Drei Medaillen auf „der Deutschen“ für die Eagles-Grecos
Mit einer Menge Ungewissheit ging es für die Greco Staffel der Eagles am Wochenende nach Brandenburg zur Deutschen Meisterschaft der Herren im klassischen Stil. Max Schwabe und Hannes Wagner würden jeweils eine Gewichtsklasse aufrutschen und in den Klassen bis 77 bzw. 87kg an den Start gehen. Wenngleich selbstsicher, was die Vorbereitung anging, stellte sie der Klassenwechsel vor neue Herausforderungen. Eine ebenso neue Herausforderung wartete auf Karl Marbach – seinerseits erstmals bei den Herren am Start. Komplettiert wurde das Eagles Quartett von Niklas Ohff, der zwar gut vorbereitet und hoch motiviert in den Wettkampf ging, nach zwei Jahren ohne „Deutscher“ aber auch erst einmal sehen musste, wie es laufen würde. Klar war jedoch: Wer bis zum Finaltag am im Turnier blieb, hatte gute Chancen auf Edelmetall. Wagner, Schwabe und Ohff gelang es, sich am Samstag in diese Position zu bringen. Im Schwergewicht fielen die Entscheidungen aufgrund der geringen Teilnehmerzahl schon Samstag.
Mit fünf Athleten war das Schwergewicht nicht ausreichend gefüllt, um im Poolsystem erst in parallelen Gruppen und schließlich gruppenübergreifend die Plätze auszumachen. Stattdessen musste Karl Marbach im nordischen System gegen alle übrigen Kontrahenten antreten – was für ihn damit mehr Kämpfe als für viele andere bedeutete. In einem Hochkarätigen Feld musste er sich dem ehemaligen EM-Dritten Jello Krahmer, dem ehemaligen WM-Bronzemedaillengewinner Franz Richter geschlagen geben. Der Kampf gegen Christian John war mit 2:4 ein knapper, den jedoch der Grizzly für sich entschied. Gegen den Bayerischen Athleten Felix Kiyek lieferte der 21-jährige Eagle schließlich ab und siegte mit 10:2 vorzeitig. Letztlich sollte Marbach mit einem undankbaren, vierten Rang knapp die Medaille verpassen.
Niklas Ohff, vorab mit unglücklichem Los in der neun Mann starken Klasse bis 67kg, startete gegen Routinier Erik Weiß stark in das Turnier und punktete seinen Gegner nach Oberlage, Heber und Rolle ohne Gegenpunkt aus. Im Halbfinale stand ihm in Topfavorit Witalis Lazovski eine denkbar große Herausforderung gegenüber. Beide gingen unerbittlich in den Kampf, lieferten sich eine offensive, erste Runde, in der sich Lazovski als aktiverer Mann erst die Oberlage, später den Sieg sicherte. Damit war das Ticket für Sonntag gelöst, wenngleich lediglich im kleinen Finale um Bronze. Fokussiert startete Ohff am zweiten Turniertag gegen Dominik Wölfle und ließ nichts zu. Nach wenigen Minuten, einer angeordneten Bodenlage, Rolle, sowie einer hohen Wertung im Stand und mit 8:0 Punkten siegte der gebürtige Berliner vorzeitig und sicherte damit als erster der Eagles Edelmetall.
Max Schwabe ließ in seiner neuen Gewichtsklasse und mit glücklicherem Los nichts anbrennen. Ein schneller, technisch überlegener Punktsieg über Henrik Lars Schmitt nach Armzug und Punkten am Boden, gefolgt von einem nicht weniger dominanten Auftritt gegen Domenik Chelo bedeuteten Finale – und das, ohne einen Punkt abgegeben zu haben. Sonntag ging es dann gegen Burghauser Idris Ibaev. Schwabe arbeitete physisch gegen den amtierenden Mannschaftsmeister und U23 Weltmeister, stellte ihn passiv und sicherte sich die angeordnete Oberlage plus Führung. Ein vielversprechender Dreh-, sowie Hebeversuch blieben leider punktlos. Ibaev revanchierte sich zurück im Stand und gewann erst die Führung zurück und dann den Kampf. Das machte Max Schwabe zum deutschen Vizemeister in der Klasse bis 77kg.
Hannes Wagner, ebenfalls schwerer als in der Vergangenheit in der 10-köpfigen Klasse bis 87kg am Start, meldete im ersten Kampf seine Ambitionen an. Er bearbeitete Gegner Thomas Krahmer und sicherte sich den ungefährdeten, technisch überlegenen Sieg. Im zweiten Kampf und gegen Julian Neumaier – vorab als unangenehmen Gegner ausgemacht – mussten die Eagles Fans zwischenzeitlich bangen. Eine ausgeglichene erste Runde wurde mit der Oberlage für den Gegner belohnt, genauso wie die zweite. Die lupenlose Verteidigung am Boden änderte dabei nichts am zwischenzeitlichen 0:2 Rückstand. Eine dritte, angeordnete Oberlage, diesmal für Wagner, brachte den Klosterlangheimer in die Position zu punkten, mit vier Rollen zog Wagner auf 8:2 davon und ins Finale. Dort hatte er Nico Brunner vor der Brust, der sich für die knappe Saisonniederlage im September revanchieren wollte. Wagner sicherte sich die frühe, deutliche Führung, nachdem er einen Angriff übertrug und im Boden zwei weitere Punkte folgen ließ. Die angeordnete Bodenlage samt Rolle brachte Wagner zur 7:0 Führung und somit unmittelbar vor den vorzeitigen Überlegenheitssieg. In Runde zwei riskierte Brunner mehr, arbeitete sich in den Zwiegriff und versuchte den Wurf, der zumindest zur kleinen Wertung reichte. Das 7:2 brachte Wagner über die Zeit und damit zum Sieg. Gold für Wagner in der Klasse bis 87kg, der damit den Medaillensatz der Eagles vervollständigt.
Nach zwei spannenden Turniertagen ist das Fazit in Lichtenfels ein positives. Drei Medaillen, Hannes Wagner, der den ersten Schritt in eine neue Gewichtsklasse erfolgreich meisterte und der ein oder andere Kampf, der auch anders ausgehen hätte könnten, machen Vorfreude auf die Runde im Herbst.
Text: DaMa