Vierzehn Saisonwochen und zwölf Hauptrundenkämpfe liegen hinter den Eagles. Nach drei Siegen und drei Niederlagen in der Hinrunde, fanden sich die Adler in der Rückrunde im engen Mittelfeld mit Heilbronn und Weingarten, eine Situation die sich im letzten Hauptrundendrittel zunehmend löste. Nach Niederlagen gegen die Plätze eins und zwei, Schorndorf und Burghausen, waren vier Siege in Folge möglich. Währen Heilbronn sich nach und nach aus dem Endrundenbild verabschiedete, verankerten die Lichtenfelser sich souverän auf dem dritten Platz. Damit ist das Saisonziel für den Moment erfüllt, die KO-Phase erreicht. Dennoch geht da mehr „Wir haben es wieder in die Playoffs geschafft“, freut sich Heiko Scherer, Mannschaftsführer der Eagles, „jetzt wollen wir noch einmal richtig Gas geben“. Als Gruppendritter und mit Schwung aus vier Siegen in Serie ist der AC ein ernstzunehmender Gegner, gleichzeitig ist die Mannschaft unversehrt durch die Hauptrunde gekommen. „Zum Glück blieben wir bisher von unvorhergesehenen Ausfällen verschont“, erzählt Scherer. Die Stimmung im Team ist vor den Playoffs „super“ heißt es aus Lichtenfels, „die Mannschaft ist motiviert und voller Tatendrang“.
Dennoch ist das Viertelfinale kein Zuckerschlecken. „Mit den Vikings Hösbach haben wir zwar einen publikumsfreundlichen Gegner“, aber vermutlich auch „das schwerste Los“ gezogen. Seit den letzten Aufeinandertreffen 2023, damals waren mit 13:12 und 12:15 beide Duelle eng, ging es für das Team um Ex-Lichtenfelser Tim Müller in die Parallelgruppe und da an die Spitze. „Für die laufende Saison hat sich Hösbach noch einmal extrem verstärkt“. Elf reguläre Zugänge sicherten die Vikings: von Markneukirchen gewechselt verstärkt Anton Vieweg die deutsche Achse erfolgreich, der japanische Olympiasieger Kotaro Kiyooka ging sechsfach für die Vikings auf die Matte. Seine Landsmänner Ayata Suzuki, asiatischer Vizemeister, und Kaisei Tanabe waren vier bzw. dreimal im Einsatz und punkteten. Ungeschlagen in vier und drei Kämpfen waren die Neuzugänge Shant Khachatryan, Vizeweltmeister der U23, sowie Ivan Huklek. Hinzu kommt kurzfristige Freistil-Unterstützung in Form von Nikita Suchkov (75/80kg) und Daulet Temirzhanov (61kg), mit denen die Korbstädter rechnen müssen. Alles in allem eine Mannschaft, „die seit letztem Jahr noch einmal einen Sprung gemacht hat“, ordnet Scherer ein. Damit haben die Vikings neun ihrer zehn Saisonkämpfe gewonnen, hinzu kam ein Unentschieden. Das macht die Hessen zum unangefochtenen Spitzenreiter der Gruppe Nord, wenngleich einzelne Saisonkämpfe – gerade in der ersten Saisonhälfte – recht knapp verliefen. Gegen Witten waren beim 16:14 zwei Punkte zum Sieg ausschlaggebend, auf 11:13 kam Kleinostheim heran. Köllerbach gelang das 13:13 Unentschieden, knappe Kräftemessen, die Hösbach in der Rückrunde klarer für sich entschied.
„Wir schauen wie gehabt von Woche zu Woche“, kommentiert Scherer und werden sehen, was möglich ist. Kampflos geschlagen geben will man sich in keinem Fall. „Wir sind heiß!“, versichert der ACler, „Am Samstag geht es nach Hösbach, am 21. empfangen wir die Vikings in Lichtenfels“. Im Idealfall lässt sich der Hinkampf entsprechend führen, dass die Entscheidung um den Halbfinaleinzug kurz vor Weihnachten und in aufgeheizter, Lichtenfelser Halle fällt. „Wir haben gesehen, welchen Unterschied die Unterstützung von außen in einem engen Kampf machen kann“, weiß der AC-Verantwortliche, „und auf den Fanclub und unsere Zuschauer ist Verlass, egal ob daheim oder auswärts“. Eine Unterstützung, für die Lichtenfels in Ringer-Deutschland bekannt ist und auf die die Eagles im Viertelfinale bauen.