Erste Punkte für die Eagles
Unter dem Motto „Heimkampf in Markneukirchen“ fuhren am Samstag Fanbus und Eagles ins Vogtland. Nach dem erwartungsgemäß schweren Saisonauftakt in der Vorwoche startete die Bundesligastaffel des AC Lichtenfels in und gegen Markneukirchen in den Doppelkampftag am Wochenende. Selbst gezwungen, von der Wunschaufstellung abzuweichen, ging es den Gastgebern da nicht besser. Bereits auf der Waage wurde das offensichtlich, als ein Sportler Markneukirchens mit kurzfristig beantragtem Pass in der Aufstellung stand und ein weiterer, für die mittleren Gewichtsklassen eingeplanter Sportler, ins Schwergewicht aufrutschte. „Auf dem Papier sieht es gut aus, aber wirklich etwas sagen kann man erst, wenn die Kämpfe durch sind“, hielt sich Lichtenfelser Urgestein und Trainer Tobias Schütz vor Kampfbeginn vorsichtig. Zweieinhalb Stunden später und unter tosendem Applaus der mitgereisten Fans bestätigte ein 17:7 Endstand die verhaltene Einschätzung. Zehn spannende Kämpfe und Fangesänge auf beiden Seiten einer gut gefüllten Markneukirchener Halle bildeten einen schönen Rahmen für die ersten Tabellenpunkte des AC Lichtenfels in der aktuellen Saison.
57kg Freistil: Ahmet Peker stand gegen seinen türkischen Landsmann Mehmet Yüce physisch, durch Aktivitätszeit in Zugzwang punktete Yüce. Nach der Pause glich der Lichtenfelser nach außen aus. Weiterhin aktiver sicherte sich Peker den Punkt zum 2:1 nach der zweiten Aktivitätszeit. Dieses Ergebnis wollte er verwalten, verteidigte einen Beinangriff, wurde aber überraschend durchgerollt, was den Kampf unerwartet drehte. (0:1)
130kg Griechisch-Römisch: Karl Marbach stand Luca Dariozzi, eigentlich der Mann für die 80kg bzw. 86kg Klasse, gegenüber. Von Beginn an der physisch dominierende setzte Marbach einen ersten Akzent mit einem explosiven Antritt, unter dem sein deutlich leichterer Gegner zu Boden ging. Zwei angeordnete Oberlagen, je mit einem Punkt belohnt, stellten für Marbach auf 4:0. (2:1)
61kg Griechsich-Römisch: Nihat Mammadli hatte in Erik Hilbert einen Ringer gegen sich, der für diesen Kampftag kurzfristig reaktiviert wurde. Mammadli wurde seiner Favoritenrolle gerecht und punktete sich schnell zum technisch überlegenen Sieger. (6:1)
98kg Freistil: Seinen Einstand im Team der Korbstädter gab der Türke Erhan Yalaci gegen Patryk Dublinowski. Ein schneller Beinangriff brachte dem Eagle die frühe Führung. Dieser Angriff und ein verteidigter Gegenangriff waren die Akzente der ersten Runde. Ein weiterer Beinangriff führte im Nachsetzen zu weiteren Punkten, ehe eine letzte Wertung nach außen den 5:0 Sieg besiegelte. (8:1)
66kg Freistil: Bastian Hoffmann zeigte eine Kämpferleistung. Gegen Münir Aktas startete er verhalten, was nach einer abgegebenen Wertung zur Aktivitätszeit gegen Hoffman führte. Den 0:2 Pausenrückstand versuchte Hoffmann aufzuholen, zog beim Ausringen jedoch den kürzeren. Der Gastgeber konterte erneut, ehe Hoffman seinerseits einen Angriff durchbrachte, um mit 6:2 über die Zeit zu kommen. (8:3)
86kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner sicherte die nächsten Punkte. Gegen den rund zehn Kilogramm leichteren Maximilian Simon startete er offensiv, bewegte ihn eineinhalb Minuten über die Matte und sicherte sich die angeordnete Oberlage, sowie sechs weitere Punkte durch anschließende Rollen. In Runde zwei wartete Wagner nicht auf die Passivität, sicherte sich aus dem Kampf heraus die Oberlage und punktete zum vorzeitigen Sieg. (12:3)
71kg Griechisch-Römisch: Niklas Ohff startete entschlossen gegen Marco Stoll und punktete früh mit einem Wurf. Die angeordnete Oberlage brachte Ohff in die Position mit Heber für vier und Rolle auf den 7:0 Pausenstand zu stellen. In Runde zwei erarbeitete sich Ohff erneut die Oberlage und erhöhte auf 11:0. (15:3)
80kg Freistil: Daniel Sartakov hatte in Rasul Shapiev keinen einfachen Debütgegner. Er unterband die Angriffe des Gegners, was mit der Aktivitätszeit gegen ihn geahndet wurde. 30 Sekunden später die Führung für den Gastgeber, die dieser kurz vor Rundenende auf drei Punkte ausbaute. Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild, ein Punkt ging nach abgelaufener Aktivitätszeit auf das Konto Shapievs, einen weiteren Angriff kurz vor Rundenende verteidigte Sartakov entschieden, 0:4 Endstand. (15:5)
75kg Freistil: Im vorletzten Duell des Abends startete Lukas Tomaszek ungezwungen gegen Justin Müller, war der Kampf doch rechnerisch schon gewonnen. Ein Beinangriff, den beide auskämpften, reichte nicht zur Wertung. Ein überraschender Knöchelgriff Tomaszeks setzte den Gegner auf den Hosenboden, was der Unparteiische allerdings wieder nicht mit Punkten belohnte. Eine ähnliche Situation kurz darauf. Die anschließende Aktivitätszeit für den Eagle sah nach der verdienten Führung aus, allerdings gelang es Müller zu punkten. Der baute seine Führung durch zwei Angriffe in Runde zwei weiter aus, ehe Tomaszek die überfällige Wertung zum 2:6 erzielen konnte. (15:7)
75kg Griechisch-Römsich: Für ein letztes Highlight des Abends sorgte Max Schwabe. Gegen Seyran Simonyan sicherte er sich als aktiverer Mann die angeordnete Oberlage, hob und punktete per Wurf. Ein ähnliches Bild wie in der ersten Runde zeigte sich auch nach der Pause. Immer noch der aktivere sicherte sich Schwabe auch die zweite, angeordnete Oberlage und damit den 4:0 Punktsieg zum 17:7 Gesamtsieg.
Die Eagles gehen also mit dem erhofften Rückenwind in den zweiten Kampf des Doppelkampftags gegen Nürnberg. Während die Eagles in Markneukirchen kämpften, empfingen die Grizzlys zuhause parallel Burghausen und mussten sich dem amtierenden deutschen Meister mit 20:9 geschlagen geben.
Text: DaMa
Bilder: NinaSchmitt