Eagles schrammen an der Sensation vorbei
Im Duell des Tabellenvierten gegen den fünften waren die Warriors aus Kleinostheim am Wochenende zu Gast bei den Eagles. Während für Kleiostheim ein Sieg über Lichtenfels einen großen Schritt Richtung dritten Tabellenplatz bedeutet hätte, ging es für Lichtenfels um erlösende Punkte, die vor einem Abstiegsplatz bewahren würden. Entsprechend groß also die Bühne. Kleinostheim ging zwar als Favorit in die Paarung, dennoch war beiden Vereinen bewusst, dass der Lichtenfelser Kader stilistisch gut gegen die Unterfranken funktionieren könnte – und das, trotz anhaltenden Schwierigkeiten in der 75kg Klasse, griechisch-römisch. Den ersten Dämpfer erfuhr diese Zuversicht, als gleich der erste Kampf zu klar an die Gäste ging. Starke Leistungen in den folgenden Duellen ließen die Hoffnung dann aber steigen. Bis auf 11:4 konnten sich die Eagles absetzten, ein Vorsprung der erst mit dem vorletzten Kampf – vier einkalkulierte Mannschaftspunkte in besagter 75kg Klasse – aufgeholt wurde. 11:11 also der Stand vor dem letzten Duell und undankbar viel Gewicht auf den Schultern der Kontrahenten im letzten Kampf. Das Ergebnis nach zehn packenden Duellen war ein 11:13 Sieg der Gäste, die wahren Sieger des Abends allerdings die zahlreichen Fans in der Adam Riese Halle, die einen denkbar spannenden Kampf zu sehen bekamen, wenngleich der Ausgang im Abstiegskampf weh tut.
57kg Griechisch-Römisch: Ömer Recep stand gegen seinen Landsmann Adem Burak Uzun. Eine frühe, unerwartete Offensive des Kleinostheimers stellte Recep mit dem Rücken zur Wand. Im Anschluss gelang es Recep, eine Oberlage zu erkämpfen, die zwei Punkte verkürzten zwar, zögerten den unglücklich hohen Sieg der Gäste letztlich aber nur etwas hinaus. (0:4)
130kg Freistil: Kamil Kosciolek stand gegen Daniel Ligeti und konnte seinen knappen Erfolg des Vorjahres noch toppen. Nach einer abgelaufenen Aktivitätszeit gelang Kosciolek ein Beinangriff zur 3:0 Führung, der ein weiterer Punkt nach weiterer Aktivitätszeit folgte. (2:4)
61kg Freistil: Ahmet Duman machte gegen Niklas Stechele von Beginn an Druck, landete einen Beinangriff, wurde vor der Folgewertung jedoch in den Stand gepfiffen. Die nächsten Punkte für Duman waren dem taktisch passiven Ringstil Stecheles geschuldet, der die Differenz auf diesem Weg aber gering hielt. Die Ausbeute beim ungefährdeten 5:0 Erfolg lediglich zwei Teamzähler. (4:8)
98kg Griechisch-Römisch: Wie bereits in der Vorwoche lieferte Hannes Wagner ab. Ab dem Gong war es Wagner, der erdrückend Tempo machte. Gegner Pascal Eisele versuchte sein Möglichstes, musste jedoch dem Eagle beide regulären Oberlagen überlassen und wurde gar ein drittes Mal zum 5:0 Sieg Wagners passiv gestellt. (6:4)
66kg Griechisch-Römisch: Auch Beka Guruli kannte nur den Vorwärtsgang. Aus der ersten Bodenlage brachte sich der Eagle in Führung und baute diese auf 9;0 zur Pause aus. Im zweiten Durchgang kam zwar Guruli in die Unterlage, arbeitete sich jedoch in die bessere Bodenposition und beendete den Kampf beim Stand von 17:1 und nach knapp fünf Minuten vorzeitig. (10:4)
86kg Freistil: Daniel Sartakov sorgte gegen Warriors Eigengewächs Christoph Henn für den nächsten Punkt. Den kurzzeitigen Rückstand nach erfolgloser Aktivitätszeit holte der Eagle mit einer Aktion für zwei auf, ehe er in Runde zwei nach der Aktivitätszeit gegen Henn auf 3:1 ausbaute. Dass der Gegner Sekunden vor dem Gong verkürzte, änderte am Ergebnis nichts. (11:4)
71kg Freistil: In den hitzigsten Kampf des Abends war einmal mehr Bastian Hoffmann verwickelt. Gegen Marcel Wagin ging der Eagle nach Aktivitätszeit in Führung, ehe der Gast übernahm und sich mit drei Punkten absetzte. Hoffmann erhöhte die Schlagzahl, die Defensive des Gegners veranlasste den Unparteiischen zweifach eine „Eins“ für Hoffmann auszusprechen, der Ausgang des offenen Kampfes mit 5:6 eine unglückliche Niederlage. (11:5)
80kg Griechisch-Römisch: Max Schwabe bot Alexandrin Gutu gut Paroli. Eine frühe Wertung Gutus glich der Unparteiische durch eine Verwarnung aus, nach angeordneter Oberlage und Anschlusswertung des Gastes die nächste Verwarnung, diesmal gegen Schwabe. Nach einer weiteren, frühen Wertung Gutus war es in Runde zwei der Eagle, der die Oberlage bekam und durch die dritte Verwarnung in diesem Kampf auf 5:8 verkürzte. (11:7)
75kg Griechisch-Römisch: Die Problemklasse der aktuellen Saison füllte in dieser Woche AC Eigengewächs Philipp Ender, der sich gegen Arthur Tatarinov in den Dienst der Mannschaft stellte. Ein früher Takedown mitsamt Anschlusswertungen brachte dem Gast die Führung, ehe er den Kampf aus der angeordneten Oberlage nach Punkten beendete. (11:11)
75kg Freistil: Im letzten Duell traf Marcel Berger auf den amtierenden EM Fünften Zurab Kapraev. In der undankbaren Situation, mit dem letzten Kampf den Abend zu entscheiden, reichte es für Berger nicht, den Kampf taktisch zu verwalten. Die frühe erste Wertung des Gastes glich Berger noch in Runde eins aus und führte den Kampf lange dank letzter Wertung. Tief im zweiten Durchgang dann die Wertung für Blau, der Berger fortan hinterherlief, wodurch sich dem Kleinostheimer Möglichkeiten für Konterpunkte boten. (11:13)
Das Punktepolster aus der ersten Halbzeit ermöglichte den Eagles, den Kampf gegen Kleinostheim lange offen zu halten. Leider waren es letztendlich nicht genug Punkte in den ersten Duellen, um mit dem Vorsprung über die Zeit zu kommen. Der Stimmung in der Halle tat dies jedoch keinen Abbruch. Vor zahlreichen, mitgereisten Fans und in gut gefüllter Halle lieferten die Kämpfe ab, zwei gelbe Karten für die Ecke der Gäste, sowie zahlreiche Verwarnungen auf der Matte belegen die verbissene Atmosphäre in der Halle.
Text: Darius Mayek
Bilder: Nina Schmitt