Fünf Kampftage in der aktuellen Saison kristallisiert sich langsam eine Hackordnung in der Ringer Bundesliga heraus. Für die Gruppe Süd heißt das Schorndorf mit vier Siegen voraus, dahinter Burghausen. Dass Burghausen die geteilte Spitzenposition einbüßte, kam unvorhergesehen. Im Donnerstagskampf und während die Eagles gegen Urloffen erste Punkte sammelten, errang der SV Wacker ein 16:5 vor heimischem Publikum und damit den vierten Saisonsieg zur geteilten Tabellenführung. Allerdings führte ein kurzfristiger Lizenzantrag, der den DRB zu spät erreichte, in der Folge zur nachträglichen 0:40 Niederlage – und zu Punkten für Weingarten, an denen Lichtenfels – trotz des Sieges am Sonntag, nun nicht vorbeiziehen konnte. Die Eagles finden sich daher mit zwei Siegen und zwei Niederlagen auf dem fünften Platz der Tabelle, punktgleich mit Weingarten (auf dem vierten Platz) und hinter den Red Devils Heilbronn, die ihrerseits punktgleich mit Burghausen auf Rang drei stehen.
Die sechs bisherigen Tabellenpunkte sammelten die Red Devils in fünf Kämpfen, einem mehr als die meisten anderen Teams, die ihre kampffreie Woche bereits hinter sich haben. Zwei Dämpfer musste Heilbronn bisher hinnehmen, aus einer 21:4 Niederlage gegen Burghausen auf der Matte wurde – ebenfalls aufgrund fehlender Lizenz eines Sportlers – eine 40:0 Niederlage, dazu kam ein 11:15 Duell, das Schorndorf gewann. Auf der anderen Seite stehen drei Siege: Ein 19:6 gegen die KG Baienfurt/Ravensburg (dort wird Lichtenfels nächste Woche die Hinrunde beschließen), ein 14:12 gegen Weingarten und zuletzt ein 14:9 gegen Urloffen. Vergleichbare Kampfausgänge, wie sie Lichtenfels errang, „aber die Ringer-Mathematik ist nicht zuverlässig“, weiß der Lichtenfelser Mannschaftsverantwortliche Daniel Luptowicz. „Am Wochenende wird jeder Punkt zählen“, ist er sich sicher, „was dann dabei möglich ist, bleibt abzuwarten“.
Zuletzt standen sich beide Clubs in der Endrunde 2021 gegenüber, die beide Teams aus unterschiedlichen Bundesligagruppen heraus erreichten. Mit einem knappen Achtelfinalsieg errangen die Adler einen sportlichen Meilenstein, ehe es ins Viertelfinale und gegen die Baden Württemberger ging, die sich unstrittig durchsetzten. Ende Januar 2022 ging der Hinkampf zuhause 3:21 an die Gäste und auch das Auswärtsduell eine Woche später ging mit 28:10 klar an die Red Devils, damals um den deutschen Rekordweltmeister Frank Stäbler formiert. Die damaligen Titelaspirationen scheiterten im Halbfinale am Serienmeister Burghausen. „Seither ist einiges passiert“, ordnet Luptowicz ein, „in beiden Kadern war zwischenzeitlich viel Bewegung“. Heuer rechnet man mit „einem deutlich ausgeglicheneren Kampf“, die Eagles konnten an entscheidenden Stellen verstärken während Heilbronns Titelambitionen in diesem Jahr dem vereinsinternen Umbruch untergeordnet sind. „Ob der dritte Sasisonsieg in Folge möglich ist, bleibt abzuwarten, aber wir werden kämpfen“, schließt der Lichtenfelser.
Wer mitfiebern will ist im AC Hexenkessel willkommen, Tickets gibt es wie immer vorab online oder an der Abendkasse. Die Jugend, derzeit auf einem starken zweiten Tabellenplatz in der Bezirksoberliga Mittelfranken, ist an diesem Wochenende kampffrei, daher startet der Ringer-Abend mit dem Bundesligaduell ab 19:30 Uhr.