„Deutscher Meister wird nur der ACL“ – die Hoffnung lebt
Spätestens nach dem Hinkampf vor einigen Tagen war klar, dass Adelhausen keine großen Ambitionen hatte, in das Viertelfinale der Endrunde, um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft einzuziehen. Mit 21 Punkten Differenz fuhren die Eagles am Donnerstag nach Südbaden. Um in die Playoffs einzuziehen, musste lediglich eine hohe Niederlage vermieden werden. Dementsprechend stellten die Lichtenfelser auf. Der Kern der Hinkampf-Mannschaft lief auch auswärts auf, lediglich zwei Klassen wurden anders besetzt. Die Gastgeber handhabten das ähnlich, was zu einer Reihe Rückkämpfe führte. Als die Gastgeber erneut mit acht deutschen Sportlern, darunter drei Eigengewächsen über die Waage gingen, hatten die mitgereisten Lichtenfelser Fans begründete Hoffnungen auf einen weiteren Sieg. Mit Ur-TuS‘ler Felix Krafft, dem aussichtsreichen Nachwuchstalent Tom Stoll und Teamkapitän Sebastian Jezierzanski siegten lediglich drei Leistungsträger des TuS Adelhausen, die übrigen sieben Duelle gingen meist klar an Lichtenfels, was zum 20:12 Sieg im Rückkampf und zum 45:16 Gesamtsieg führte. Damit stehen die Eagles – wie im Vorjahr – im Viertelfinale um die deutsche Mannschafts-Meisterschaft. Dass dort Burghausen wartet, dämpft die Erwartungen, tat der Stimmung innerhalb der Mannschaft und unter den Fans aber keinen Abbruch. Noch während die Kämpfe liefen, skandierte der mitgereiste Fanclub selbstironisch „Deutscher Meister wird nur der ACL“ und machte den Abend trotz langer An- und Abreise zu einem besonderen. Somit wurde der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, das erreichen des Viertelfinals aus dem letzten Jahr, eingestellt und Wiederholt. Ein toller Erfolg für die Ringer am Obermain.
57kg Griechisch-Römisch: Erneut standen sich Ömer Recep und Julius Kummer gegenüber. Diesmal im gewohnten Stil aktiv, gab es für Recep nur den Vorwärtsgang. Aus der angeordneten Oberlage punktete sich Recep mit einer Reihe Rollen zum vorzeitigen Punktsieg. (4:0)
130kg Freistil: AC-Eigengewächs Tobias Wagner stellte sich für den in Polen gebliebenen Kamil Kosciolek in den Dienst der Mannschaft und tat sein Bestes, Felix Krafft Paroli zu bieten, musste sich jedoch vor der Rundenpause technisch unterlegen geschlagen geben. (4:4)
61kg Freistil: Auch in dieser Klasse fand ein Rückkampf statt. Ahmet Duman hatte es erneut mit Levan Metreveli-Vartanov zu tun. Diesmal konnten sich beide in der gewohnten Stilart messen. Erneut war es Duman, der die Punkte für sein Team sicherte. Vier kleine Wertungen, zwei davon nach abgelaufenen Aktivitätszeiten, sowie eine Zweierwertung nach außen sicherten Duman den 6:0 Sieg gegen einen durchweg passiven Gegner für zwei Mannschaftspunkte. (6:4)
98kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner stand im Halbschwergewicht gegen Arian Güney. In einem physischen Kräftemessen war es der Gastgeber, der die erste Oberlage zugesprochen bekam und mit Rolle nachsetzte. In Runde zwei das gegenteilige Bild. Wagner sicherte die Oberlage, mit einer Rolle seinerseits glich er den Punktestand aus und siegte dank letzter Wertung knapp. (7:4)
66kg Griechisch-Römisch: Auch Beka Guruli traf mit Norman Trübe auf den Gegner, den er bereits im Hinkampf gegenüber stehen hatte. Zwar wurde er mit der ersten Aktion des Gastgebers überrascht, fing sich jedoch unmittelbar und knüpfte an seine auf Instagram und TikTok viral gegangene Leistung des Hinkampfes an. Zwei „Vierer“, eine „Fünf“, sowie drei kleinere Wertungen innerhalb einer Runde benötigte er, um erneut vorzeitiger Punktsieger zu werden. (11:4)
86kg Freistil: Den Kampf gegen das Gewicht gewann Darius Mayek, nachdem er Minuten vor der Waage das Wettkampfgewicht erreicht hatte, gegen den amtierenden, dritten Europameister und WM-fünften Sebastian Jezierzanski war er zweifach kurz vor Punkten, musste sich in der zweiten Runde aber nach Punkten geschlagen geben. (11:8)
71kg Freistil: Einen weiteren Rückkampf gab es in der Klasse bis 71kg, Freistil. Bastian Hoffmann hatte es, wie vor einigen Tagen mit Thomas Eckhardt zu tun. Erneut punktete er Mal um Mal mit seinen Beinangriffen von außen und brachte seinen Gegner an den Rande des Überlegenheitssiegs, ehe die Zeit ausging. (14:8)
80kg Griechisch-Römisch: Im ungewohnten Stil musste Marcel Berger gegen TuS Coach Pascal Ruh ran und hielt seine Weste im klassischen Stil sauber. Nach einem ersten, überraschenden Konter war es Berger, der seine Schnelligkeit nutze, um mit einer „Vier“ nach außen auszugleichen und dann -trotz angeordneter Oberlage für den Gastgeber – den Kampf mit zwei umkämpften Oberlagen zu sichern. (16:8)
75kg Griechisch-Römisch: Im klassischen Stil bis 75kg war es Benedikt Panzer, der sich Tom Stoll stellte. Nach eineinhalb ausgewogenen Minuten im Stand wurde dem Baden-Württemberger die Oberlage zugesprochen aus der dieser einen Heber zum vorzeitigen Sieg durchbrachte. (16:12)
75kg Freistil: Beim Punktstand von 16:12 konnten die Gastgeber im letzten Duell nur noch gleichziehen, vorausgesetzt Benny Vogt käme an Lukas Tomaszek vorbei. Endlich im gewohnten Stil eingesetzt, ließ der jedoch nichts anbrennen und schulterte Vogt nach einem Achselwurf innerhalb weniger Sekunden zum Gesamtsieg der Eagels. (20:12)
Text: DariusMayek
Bilder: NinaSchmitt