Nürnberg gewinnt Franken-Derby deutlich
Ein deutliches 18:9 für die Gastgeber stand am Ende des Abends auf der Punktetafel, als die Nürnberg Grizzlys am Samstag zum Abschluss der Hinrunde den dritten Tabellenplatz zurückeroberten. Ein verdienter Kampfausgang, der aber wesentlich enger hätte sein können, was für Unmut bei den angereisten Lichtenfelsern sorgte. Dass der Abend ein harter werden würde, kündigte sich bereits im Vorfeld an, spätestens seit Abstriche bei der Wunschaufstellung mit fünf Ausfällen in den letzten Tagen vorher immer klarer wurden. Bitter wurde es, als auf der Matte mehrere maßgebliche Entscheidungen gegen Lichtenfels fielen. Vier der zehn Einzelpaarungen gewannen die Eagles, sechs hätten es sein können, wären zwei Entscheidungen anders gefallen. Leidtragende waren Justas Petravicius, der seinen Gegner auf den Schultern hatte, ehe der Unparteiische den Kampf zurück in den Stand pfiff und Rückkehrer Andrzej Sokalski, dem sein Kampf nach dem Schlussgong aus den Händen genommen wurde.
Dass gerade in diesem Aufeinandertreffen – dem potenziell spannendsten Kampf der Hinrunde um die Tabellenmitte, noch dazu gegen Lokalrivalen Nürnberg und vor einer Vielzahl mitgereister Fans, die Heimkampf-Atmosphäre aufkommen ließen – einiges nicht so lief, wie es hätte laufen können, ernüchtert in Lichtenfels. Dennoch und trotz aller „wenn“ und „aber“ ist zum Ende der Hinrunde ein positives Zwischenfazit zu ziehen. Für das große Ziel, den Einzug in die Playoffs, waren zwei wichtige Siege möglich. In der Rückrunde soll dann auch die Revanche gegen Nürnberg gelingen.
57kg, Freistil: Schon hier bahnte sich ein zäher Abend an. Ahmet Peker stand gegen den Kasachen Yelaman Kadyrseit. Von vornherein aktiver, sicherte sich Peker die Führung, die er auf 2:0 ausbaute. Der Kasache mauerte, während Peker Druck machte. Unter lauten Rufen nach einer zweiten Aktivitätszeit lief die Zeit ab, für die Eagles bedeutete das den Sieg aber nur einen Zähler. (0:1)
130kg, Griechisch-Römisch: Karl Marbach stand stabil gegen einen ungestümen Erkan Celik, der durch seine Energieleistung die erste Oberlage sicherte. Marbach verteidigte routiniert, zurück im Stand arbeitete er seinen Gegner auf, sicherte sich die Oberlage in Runde zwei und drehte. Vor Ablauf der Zeit schob Marbach seinen Kontrahenten von der Matte, wodurch er dank drei-Punkte Differenz zwei Teamzähler sicherte. (0:3)
60kg, Griechisch-Römisch: Aus AC-Sicht frustrierend lief das Aufeinandertreffen von Justas Petravicius und Deniz Menekse. Der ACler startete aktiver, gab jedoch den ersten Punkt ab. Angespornt ging er erneut in die Offensive, brachte Menekse in die gefährliche Lage und fixierte dort, ehe der Unparteiische zurück in den Stand pfiff. Ohne angeordnete Bodenlage ging es in die zweite Runde. Der Nünberger zog mit drei Wertungen davon, ehe der Lichtenfelser dank Verwarnung für den zunehmend unsportlichen Ringstil des Grizzly und einer späten Wertung auf 6:3 verkürzte. (2:3)
98kg, Freistil: Stefan Kehrer stand einem beständig angreifenden Johannes Mayer gegenüber. Routiniert versuchte Kehrer, die Wertungen nach außen gering zu halten, musste sich nach sechs Minuten jedoch nach Punkten geschlagen geben. (5:3)
66kg, Freistil: Erneut stellte sich Stoyko Rusev in den Dienst der Mannschaft und startete gegen den deutlich schwereren, bisher unbesiegten Vladimir Dubov. Trotz einiger vielversprechender Angriffe des AClers sollte der Kampf spät in Runde zwei ein vorzeitiges Ende finden. (9:3)
86kg, Griechisch-Römisch: Den deutlichen Pausenrückstand verkürzte einmal mehr Hannes Wagner. Gegen Anthony Sanders beherrschte er sechs Minuten lang den Kampf, bekam zweifach die Oberlage zugesprochen und drehte in beiden Situationen doppelt. Mit dem 10:0 Punktsieg sicherte er drei Zähler für das Team. (9:6)
71kg, Griechisch-Römisch: Kein leichtes Debüt in der Bundesligasaison 2021 hatte Christian Lurz gegen Istvan Levai. Nach einer ausgeglichenen Stand-Sequenz gelang Levai der Wurf, ehe er aus der Bodenlage explodierte und einen vorzeitigen Punktsieg für Nürnberg sicherte. (13:6)
80kg, Freistil: Kurzfristig kehrte Andrzej Sokalski in den Eagles-Kader zurück und zeigte gegen Andreas Walter eine Kämpferleistung. In Runde eins geriet er in Rückstand, ehe er mit einer zweier-Wertung und einem Punkt dank Verwarnung ausglich. Entschlossen, den Kampf mit der letzten Wertung zu gewinnen, griff er erneut an, blieb am Bein und ließ die Zeit ablaufen. Nach dem Gong ahndete der Unparteiische die Aktion, sprach dem Nürnberger einen Punk und damit den Kampf zu. (14:6)
75kg, Freistil: Der dritte, der seinen ersten, diesjährigen Erstliga Einsatz hatte, war Lukas Tomaszek. Mit Tim Müller hatte er ein schweres Los. Einige saubere Angriffe konnte der ACler ansetzen, jedoch ohne Wertung. Spät in Runde zwei musste er die Qualität des Gegners anerkennen. (18:6)
75kg, Griechisch-Römisch: Selcuk Can zeigte gegen Mikko Peltokangas einen spektakulären Kampf. Als aktiverer Mann, sicherte er sich die Oberlage, nach einer Verwarnung für den Gegner hob Can den Grizzly aus und warf ihn auf eine vier-Punkte Wertung. Nach einer angeordneten Bodenlage für den Gegner kam er erneut in die bessere Bodenposition, drehte und stellte damit auf 11:1 (18:9)
Text: DaMa
Bilder: NinaSchmitt