Harter Brocken für die Eagles
Der Heimkampf vergangenen Samstag hat zweierlei gezeigt: Lichtenfels ist bereit für die neue Saison – mit gut gefüllter, renovierter Halle und drei Neuverpflichtungen in der Aufstellung gingen die Eagles in den ersten Kampf – und Schorndorf hat 2024 Ambitionen. „Mit den Verstärkungen, die unterm Jahr verpflichtet wurden und der Aufstellung im ersten Kampf war uns das vorab bewusst“, erinnert Mannschaftsführer Heiko Scherer und ergänzt, „mit Luis Luis Orta Sanchez einen Olympiasieger als Reserve mitzubringen zeigt, wie ernst es der ASV in diesem Jahr meint“. Mit dem Sieg sicherte Schorndorf am Samstag die Tabellenpunkte drei und vier und verdrängt den kampffreien SV Wacker Burghausen für den Moment von der Spitzenposition in der Bundesliga Süd.
Für die Eagles heißt es nach dem unstrittigen 3:21 Mund abputzen – weitermachen. Am Wochenende haben die Oberfranken die zweite Gelegenheit, erste Punkte zu erringen. Das allerdings auswärts und gegen den amtierenden, deutschen Meister Burghausen, einer Mannschaft, „die auch in diesem Jahr wieder Top-Favorit auf die Meisterschaft ist“, schätzt man in Lichtenfels. Wirklich einfacher dürfte es für die Eagles also auch im zweiten Saisonkampf nicht werden, selbst wenn in den letzten Jahren immer wieder Überraschungen gegen favorisierte Teams möglich waren. Auch dem SV Wacker Burghausen konnten die Eagles vor einiger Zeit eine seltene Niederlage bescheren, die Überzahl der Kämpfe, die man seit dem Wiederaufstieg 2019 bestritt, dominierten jedoch die Oberbayern. Die letzten Aufeinandertreffen ereigneten sich in der Hauptrunde des Vorjahres, 18:1 mussten sich die Adler im Oktober auswärts geschlagen geben, „zuhause lässt Burghausen nichts anbrennen“, kommentiert der Lichtenfelser Verantwortliche. In der Korbstadt und zu einem Zeitpunkt, als der SV Wacker sich bereits an der Tabellenspitze etabliert hat, gelang den Eagles einige Wochen später ein Kampf auf Augenhöhe. Beim 11:14 daheim kratzten die Adler im Rückkampf an der erneuten Sensation.
Dass es auch am Wochenende knapp wird, ist – realistisch betrachtet -unwahrscheinlich. Zwar war vom Gastgeber so früh in der Saison noch nicht viel zu sehen, vergangenes Wochenende war Burghausen kampffrei, dennoch bräuchten die Eagles für die Sensation „mehr als Glück“. Zum Bundesligaauftakt war die Burghauser Staffel siegreich, aus einem 20:8 auf der Matte wurde nachträglich ein 40:0 Sieg, da Gegner Heilbronn mit einer unbesetzten Klasse und einem Sportler ohne gültige Lizenz unterbesetzt stand. Seit Jahren sind die Oberbayern das Maß der Dinge im Deutschen Mannschaftsringen, in diesem Jahr verstärkten sie erneut auf Weltklasse-Niveau. In 75kg Freistil war mit dem Olympiadritten Chermen Valiev bereits eine Neuverpflichtung im Burghausener Trikot zu sehen, für die mittleren Freistilklassen neu im Kader des deutschen Meisters sind zudem Razambek Jamalov, Olympiasieger vor Valiev, sowie Mohammad Mottaghinia. Auch in der leichtesten Klasse könnte am Wochenende ein SV Wacker Debütant und Olympia-Medaillist zu sehen sein, Gulomjon Abdullaev sicherte vor einigen Wochen Bronze bis 57kg, Freistil.
Chancen, Weltklasse-Athleten zu sehen bieten sich am Wochenende also einige. Wer diese vor Ort verfolgen will, kann sich der Fan-Fahrt in den Süden anschließen (los geht es hier um 11:30 Uhr). In der AC Halle wird der Kampf via Stream ebenfalls zu sehen sein, die Eagles übertragen die erste Mannschaft nach dem Heimkampf der Jugend gegen den Nachwuchs des SC 04 Nürnberg. Die Junior-Eagles sind nach zwei überzeugenden Siegen in Folge an der geteilten Spitze der Bezirksoberliga Mittelfranken und wollen ihr Bestes tun, diese Position am Samstag ab 17:00 Uhr in eigener Halle zu verteidigen.
Text: DaMa
Bild: Gunther Czepera