Krimi in Greiz erlöst Eagles erstmal von Abstiegssorgen
Die Saison 2022 wurde für die Eagles unlängst zur Achterbahnfahrt der Gefühle. Bis zum Kampf gegen Nürnberg war alles im Lot. Der Klassenerhalt stand nicht zur Debatte, BoxingDay oder nicht war die Frage. Dann die empfindliche Niederlage – nach wie vor der einzige Sieg der Grizzlys in der laufenden Saison – die dieses Wolkenschloss ins Wanken brachte. Plötzlich waren gleich zwei Teams den Eagles auf den Fersen, es drohten die Abstiegsplätze, ohne weiteren, eigenen Sieg. Gegen Kleinostheim konnten die Eagles in der vergangenen Woche lange an die Sensation glauben, viel hatte nicht gefehlt, am Ende jedoch die denkbar knappe Niederlage. Mit lediglich drei verbleibenden Kämpfen schwammen die Felle allmählich davon. Wichtigster, verbleibender Kampf also der gegen Verfolger Greiz am vergangenen Samstag. Nicht nur zwei Tabellenpunkte standen hier auf dem Spiel, vielmehr ging es Kopf an Kopf um die Platzierungen. Zusammen mit einer Vielzahl eigener Fans ging es nach Greiz, wo die Mannschaft, unterstützt von hunderten ebenso eingeschworener Anhänger, auf die Eagles wartete. Einmal mehr mit einkalkulierter Niederlage in der Klasse bis 75kg, Griechisch-Römisch war die Aufgabe klar. 8:6 aus Lichtenfelser Sicht führten die Eagles zur Pause, ehe die Gastgeber einige Kämpfe später und mit 9:9 ausglichen. Schließlich war es Max Schwabe, der mit einem Schultersieg den nachfolgenden Greco Kampf in der 75kg-Klasse ausglich und Marcel Berger beim Stand von 13:13 einen offenen Kampf überlies. Als wäre den letzten Kampf des Abends zu bestreiten nicht eh schon eine besondere Belastungsprobe, lagen am Samstag nicht nur Sieg und Niederlage, sondern der Klassenerhalt in der Hand des 24-jährigen. Der hielt dem Druck stand und machte sich und dem Verein ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. 15:13 der Sieg aus Lichtenfelser Sicht, der so viel mehr war als bloße Punkte in der Tabelle bedeutete. Der Jubel der Fans – sei es in der Halle, im Bus oder zu Hause – vergoldete den Moment.
57kg Griechisch-Römisch: Den Anfang machten Ömer Recep und Denis-Florin Mihai. Der Gastgeber war es, der sich die erste Oberlage samt Anschlusswertung sicherte. In Runde zwei konnte Recep aus seiner Oberlage nicht punkten. Seine 3:1 Führung baute Mihai um zwei aus, Recep gelang noch eine Wertung, allerdings nicht, in den Differenzbereich für einen Teamzähler zurückzukehren. (0:2)
130kg Freistil: Kurzen Prozess machte Kamil Kosciolek mit Widersacher und Greizer Eigengewächs Sebastian Wendel. Nach 2:14 Minuten und 16 unbeantworteten Punkten der vorzeitige Sieg des Eagle. (4:2)
61kg Freistil: Im Anschluss legte Ahmet Duman gleich nach. Auch er hatte in Ibrahim Galamatov ein Eigengewächs der Gastgeber gegen sich stehen. Keine zwei Minuten dauerte es, bis auch er sich zur 16:0 Führung und dem technisch überlegenen Sieg gearbeitet hatte. (8:2)
98kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner hatte es mit dem Ex-Lichtenfelser und amtierenden U23 Weltmeister im Halbschwergewicht Alex Szöke zu tun. Nach einer ersten Wertung aus dem Stand, der Bodenlage und einer Anschlusswertung war es Szöke, der mit einem 5:0 Vorsprung in die Pause ging. Trotz angeordneter Oberlage für den Eagle baute der Gastgeber seine Führung weiter aus und sicherte seinem Team drei Punkte. (8:5)
66kg Griechisch-Römisch: 61-er Nihat Mammadli stand gegen Dawid Karecinski. Nach wechselseitigen Oberlagen war der Kampf ausgeglichen, bis der Gastgeber eine zweite Oberlage zugesprochen bekam, aus der er punktete und einen Mannschaftspunkt sicherte. (8:6)
86kg Freistil: Daniel Sartakov lieferte sich mit Martin Obst einen taktischen Kampf und bestätigte seinen Hinrundensieg. Nach abgelaufener Aktivitätszeit war es erst Obst, der in Führung ging, eine Konter-„Eins“ nach außen brachte Sartakov den Ausgleich und den Sieg dank letzter Wertung. (9:5)
71kg Freistil: Bastian Hoffmann lieferte sich mit dem amtierenden, dritten Weltmeister Nikolay Grahmez einen spektakulären Kampf, in dem insgesamt 25 Punkte fielen. Zur Pause und nach vier „Zweiern“ in Serie hatte sich Grahmez 13:4 in Führung gekämpft, setzte sich auf 18:4 ab, ehe Hoffmann sich zurück kämpfte und auf 18:7 verkürzte. (9:9)
80kg Griechisch-Römisch: Max Schwabe statuierte ein Exempel an Maximilian Besser. Beide, angeordnete Oberlagen sicherte sich der Lichtenfelser, samt Anschlusswertungen stellte er auf 10:1, ehe er eineinhalb Minuten vor Kampfende via Schultersieg vorzeitig vier Punkte sicherte. (13:9)
75kg Griechisch-Römisch: Nach seinem Bundesligadebüt in der Vorwoche stellte sich erneut Philipp Ender in den Dienst der Mannschaft, um die Problemklasse des laufenden Jahres zu füllen. In Christian Fetzer stand ihm ein früherer Vizeeuropameister gegenüber, der seinem Favoritenstatus gerecht wurde und den Mannschaftskampf im Vorletzten Kampf ausglich. (13:13)
75kg Freistil: Marcel Berger und Richard Schröder hatten es jeweils in der Hand, den Kampf und den Klassenerhalt für ihr jeweiliges Team zu sichern. Eine erste Aktivitätszeit brachte Berger die Führung, die er nach einem weiteren Angriff auf 3:0 zur Pause ausbaute. In Runde zwei kam für Berger ein vierter Punkt nach zweiter, abgelaufener Aktivitätszeit dazu, bis beim Gong aller Druck abfiel. 15:13 und der Sieg der Lichtenfelser stand nach Abpfiff auf der Tafel. (15:13)
Da Markneukirchen im Parallelduell gegen Hösbach keine weiteren Punkte einfahren konnte, liegt Lichtenfels erneut auf dem fünften Rang. Drei Punkte trennen die Eagles von Greiz, einer von Markneukirchen, was bereits jetzt zum Klassenerhalt reichen sollte. Der geplante Kampf der Lichtenfelser Reserve gegen die Bavaria Bulls, WKG aus den Ringvereinen Forchheim und Bamberg, wurde aufgrund von Ausfällen auf Seiten der Eagles kurzfristig abgesagt.
Text: DaMa
Bilder: NinaSchmitt