Doppelkampftag der Eagles beginnt mit Auswärtskrache
Der Auftakt der Bundesligasaison 2022 war für die Eagles schwer. Auswärts gegen den amtierenden deutschen Meister SV Wacker Burghausen war lediglich Ergebniskorrektur möglich, schon früh zeichnete sich ab, dass für die Staffel aus Lichtenfels nicht viel zu holen sein würde. Daher fiel auch nicht entscheidend ins Gewicht, dass die Stammringer Selcuk Can, Hannes Wagner und Daniel Sartakov aus verschiedenen Gründen noch nicht in der Aufstellung standen. Wichtiger sind da die Kämpfe am Wochenende. Samstag und Sonntag stehen Kampf Nummer zwei und drei in der diesjährigen Bundesligasaison an. Angefangen mit dem Auswärtskampf gegen die Mannschaft des AV Germania Markneukirchen. Die Vogtländer kamen besser in die neue Kampfzeit. Zu Gast in Greiz feierten sie einen 10:17-Erfolg und das mit lediglich neun Mann in der Aufstellung. Die Teamdynamik, eine der Stärken Markneukirchens, die man in Lichtenfels hervorhebt, hatte die Vogtländer im vergangenen Jahr in die Bundesliga-Endrunde geführt, wo es zu den ersten Duellen zwischen den Eagles und dem AVG kam. Und die überzeugten. Sowohl Hin- als auch Rückkampf waren insgesamt an Spannung kaum zu überbieten und über die einzelnen Kampfpaarungen jeweils auf Augenhöhe.
Darauf freuen sich die Lichtenfelser Verantwortlichen auch in diesem Jahr. Doch „aktuell sind wir noch mit der Aufstellung der Mannschaft beschäftigt“ räumt Heiko Scherer, verantwortlich für den Kader der Eagles, ein. „Da spielt immer viel rein – egal wie langfristig die Planung ist“, erzählt er weiter. Soweit möglich war die Planung des wichtigen Doppelkampftags, erste Flugbuchungen, die Organisation von Unterkünften oder Transfers schon vor Wochen geschehen, geht es dann aber in die Saison, ergeben sich ungeahnte Hürden. Alltag für die Verantwortlichen des Vereins, aber auch die Ligen-Konkurrenten, ist man sich in Lichtenfels bewusst. „Erst auf der Waage ist die Vorbereitung des jeweiligen Kampftages geschafft“. Mit Hannes Wagner zurück an Bord, der nach seiner zweiten Weltmeisterschaftsteilnahme wieder in der Bundesliga angreift, spielt sich der Kader allmählig ein.
Als erstes Saisonziel steckten sich die Eagles vorab den Klassenerhalt, das nächstgrößere Ziel dann das Überstehen der Hauptrunde, um am Boxing-Day in der Endrunde ringen zu können. Dazu müssen die Athleten um die Coaches Ali Hadidi, Venelin Venkov und Tobias Schütz allerdings an mindestens zwei Vereinen vorbei. Punkte am Wochenende wären da ein wichtiger, erster Schritt.
Wer nicht auf den Heimkampf am Sonntag warten mag, sondern bereits Samstag Ringen erleben will, kann sich den Lichtenfelser Fanbus anschließen. Von der AC Halle aus geht es Samstag nach Markneukirchen, einige Tage vor dem Kampf sind noch Plätze im Bus frei. Tags darauf geht es dann in der Adam Riese Halle in Staffelstein mit dem nächsten Highlight weiter. Ab 18:00 Uhr empfangen die Eagles die Grizzlys aus Nürnberg, das Frankenderby in der Vergangenheit immer ein Garant für Spannung, Emotion und enge Kämpfe. Tickets gibt es bereits jetzt online auf der Seite des AC Lichtenfels, aber auch am Kampftag an der Abendkasse.
