Bindlacher Philipp Adler wechselt zum AC Lichtenfels
„Wir wollen nicht nur auf eine gute Saison 2021 setzen, sondern darüber hinaus mit Ringern aus der Gegend eine ausgeglichene Mannschaft formieren und den Weg für langfristigen Erfolg ebnen“ erzählt Daniel Luptowicz, der zusammen mit Heiko Scherer für die Kaderplanung der Eagles verantwortlich ist. Nachdem in der vergangenen Woche die Verlängerungen und Neuverpflichtungen einiger ausländischer Sportler verkündet wurden, gibt der Verein die Unterschrift eines weiteren Athleten bekannt, an dem der AC Lichtenfels „schon im letzten Jahr interessiert war“. 2021 wird Philipp Adler im Bundesligakader der Eagles stehen. Der ACL freut sich mit dem Greco Spezialisten nicht nur einen starken Neuzugang im Team zu haben der in den Gewichtsklasse 75kg – 86kg im Griechisch-Römischen Stil flexibel einsetzbar ist, sondern auch darüber, den regionalen Bezug im Kader mit einem weiteren Sportler aus Franken zu stärken.
Adler, dessen Name fest mit dem Ringen in Bindlach verbunden ist, will neue Herausforderungen angehen. „Ich freue mich auf die Saison in Lichtenfels“ erzählt der 26-jährige, der seit frühster Kindheit auf der Bindlacher Matte stand. Nach erfolgreichen Jugendjahren und zahlreichen Platzierungen bei landes- und bundesweiten Meisterschaften stieg Adler mit der aufstrebenden Männermannschaft des ASC Bindlach in die zweite Bundesliga auf, wo ein vierter Tabellenplatz den vorläufigen Höhepunkt eines jungen Ringerlebens bilden sollte.
Leider verebbte die Welle des Erfolgs in Bindlach, die letzten Jahre waren schwer für die Oberfranken. „Die Mannschaft ist in die Brüche gegangen und hat sich aufgelöst“ fasst Adler zusammen, der trotz aller Loyalität die Zeit gekommen sah, den nächsten Schritt zu wagen. Dass dieser Schritt an den Obermain führt ist kein Zufall. „Bindlach und Lichtenfels haben ja eh schon eine lange, gemeinsame Geschichte“ erzählt er und ergänzt „Lichtenfels war der einzige Verein, der für einen Wechsel in Frage kam“. Die Verbindung von Bindlach und Lichtenfels ist stark. Schon Adlers langjähriger Coach und Landestrainer Matthias Fornoff war für den AC aktiv, rang unter Ali Hadidi in der zweiten Bundesliga und erzählte seinen Schützlingen oft von vergangenen Zeiten. Dazu kamen zahlreiche eigene Erinnerungen an Trainingslager und Lehrgänge in der Lichtenfelser Halle, sowie einige persönliche Verbindungen zu Hannes Wagner, Tobias Schütz oder Daniel Luptowicz, die Adlers Entscheidung für Lichtenfels maßgeblich beeinflussten.
Nach Bindlachs Abstieg aus der zweiten Bundesliga 2016, folgten für Adler zwei dominante Oberligajahre und eine makellose Bayernligasaison 2018, ehe sich der Verein 2019 in der Gruppenliga wiederfand und Adler sich neu orientierte. „Ich habe gemerkt, dass ich da andere Ziele habe“ führt der Eagle aus. „Ich will in einer höheren Liga ringen, aber auch andere Gegner haben – Gegner, die mich ein bisschen fordern“. Diese Herausforderung hat Adler, der die Eagles-Bundesligastaffel in der Klasse bis 80kg unterstützen wird, nun. Ein neues Kapitel, auf das er sich freut.
„Die Kämpfe in Lichtenfels waren Wahnsinn“ sinniert Adler über vergangene Kämpfe in der zweiten Bundesliga. „Die Atmosphäre war geil, das bleibt einfach in Erinnerung“. Jetzt, nachdem Beruf und Privates es wieder zulassen, sich voll auf den Sport zu konzentrieren, sieht Adler die Zeit gekommen „voll anzugreifen“. Das heißt für ihn persönlich eine mindestens ausgeglichene Bilanz zu erreichen und mit der Mannschaft „im vorderen Viertel mitzuringen“. Die Vorbereitung dafür ist in diesem Jahr denkbar schwer. „Ich würde einfach so gerne mal wieder auf die Matte“ räumt der Neuzugang ein, der wie viele seiner Mannschaftskollegen von den aktuell geltenden Vorschriften betroffen ist. Dass es für die Eagles im Herbst auf die Matte gehen kann, zweifelt Adler jedoch nicht an.
Text: DaMa
Bilder: Philipp Adler