„Neue“ Normalität für Björn Goller: Bayerns Kampfrichterchef wird bei der morgen beginnenden Kadetten-Europameisterschaft im bulgarischen Samokov als Referee auf der Matte stehen. Schon vor wenigen Wochen war der Bamberger einer von insgesamt neun Mattenleitern, die beim Sichtungsturnier des Deutschen Ringer-Bundes wieder Kämpfe offiziell leiten durften.
„Es war ein großartiges Erlebnis“, so Goller, der gerade dieses Turnier hernahm, um sich auf die kontinentalen Titelkämpfe vorzubereiten. Der BRV-Kampfrichterchef hatte genügend Kämpfe in beiden Stilarten. „Ich bin überzeugt, dass es auf der Kadetten-EM wieder gut laufen wird.“ Schon im Vorfeld der EM standen zwei intensive Online-Schulungen auf dem Programm. Diese Zusammenkunft würde sonst in dieser Form nicht stattfinden. Doch auf Grund der Corona-Pandemie konnte Björn Goller seine Vorbereitung bequem von zu Hause aus durchführen. Bevor der Bamberger übrigens ab Montag auf die Matte schreitet, steht am Sonntag noch die schriftliche Prüfung bevor. Goller will in die höhere Kategorie „Level 1“. Von daher wird er auch während der EM in Bulgarien genau unter die Lupe genommen. Spätestens im Januar 2022 erfährt der Kampfrichterchef, wie er abgeschnitten hat und ob er in die nächsthöhere Kategorie aufgestiegen ist.
Björn Goller legte im Jahr 2016 in Dortmund seine internationale Lizenz mit Stufe drei ab. Drei Jahre später folgte für ihn die nächste Prüfung zur Stufe zwei in Madrid. Sicherlich wäre die Berufung zu einem späteren Zeitpunkt in die höchste Kategorie 1S die Krönung in seiner Laufbahn.
Kampfrichterentwicklung in Bayern
Besonders die Kampfrichter hatten in der Corona-Krise überhaupt keine Perspektive. Wettkämpfe fielen aus, jeder Referee konnte sich nur selbständig fit halten, wie eben die Ringer auch. Der Kampfrichterausschuss im BRV stand im regelmäßigen Kontakt. „Wir wollen in diesem Jahr einen Präsenzlehrgang durchführen. Das ist unser Ziel“, so Goller, der zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen kann, wo sich Bayerns Kampfrichter nach langer Zeit wieder einmal treffen werden. Dennoch sei für ihn ein Austausch und eine Schulung vor dem Saisonstart Anfang September unabdingbar. „Der Großteil der Kampfrichter hat seit März des vergangenen Jahres keine Kämpfe mehr geleitet. Jetzt, wo es in den Vereinen wieder die Möglichkeit gibt, dass die Ringer gemeinsam trainieren dürfen, bietet sich für jeden Mattenleiter an, zumindest vereinsinterne Duelle zu pfeifen“, bleibt Goller weiterhin optimistisch. Denn Abmeldungen sind bei ihm überhaupt nicht eingetroffen. „Keiner hat aufgehört!“ Für ihn ist das mehr als ein gutes Zeichen.
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