Lichtenfelser Kader nimmt Form an
„Wir hatten dieses Jahr das Glück, nicht komplett neu planen zu müssen“ erzählt Kevin Tischer, der als früherer Mannschaftsführer vor einigen Tagen neu in die Führungsriege des AC Lichtenfels eingestiegen ist. Viele Leistungsträger der erfolgreichen Jubiläumsmannschaft 2021 konnten gehalten werden, damit stand früh der Rahmen der Mannschaft, „die vielleicht nicht so tief ist, wie die Kader einiger anderer Vereine“, die der erfolgreichen Staffel des Vorjahres in den Augen des frischgebackenen, dritten Vorstands jedoch in nichts nachsteht. Da nicht an allen Enden neu gedacht werden musste, konnte man sich in der Zeit seit des Playoff-Aus Ende Januar also umso intensiver auf gezielte Verstärkungen konzentrieren.
Mammadli ersetzt Petravicius
In der Klasse bis 61 kg und im klassischen Stil heißt diese Verstärkung Nihat Zahid Mammadli. Dieser nimmt künftig den Platz des gewechselten Justas Petravicius ein, der seinerseits beim Staffelkonkurrenten SV Johannis ein neues Zuhause gefunden hat. Trotz junger Jahre sprechen die internationalen Ergebnisse des amtierenden U23 Europameisters für seine Qualität, wenngleich bisher hauptsächlich im Kadetten, Junioren und U23 Bereich. „Sechs Medaillen auf Europa- und Weltmeisterschaften“ schwärmt Heiko Scherer, der maßgeblich für den Lichtenfelser Kader verantwortlich ist, „ich glaube, da haben wir jemanden mit viel Potenzial für uns gewinnen können“. Mammadli selbst ist da konkret – er hat sich Olympia als Ziel gesteckt und arbeitet seit seinen ersten Trainingseinheiten vor gut zehn Jahren verbissen darauf hin. In den Deutschen Ligen ist der Aserbaidschaner mit seinen 19 Jahren ein bisher unbeschriebenes Blatt. „Für ihn wird es das erste Jahr Bundesliga“ erzählt Scherer, der die Herausforderungen des Liga-Ringens kennt. Kaum Zeit zwischen Waage und Kampf, wöchentliche Kämpfe und damit kurze Abstände zwischen dem „Abkochen“ um das Wettkampfgewicht Samstag für Samstag zu haben, aber auch schlichtweg die Zeit in einem fremden Land sind Aspekte, mit denen Liga-Neulinge erst einmal umgehen müssen.
Weltklasseringer Azizli empfiehlt das Top-Talent
Zum Kontakt zwischen Eagles und Mammadli kam es über dessen Landsmann und guten Freund Eldaniz Azizli. Als ehemaliger Welt- und amtierender Europameister der Männer bis 55 kg selbst Weltspitze, ringt Azizli seit Jahren in der Bundesliga, aktuell im Trikot Nackenheims. Mit ihm an der Seite und als Mentor sieht man bei den Eagles beste Voraussetzungen gegeben, dass auch Mammadli einen guten Einstieg in das Ligaringen findet.
Text: DaMa
Bilder: Mammadli