Beka Guruli verstärkt künftig die Lichtenfelser Adler.
“Beim Ringen werde ich Gorilla genannt“ sagt Beka Guruli, dessen Oberarm der Primat seit Neustem ziert. Den Spitznamen hat der Georgier von seinen Trainern. Einen 1,65m hohen Sprung, den Guruli beim Athletiktraining der Nationalmannschaft ablieferte, kommentierte sein Coach mit einem King Kong-Vergleich. Ein anderer Coach kam angesichts seiner muskulösen Statur und seiner Stimme auf „Gorilla“, was seither hängen blieb. „Ich mag das Tier” sinniert Guruli “Gorillas sind stark, effektiv und verdammt explosiv“ – Attribute, mit denen seine Trainingspartner auch den 22-jährigen beschreiben, vor allem, wenn er seinen Gegnern Flugstunden erteilt.
Seit er 2007 mit dem Sport begann, arbeitete sich Guruli in die Landesspitze, sicherte sich Gold bei den Europameisterschaften der Kadetten 2017 und Bronze bei der Weltmeisterschaft seiner Altersklasse und bis 54 kg im selben Jahr, ehe es international ruhiger um den aufstrebenden Georgier wurde. In der Bundesliga ist er ein noch unbeschriebenes Blatt. Das soll sich mit der Unterschrift bei den Eagles spätestens im Herbst ändern. „Persönliches Ziel ist, einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Teams zu leisten, das Maximum aus meinen Einsätzen herausholen und für viele Mannschaftszähler zu sorgen“, freut sich Guruli auf kommende Herausforderungen in der „bekanntesten und stärksten Liga der Welt“.
Zu ersten Gesprächen mit seinem neuen Verein kam es über Instagram. Bereits bevor es um eine mögliche Verpflichtung ging, war Guruli der oberfränkische Traditionsverein ein Begriff. „Ich schaute die Ligakämpfe 2021“ erzählt der Greco-Spezialist über die ersten Berührungspunkte. „Mir gefielen einige Teams, aber der AC Lichtenfels insbesondere“. Als dann ein erster Kontakt hergestellt war, passte es auf Anhieb. Eines kam zum anderen und einige Wochen darauf freut man sich am Obermain, die Verpflichtung des dynamischen Offensivringers, der bei den Eagles als neuer Mann in der 66kg Klasse und im klassischen Stil eingeplant ist, bekannt geben zu können. „Ehe wir ins Gespräch kamen, kannte ich ihn aus verschiedenen Quellen und über seine Social Media Kanäle“ rekapituliert Mannschaftsführer Heiko Scherer, über den die Verbindung zustande gekommen war. „Ich bin sehr gespannt, wie er ins Team findet. Er ist absolut hungrig und freut sich riesig auf die neue Aufgabe in der Bundesliga.“
Guruli gibt sich ambitioniert. „2021 war ein hervorragendes Jahr, ich hoffe, dass wir das 2022 bestätigen können“. Dafür trainiert der amtierende U23 Landesmeister verbissen. Auf zehn intensive, aufeinander abgestimmte Einheiten pro Woche bringt es „Gorilla“. Kraft, Ausdauer, Athletik, Mattentraining und Mobilität sind in seinem strikten Programm verankert, um Vorbildern wie dem ägyptischen Olympiasieger und Angriffsringer Karam Gaber, Rekordweltmeister Frank Stäbler oder Ex-Lichtenfelser Zhan Beleniuk nachzueifern. Der Schritt an den Obermain ist gemacht, jetzt heißt es bis Herbst gedulden, bis „Gorilla“ die Chance bekommt, seinem Namen vor Lichtenfelser Fans Ehre zu machen.
Text: DaMa
Bilder: BeGu