Lokalderby zum Auftakt der Heimkampfserie
Keine 24h nach dem zweiten Ligenkampf, der Samstag auswärts in Markneukirchen ausgerungen wird, steht für die Lichtenfelser Adler kommenden Sonntag bereits der dritte an. Ab 18:00 Uhr – früher als gewohnt, da der Kampf am Sonntag stattfindet – treffen die Eagles auf Dauerrivalen Nürnberg Grizzlys. Damit steht nach dem Kampf gegen Markneukirchen gleich das nächste Highlight der Saison an, wenn sich die Staffelsteiner Adam Riese Halle in den Hexenkessel XL verwandeln wird. Bisher lief es für beide Parteien mäßig. Während Lichtenfels im ersten Kampf in Burghausen, dem mutmaßlichen Titelanwärter für die aktuelle Saison, seinen Meister fand, kam Nürnberg auswärts in Hösbach unter die Räder. In zwei Kampfpaarungen waren für die Grizzlys sechs Teampunkte zu holen, die anderen acht Paarungen gingen für 21 Zähler an die Gastgeber. Überbewerten will man dieses Kampfergebnis in Lichtenfels allerdings nicht. Zum einen schätzen Heiko Scherer und Daniel Luptowicz Hösbach in diesem Jahr stark ein und vermuten, die Vikings werden „vorne dabei“ sein, vorausgesetzt der schlagkräftige, aber fragile Mix aus Eigengewächsen und punktreichen Top-Athleten hält, zum anderen vermuten sie, dass Nürnberg die Situation wohl ähnlich bewertete und deshalb nicht alle Register in der Aufstellung zog. Dass das am Wochenende anders aussehen wird, glauben sie fest.
„Die Kämpfe gegen Nürnberg sind immer Highlights“ eröffnet Luptowicz und betont „aber auch immer eine besondere Herausforderung“. Trotz zahlreicher, knapper Begegnungen waren es in Erstligaduellen immer die Mittelfranken, die mit den Punkten heimkehrten. „Ein Sieg war bisher nie drin“ unterstreicht Luptowicz, „deswegen haben diese Kämpfe immer Sonderstellung“. Seit den letzten Aufeinandertreffen, zuletzt die denkbar knappe 13:14 Heimniederlage im Dezember, hatte Nürnberg im Kader ebenfalls punktuell nachgebessert. Das allerdings nicht zur Freude der Lichtenfelser. „Die Verstärkungen“, die die Grizzlys sich sichern konnten, unterstützen Nürnberg genau da „wo wir mit Punkten rechnen“ erklärt Luptowicz.
Ehe die Nürnberger Mannschaft am Sonntag an den Obermain kommt, haben es die Norisstädter daheim ihrerseits mit Burghausen zu tun, einen Kampf, in dem sie zu diesem Zeitpunkt der Saison eine klare Außenseiterrolle einnehmen. „Eventuell schonen sie einige Leistungsträger noch einmal“ spekuliert man in Lichtenfels, am Sonntag rechnet man am Obermain allerdings mit den ungarischen Sportlern, die von ihrer Pause nach der WM zurück sein sollten, sowie mit dem frischgebackenen Weltmeister in der 72kg Klasse und im klassischen Stil, dem Serben Ali Arsalan. Die Eagles haben die Chance sich vor dem Aufeinandertreffen mit den Grizzlys noch einmal Momentum aufzubauen. Gegen Markneukirchen erwarten die Verantwortlichen einen Kampf auf Augenhöhe, der zwar Kraft kosten wird, aber für ordentlich Auftrieb sorgen kann, sollten die ersten Saisonpunkte möglich sein. Auftrieb, der gegen eine favorisierte Nürnberger Staffel Gold wert sein könnte.
Wer es wie die Adler nicht mehr erwarten kann, das nächste Kapitel in der Rivalität zwischen Grizzlys und den Eagles zu schreiben und sich vorab sein Ticket sichern möchte, kann das bereits jetzt online tun. Über die Webseite des AC Lichtenfels sind Tickets für diesen, wie auch alle weiteren Heimkämpfe erhältlich. Alle übrigen Tickets werden vor Ort an der Abendkasse verkauft.
Hier gehts zum Ticketverkauf für den Heimkampf gegen Nürnberg Grizzlys
Text: DaMa
Bilder: NinaSchmitt