Am Tag der deutschen Einheit empfing der AC Lichtenfels die Hornets Urloffen zuhause. Die Zielsetzung vorab war klar: nach zwei Klatschen gegen die führenden Clubs der Bundesligagruppe Süd sollten erste Punkte her. Mit angepasster Aufstellung standen die Adler gut gegen die Gäste, einer einseitigen ersten Halbzeit – mit 12:0 ging es in die Pause – folgte eine starke zweite. Acht Einzelsiege ergaben insgesamt ein 19:3 das, von Fangesängen begleitet, die ersten beiden Tabellenpunkte bedeutete.
Während an diesem Nachmittag viel rund lief, setzte Freistil-Schwergewicht Kamil Kosciolek im ungewohnten Stil ein starkes Ausrufezeichen, als er seien Gegner verkehrt aushob und eine seltene Fünferwertung warf. Ihren Höhepunkt erreichte die Stimmung in der Halle als Bastian Hoffmann, erstmals seit seiner Verletzungsauszeit vor Lichtenfelser Publikum aktiv, seinen Gegner im vorletzten Kampf auspunktete.
61kg Freistil: Abzal Okenov machte mit David Kiefer kurzen Prozess, zwei Würfe aus dem Stand, zwei Rollen und zwei Aktionen nach außen führten zum technischen Überlegenheitssieg in Runde eins. (4:0)
130kg Griechisch-Römisch: Ähnlich schnell ging es bei Kamil Kosciolek, der stilfremd gegen Aram Shikho stand. Nach einem überraschenden Schwunggriff des Gegners übernahm der Eagle und punktete sich – unter anderem mit einem verkehrten Ausheber für die Höchstwertung von 5 Punkten – zum vorzeitigen Überlegenheitssieger. (8:0)
66kg Griechisch-Römisch: Abu-Muslim Amaev stand gegen Sakit Guliyev und sicherte schnell die dünne Führung, die er geschickt in die zweite Runde brachte. Wechselseitige Wertungen stellten auf 3:2 für den Lichtenfelser. (9:0)
98kg Freistil: Ahmed Dudarov ging gegen Andrej Schwarzkopf nach abgelaufener Aktivitätszeit in Führung, ehe er seinen Gegner mit einem Beinangriff an den Rande der Schulterniederlage brachte. Vom Gong gerettet gelang Schwarzkopf in Runde zwei die Anschlusswertung, ehe Dudarov auf 5:2 erhöhte. (11:0)
71kg Freistil: Kizhan Clarke machte gegen Nikolay Kyriakov von Beginn an Druck, und landete drei Aktionen in die Schutzzone, zur 4:2 Pausenführung. Der Gast verkürzte in Runde zwei auf 4:3, was an den Mannschaftspunkten nichts änderte. (12:0)
86kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner rang gegen Florian Neumaier einen kontrollierten Kampf, gab die erste Oberlage ab und sicherte seinerseits und nach der Unterbrechung Oberlage samt Ausgleich, zum Sieg dank letzter Wertung. (13:0)
75kg Griechisch-Römisch: Roman Pacurkowski stellte gegen Nika Korshia während dessen Oberlage auf 2:2, geriet jedoch in Rückstand, als der Gast sich auch die zweite (und später eine dritte) Oberlage zum 2:3 Endstand erarbeitete. (13:1)
80kg Freistil: Daniel Sartakov und Joshua Knosp punkteten jeweils nach außen, eher Sartakov mit zwei blitzsauberen Beinangriffen und einem ausgekämpften gegnerischen Angriff auf 7:1 davonzog. (15:1)
75kg Freistil: Aufgerückt stand Bastian Hoffmann gegen Max Brenn. Mit einem Überraschungsangriff sicherte Hoffmann die ersten Punkte und hatte den Gegner kurz auf den Schultern, ehe dieser sich herausdrehte. Hoffmann wurde in gleichem Maße stärker wie die Halle lauter und punktete seinen Gegner nach knapp fünf Minuten und fünf weiteren Beinangriffen aus. (19:1)
80kg Griechisch-Römisch: Maximilian Schwabe traf mit Aik Mnatsakanian auf einen bekannten Gegner. Nach der ersten Bodenlage für den Eagle übernahm der Gast, punktete nach außen und wurde in Runde zwei zweifach als aktiverer Ringer belohnt, einmal mit Folgewertung. (19:3)
Viel Verschnaufpause gibt es für die Eagles nach diesem wichtigen Sieg nicht. Weiter geht es für den ACL schon am Samstag– auswärts in Weingarten wollen die Lichtenfelser ihr Bestes geben und den gerade gewonnenen Aufwind nutzen.
Auch der SV Germania Weingarten ist ein Traditionsverein in der Bundesliga, blickt auf drei Meistertitel zwischen 2011 und 2017 zurück und trat danach in der DRL an, in der 2020 der Titel möglich war. Zurück in die Bundesliga kämpfe sich der Verein nach einem Durchmarsch durch die Regionalliga Baden-Württemberg 2022 und einer ähnlich dominanten Folgesaison in der zweiten Bundesliga, wo mit 12 Siegen aus vierzehn Kämpfen der Aufstieg möglich war. Zurück in der Bundesliga gelang der Einstand vor wenigen Wochen mit einem Sieg über die Hornets Urloffen, 14:8 konnte sich der SVG durchsetzen, in den Folgewochen folgten zwei Dämpfer gegen Heilbronn und Burghausen, 14:12 und 16:5 musste man sich auswärts geschlagen geben.