Eine harte Bundesligasaison geht zu Ende
Rechtzeitig zu den Feiertagen ging für den AC Lichtenfels eine harte Saison zu Ende. Am Samstagabend war mit den Red Devils aus Heilbronn ein Top-Team der Bundesliga zu Gast, gegen die keine Punkte in Aussicht waren, ganz unabhängig vom ernüchternden Saisonverlauf. Stark aufgestellt reisten die Gäste an – keine Selbstverständlichkeit, da das Playoff-Ticket bereits gelöst war – und ließen bei einem Endstand von 5:24 keine Fragen offen. Dabei wurden lediglich acht der zehn angesetzten Kämpfe tatsächlich ausgerungen, je eine unbesetzte Gewichtsklasse in den Aufstellungen sorgte für kampflose Punkte auf beiden Seiten. Hannes Wagner, in die 98 kg-Klasse aufgerückt, holte den einzigen Sieg aufseiten des AC, was jedoch die Stimmung der Lichtenfelser Fans, die unabhängig vom Gesamtpunktestand jeden Ringer unterstützen, wenig trübte. Neben der Saison 2019 ging am Samstag auch die Ära zweier Lichtenfelser Urgesteine zu Ende. Christoph Meixner und Tobias Schütz, beide seit Kindertagen im AC aktiv und bereits früher für den AC in der Bundesliga gestartet, verabschiedeten sich in voller Halle aus der Mannschaft.
Die Kampfpaarungen im Einzelnen:
57 kg, Griechisch-römisch: Da der AC in dieser Gewichtsklasse keinen Mann stellte, gingen vier Punkte durch Antritt an Sebastian Kolompar. (0:4)
130 kg, Freistil: Zum Abschluss seiner aktiven Karriere glänzte Christoph Meixner mit einer starken Leistung gegen André Timofeev. Von Beginn an entschlossen, setzte Meixner seinen Gegner unter Druck und sorgte für die erste Passivitätsverwarnung gegen den Gast. Dieser konnte die drohende Aktivitätszeit jedoch verhindern, indem er einen Punkt nach außen machte. In der zweiten Runde hielt Meixner seine Position, konnte den Punkt jedoch nicht zurückholen, wodurch ein offener Kampf an den Ringer aus Heilbronn ging. (0:5)
61 kg, Freistil: Mario Petrov stellte sich im Freistil zur Verfügung und stand dabei Anatolii Buruian gegenüber. Im ungewohnten Stil geriet er durch die kontinuierlichen Angriffe bereits in der ersten Runde unter Druck und musste den Kampf dem technisch überlegenen Gegner überlassen. (0:9)
98 kg, Griechisch-römisch: In einem deutsch-deutschen Duell standen sich Hannes Wagner und der elf Kilogramm schwerere Jan Zirn gegenüber. Wagner versuchte von Beginn an in die Offensive zu gehen, was Zirn durch seine Physis in der ersten Runde erfolgreich unterband und sich seinerseits die erste angeordnete Oberlage sicherte. Aus der vorteilhaften Position folgten keine Punkte, dennoch ging der Gast mit einer 0:1 Führung in die Pause. In der zweiten Runde zahlte sich das hohe Tempo, das Wagner vorlegte, aus. Selbst als aktiverer Ringer in die Oberlage gekommen hatte er den Punkt zum Ausgleich sicher und konnte Zirn unter Getöse der Zuschauer zum 3:1 Punktsieg drehen. (1:9)
66 kg, Griechisch-römisch: Rumen Savchev stand im nächsten Kampf gegen Christopher Kraemer. Die Aktivität des Lichtenfelsers wurde vom Unparteiischen mit der angeordneten Oberlage belohnt. Zwei Zweierwertungen später führte Savchev 5:0 ehe der Gast vor der Pause um zwei Punkte verkürzte. In Runde zwei drehte sich das Blatt allmählich, bis der Kampf beim Endstand von 5:8 an den Heilbronner ging. (1:11)
86 kg, Freistil: Nach der Pause trafen sich Darius Mayek und der neuntplatzierte der diesjährigen Weltmeisterschaft, Taimuraz Friev. Kaum im Kampf begann der Gast zu punkten. Eine Reihe Zweierwertungen später fand der Kampf ein vorzeitiges Ende. (1:15)
71 kg, Freistil: Lukas Tomaszek traf, nach einer Begegnung im Hinkampf, erneut auf Saba Bolaghi. Unbeeindruckt startete Tomaszek in den Kampf und sicherte sich die erste Wertung. Den zunehmenden Druck des Gastes verteidigte der ACler gut und ließ in der ersten Runde lediglich einen Punkt zum Ausgleich zu. Im zweiten Durchgang war es der Gast, der strategischer in den Kampf ging, erneut punkten konnte und letztlich mit 1:6 zum Sieger erklärt wurde. (1:17)
80 kg, Griechisch-römisch: Tobias Schütz hatte bei seinem letzten Kampf im Trikot des AC mit Pascal Eisele keine leichte Aufgabe. Der Gast war es, der sich durch seine Aktivität die angeordnete Oberlage in der ersten Runde erarbeiten konnte. Hier versuchte er die Kopfklammer, seine Spezialtechnik, zu fassen, was Schütz lange gut verteidigte. Eine Unachtsamkeit später fand sich der Lichtenfelser dennoch in dieser Aktion wieder, was innerhalb weniger Sekunden zu drei Wertungen führte. Im zweiten Durchgang war es erneut der Gast, der die Oberlage zugesprochen bekam, diesmal ließ Schütz jedoch keine Punkte aus der Kopfklammer zu. (1:20)
75 kg, Griechisch-römisch: Alexander Ender stand im letzten Kampf des Abends Fabian Fritz gegenüber. Nach einer ersten Aktion, mit der Ender überrascht wurde, gelang ihm eine Zeit lang mitzuringen, ehe der Kampf nach angeordneter Oberlage ein vorzeitiges Ende fand. (1:24)
75 kg, Freistil: Krum Chuchurov war der letzte Ringer, der die Matte betrat, verließ diese jedoch direkt wieder, nachdem er kampflos zum Sieger erklärt worden war. (5:24)
Text: Darius Mayek / Bilder: Gunther Czepera