Zwischen Abstieg und Zwischenrunde
Ärgerlich, überhaupt zu verlieren. Noch ärgerlicher, einen knappen Kampf zu verlieren. Richtig ärgerlich, wenn obendrein ein Sieg Sicherheit vor dem Abstieg gebracht hätte. Für die Eagles lief es vergangenen Samstag richtig ärgerlich. Mit Kleinostheim war eine bewiesene Mannschaft zu Gast am Obermain, die alle Aussichten auf einen dritten Tabellenplatz zum Hauptrundenabschluss hat. Dass man den Warriors stilistisch gut begegnen könnte und sich auf die Heimstärke dank Zuschauer-Unterstützung bauen kann, ließ bereits vorab hoffen, dass der Kampf ausgeglichener ausgehen könne, als anhand der Tabellensituation zu erwarten gewesen wäre. Und so kam es. In der ersten Kampfhälfte konnten sich die Eagles absetzten und bauten ein Polster, das sie, trotz des anhaltenden Problems in der 75kg Klasse-Griechisch/Römisch (die ganze Saison konnte der eingeplante Selcuk Can nicht eingesetzt werden und auch 71er Niklas Ohff stand seit seiner Trainingsverletzung nicht mehr zur Verfügung) lange über Wasser hielt. Umso ärgerlicher der späte Führungswechsel, der den Unterfranken den 13:11 Sieg bescherte. Die bleiben damit auf Kurs für Tabellenplatz drei, während Lichtenfels die Sicherheit des sechsten Tabellenplatzes zum Abschluss der Hauptrunde verpasste. Mit dem zeitgleichen Sieg Markneukirchens über Nürnberg – beim 16:14 Endstand ebenfalls denkbar eng – zogen die Vogtländer an den Eagles vorbei. Damit ist Rang fünf für den Moment dahin und der ACL findet sich auf Platz sechs, der zwar nicht in die Endrunde aber auch nicht in die zweite Liga führt, aber nicht von Dauer sein wird. Umso wichtiger der nächste Kampftag. Da geht es gegen Verfolger Greiz. Mit fünf Punkten liegt Greiz momentan einen hinter Lichtenfels, die Eagles wiederum einen hinter Markneukirchen. Grund für die enge Tabellensituation war das Unterschieden zwischen Greiz und Markneukirchen in der Vorwoche. Das hat zur Folge, dass sich die Eagles auf dem Schmalen Grat zwischen Abstieg und Teilnahme an der Zwischenrunde bewegen. Etwas dazwischen, also der bloße Liegenverbleib auf besagtem, sechstem Rang, ist nicht mehr realistisch.
Die Vorentscheidung fällt bereits morgen. Auswärts trifft die Mannschaft um Coaches Tobias Schütz, Venelin Venkov und Ali Hadidi auf die Ringer aus Greiz, die direkte Konkurrenten um die Platzierungen sind. Ein Sieg der Gastgeber hätte zur Folge, dass die mit zwei zusätzlichen Punkten an Lichtenfels vorbei und mit Markneukirchen gleichziehen. Im verbleibenden Hauptrundenkalender hätten sie dann noch gute Hoffnung auf zwei weitere Punkte aus den letzten, verbleibenden Duellen gegen Nürnberg und Kleinostheim, während Lichtenfels als klarer Außenseiter gegen Schorndorf und Hösbach starten wird. Ohne eine große Überraschung bliebe Lichtenfels damit hinter Greiz und Markneukirchen, was Platz sieben und den Abstieg zur Folge hätte.
Siegt allerdings Lichtenfels bedeutet das zwei weitere Punkte, was wiederum an Markneukirchen vorbeiführt, mit Hösbach, Kleinostheim und Burghausen ist deren verbleibende Saison denkbar schwer und weitere Punkte unwahrscheinlich, sprich die Chancen stehen gut, sich vor Markneukirchen zu halten. Gleichzeitig würde ein Sieg gegen Greiz drei Punkte Abstand zu denen herstellen. Selbst mit einem Sieg in den verbleibenden zwei Wochen wäre damit Lichtenfels vorne. Der Grat ist also schmal, das Wochenende entscheidet mit gewisser Sicherheit über Zwischenrunde oder Abstieg. Und Lichtenfels ist entsprechend motiviert. Zwar lief es gegen Nürnberg nicht wie erhofft, doch haben sich die Eagles, die den Weg auf die Matte gefunden haben, stark präsentiert. Das unterstrich auch der enge Kampf am Wochenende. Gegen Markneukirchen war in Rückrundenformation ein Sieg möglich, lediglich mit Burghausen zu Gast war trotz einiger, enger Kämpfe kein Land in Sicht. Für Greiz ging es in der Rückrunde bereits gegen die aktuelle Top 3 der Liga. Gegen Schorndorf und zuletzt Burghausen gingen klare Kämpfe an die Gegner, 18 bzw. 28 Punkte fehlten hier, um auch nur auszugleichen. Umso knapper dann jedoch das Duell mit Hösbach, das mit 15:17 verloren ging und das Unentschieden gegen Markneukirchen beim Endstand von 20:20. Der klarste Sieg der Greizer war mit 20:6 das Hinrunden Duell in und mit Lichtenfels, eine Niederlage, die die Eagles – an jenem Tag termin- und gesundheitsbedingt schwach aufgestellt – wieder wett machen wollen.
Text: DaMa
Foto: GSchmid