Wagner kämpft sich bis ins Viertelfinale
Dass seine erste Weltmeisterschaft für Hannes Wagner eine schwere werden würde, wusste der ACler vorab. Mit 27 Athleten in seiner 82kg Klasse ging der Turniertag am Donnerstag für Wagner in der Qualifikationsrunde los. Hier stand er dem aktuellen 3ten Europameister und ehemaligen Kadetten-Weltmeister Aivengo Rikadze aus Georgien gegenüber. Während Wagner im Stand arbeitete, setzte der Gegner zweifach zum Armzug an, mit dem er Wagner schließlich von der Matte drängen konnte. Die Führung baute der Georgier kurz später aus, als er die angeordnete Oberlage zugesprochen bekam. Wagner verteidigte am Boden, erhöhte den Druck, drängte den Gegner in Runde zwei mit einem eigenen, angesetzten Armzug von der Matte und konnte danach seinerseits die angeordnete Oberlage sichern, aus der eine Wertung zur 4:2 Führung möglich war. Eine erneute, zugesprochene Oberlage bescherte dem Georgier den Anschlusspunkt, änderte aber nichts am Kampfausgang.
Ins Achtelfinale vorgerückt ging es eineinhalb Stunden später gegen Kroaten Bozo Starcevic. Der Lichtenfelser etablierte sich schnell als dominanter Mann, bekam die erste Oberlage und den Punkt, konnte den Olympia-Teilnehmer von Tokyo aber nicht drehen. Zurück im Stand setzte Wagner zu einem Hüftangriff, zwang Starcevic damit in den Rückwärtsgang und von der Matte. Das Kräfteverhältnis änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, Wagner wurde erneut als aktiverer Mann belohnt und sicherte sich schließlich einen ungefährdeten 3:0 Sieg.
Unter den letzten acht angekommen ging es für Wagner gegen den Russen Adlan Akiev, der als amtierender Europameister und nach einem vorzeitigen Sieg in der Vorrunde in das Duell ging. Nach einem ausgeglichenen Standkampf war es Wagner, der in die Unterlage geschickt wurde. Hier wurde er vom Russen mit einer Rolle und anschließendem Ausheber völlig überrumpelt und musste die Dominanz vom Russen vorzeitig anerkennen.
Trotz Niederlage blieb es für Wagner bis in die Abendsession spannend, in der Akiev und der Aserbaidschaner Rafig Huseynov, Olympia-Dritter in der 77kg Klasse, um den Finaleinzug kämpften. Im Falle eines Sieges des Russen würde Wagner über die Hoffnungsrunde im Turnier verbleiben. In einem knappen Kampf setzte sich allerdings der Mann aus Aserbaidschan mit 2:1 durch, was für Wagner nach einem starken Turnier das Aus im Viertelfinale besiegelte. Aufgrund der langen Verletzungspause im Sommer dieses Jahres kann der Lichtenfelser mit Platz 9 absolut zufrieden sein.
In der 60kg Gewichtsklasse trat der Litauer Justas Petravicius aus dem Bundesligateam der Eagles an. In einem spannenden Kampfverlauf verlor Justas knapp mit 4:2, was gleichzeitig das Aus für ihn bedeutete, da sein Gegner aus Georgien im 1/4-Finale ebenfalls ausschied.
Zwei Siege zum Auftakt feierte in der 98kg Gewichtsklasse unser Neuzugang aus Litauen, Vilius Laurinaitis. In der Qualifikation konnte er sich gegen den 3. Weltmeister aus 2019 Mikhail Kajaia (SRB) mit 5:3 durchsetzen.
Im 1/8-Finale wartete der Olympia-Teilnehmer Lokyaev (AZE). Auch hier konnte er sich mit der letzten Wertung (1:1) durchsetzen.
Der Vize-Europameister Nikolz Kakhelashvili aus Italien war dann im 1/4-Finale eine Nummer zu groß. Mit 4:0 musste er sich hier geschlagen geben.
Text: DaMa