ACL landet unverhofften Transfer-Coup für das Mittelgewicht
Das Mittelgewicht stellte in der Jubiläumssaison 2021 eine der offenen Flanken der Eagles dar. Während im klassischen Stil Hannes Wagner für die Punkte sorgte, mangelte es in der zweiten Saisonhälfte, da die hochkarätige Freistil-Verpflichtung des Jahres 2021, der Russe Kakhaber Khubezhty, es nie auf die Matte schaffte. Neuverpflichtung Daniel Sartakov, 2022 aus Heilbronns 75kg-Klasse nach Lichtenfels gewechselt, sollte in der abgelaufenen Saison als neuer Mann für die Klassen 80 bis 86kg für positive Schlagzeilen sorgen. Und das tat er. Nach einer erfolgreichen Hinrunde, in der er bereits sieben Kämpfe in seiner neuen Gewichtsklasse abgeleistet hatte, ging es für den Berliner in der Rückrunde gegen teils deutlich schwerere Gegner. Vier Siege aus sieben Einsätzen im Mittelgewicht, einen davon im Viertelfinale um die Mannschaftsmeisterschaft steuerte Sartakov bei, zusammen mit seinen neun Einsätzen bis 80kg brachte er es auf 15 Einsätze und neun Siege. „Daniel ist einer, der über die Saison aktiv auf der Matte sein will“, umreißt Heiko Scherer, „er stand vergangene Saison in fast jedem Kampf, wir freuen uns, auch in der kommenden Runde auf ihn bauen zu können“.
Neben Sartakov der vor einigen Tagen bereits als Mann für die 80kg Klasse angekündigt wurde, freut sich der Verein, eine unverhoffte Verstärkung vorzustellen zu können. Die Rede ist von Ahmed Dudarov, der als Mainzer Mann für die 86 kg Klasse im Vorjahr einen entscheidenden Anteil am Erfolg der Domstädter trug. Der gebürtige Tschetschene kommt als amtierender, deutscher Mannschaftsmeister an den Obermain und blickt auf zahlreiche internationale Auftritte mit der deutschen Nationalmannschaft zurück, wo er sich unter anderem WM-Silber der Junioren 2012 und Bronze bei den European Games 2019 erkämpfte. Elf Einsätze leistete der 30-jährige 2022 ab, punktete sich dabei zu sieben Siegen in den Klassen bis 86 und bis 98kg, zwei davon in den Playoffs. Der AC profitiert vom späten Scheitern seiner Verlängerung mit Mainz und freut sich, unverhofft eine Verstärkung dieses Kalibers für die 86kg und 98kg Gewichtsklasse verkünden zu können.
Wie bereits in den letzten Jahren wird mit Darius Mayek ein weiterer deutscher Sportler zur Verfügung stehen. Nach acht vorzeitigen Siegen in der Reserve ging es für Mayek 2022 zweifach in den Playoffs auf die Matte, wo er im Mittel- und Schwergewicht zum Einsatz kam.
Während es in der Saison 2022 in den Freistilkämpfen bis 86kg dank Daniel Sartakov gut lief, hakte es in der ersten Saisonhälfte, wo eigentlich Hannes Wagner in seiner angestammten Gewichtsklasse durchgehend eingeplant war. Krankheitsbedingt fiel Wagner drei Kämpfe aus und wurde von Maximilian Schwabe vertreten, der hauptsächlich für 80kg eingeplant war und sogar Kämpfe bis 75kg ableistete. In den vier Hauptrundenkämpfen, die Wagner bis 86kg rang, erkämpfte er fünf Teamzähler, einen davon vorzeitig, ehe er in den Playoffs und wieder vollständig genesen zwei starke Siege gegen Ilie Cojocari und Roland Schwarz verbuchte. Zusammen mit den neun Kämpfen, die er im Halbschwergewicht bestritt, gelang es Wagner trotz aller Widrigkeiten 21 Teampunkte zu erzielen, was den zweiten Platz unter den Lichtenfelser Topscorern 2022 bedeutet. „Hannes Saison war ein Auf und Ab, sein Corona-Ausfall überschattete die erste Saisonhälfte“, fasst Mannschaftsführer Heiko Scherer zusammen. „Gegen Pascal Eisele und Roland Schwarz gelangen ihm überragende Siege, wir freuen uns darauf, was er den Zuschauern im Olympischen Vorjahr 2023 zeigen wird“.
Hinter Wagner steht seit 2020 Philipp Adler bereit, der seinem früheren Mannschaftskollegen und Freund Bastian Hoffmann an den Obermain folgte. Zum Bundesligadebüt unter dem Adler mit der Hantel kam es für den gebürtigen Bindlacher trotz mehrerer Anläufe jedoch noch nicht. Mit Bindlach sammelte Adler bereits Zweitligaerfahrung, in der Reserve der Eagles erkämpfte er 2022 unbesiegt eine Reihe vorzeitiger Siege. Im Oberhaus des deutschen Ringens soll in diesem Jahr endlich der Einstand gelingen.
Text: DaMa
Bilder: UWW Wrestling / Gunther Czepera