Die wohl schmerzhafteste Klasse der abgelaufenen Saison war die mittlere, gerade wenn man bedenkt, dass hier so viel mehr denkbar gewesen wäre. Geplant wurde vorab mit Selcuk Can im klassischen Stil und Marcel Berger, sowie Lukas Tomaszek im freien Stil. Kurz vor Saisonbeginn – damals lebte die Hoffnung noch, dass sich das im Laufe der Saison ändern würde – die Botschaft, dass Selcuk Can nicht einreisen und antreten würde. Als sich kurz vor Saisonbeginn dann zudem Marcel Berger verletzte, dessen Vorsaison bereits verletzungsbedingt ein vorzeitiges Ende fand, sah es noch düsterer aus. Berger fand jedoch schneller als befürchtet zurück auf die Matte und brachte es noch auf 13 Einsätze, 12 davon in seiner Klasse, einen weiteren im ungewohnten, klassischen Stil und bis 80kg, wo ein vorzeitiger Sieg möglich war. Insgesamt waren 2022 sechs Siege für 13 Teampunkte möglich, womit auch er unverzichtbarer Teil der deutschen Achse im Team der Lichtenfelser ist. „Wir freuen uns, dass Marcel nach seiner schweren Verletzung im Vorjahr und der Verletzung Anfang der Saison so erfolgreich zurückgefunden hat“, fasst Daniel Luptowicz zusammen. „2022 war schon eine starke Saison, wir freuen uns zu sehen, was 2023 und richtig fit möglich sein wird“.
Nach ersten Freistil-Einsätzen während Bergers Verletzung, rückte Lukas Tomaszek nach dessen Genesung in die Lücke, die Selcuk Can riss, während Bastian Hoffmann bis 71kg – die Klasse in der ursprünglich auch Tomaszek zum Einsatz kommen sollte – durchrang. So brachte es Tomaszek zwar auf elf Einsätze, die verteilten sich allerdings auf sechs Greco- und nur fünf Freistilkämpfe. Ein vorzeitiger Sieg im Achtelfinalkampf der Playoffs sorgte für ein versöhnliches Ende nach den Greco-Einsätzen in den Diensten der Mannschaft. „Was er im Freistil gerungen hat, war super“, lobt Mannschaftsbetreuer Heiko Scherer. „Lukas hat immer ausgerungen und kommt zunehmend in der Bundesliga an“. Den Einsatz für die Mannschaft weiß der Mannschaftsführer indes zu schätzen, „tausend Dank, dass er sich im Greco immer reingestellt hat“.
Während Berger und Tomaszek auch 2023 die Freistilkämpfe der mittleren Gewichtsklassen bestreiten werden, hat der Verein aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt. Zwar plant man damit, dass Selcuk Can, 2021 einer der Publikumsfreundlichsten Ringer, der mit seinen Würfen auf der Matte und mit seinen Siegen auf den Punkttafeln den Erfolg der Eagles trug, zurückkehren wird, dennoch wurde der Kader in den mittleren Klassen verstärkt. Die zwei Neuverpflichtungen der Klasse bis 71kg, Serdar Durmus und Aleksandar Maksimovic bringen Klasse und Flexibilität, um Szenarien, wie das des letzten Jahres, in Zukunft auszuschließen.
Text: DaMa
Bilder: Gunther Czepera