2x Gold und Silber für EAGLES-Bundesligaringer
„Das kann in den kommenden Jahren ein geiles Event werden“ kommentiert Kevin Tischer, dritter Vorstand des AC Lichtenfels Sonntagnachmittag auf der Heimfahrt aus Heidelberg die diesjährigen deutschen Meisterschaften kurz. Er, sowie 9 andere des AC Lichtenfels, waren vor Ort als der deutsche Ringerbund die diesjährigen Einzelmeisterschaften austrug. Auf einer Bühne, die es so im deutschen Ringen bisher nicht gab, wurden an drei Tagen die Landesmeisterinnen, sowie Landesmeister beider Stilarten ausgefochten. Ein Konzept das gut ankam, wenngleich es in der Umsetzung, sowohl beim Zeitplan, als auch der Hallentechnik und der der Organisation hakte. Von Freitag bis Samstag wurde Tischer und dem Rest der mitgereisten Lichtenfelser aber nicht nur drei Tage Spitzensport geboten, auch einige Eagles konnten sie in Aktion sehen. Neben Hannes Wagner, Max Schwabe und Marcel Berger, alle drei bereits im Vorjahr bei „der Deutschen“ gestartet, war auch Saisonkonstante Daniel Sartakov in Aktion. Neu bei den Eagles und damit erstmals im Fokus der Lichtenfelser die Neuzugänge Ahmed Dudarov, Serdar Durmus und Andre Clarke.
Viermal Edelmetall für die Eagles-Aktiven konnten die Korbstädter bejubeln, zweimal Silber, zweimal Gold, beide Goldmedaillen wurden gar im Trikot des ACL gewonnen. „Damit, dass ‚unsere‘ Jungs Edelmetall mit nach Hause bringen würden, hatten wir gerechnet, dass vier Aktive das Finale, und ein weiterer das kleine Finale erreichten, freut uns sehr“, kommentiert Tischer.
Den Start am Freitag machten die Freistiler. Im Limit bis 86kg ging Ahmed Dudarov an den Start, zwei Klassen darunter, bis 79kg starteten Berger und Sartakov. Im Limit bis 65kg startete Kizhan Andre Clarke. Der Deutsch-Amerikaner, zeitnah zu seiner Unterschrift erstmals international sichtbar, als er sich beim Ausringen gegen Nationalkader-Athleten Niklas Dorn durchsetzte und für die EM qualifizierte, stand im ersten Kampf seines Turniers gegen seinen wohl ärgsten Konkurrenten, Alexander Semisorow. Ein 6:4 Sieg im ersten Kampf führte in das Duell mit Victor Lyzen. Auch ihn konnte der AC Neuzugang besiegen, 4:0 der Endstand, was Clarke ins Finale führte. Gegen den Hösbacher Niklas Dorn dann der dritte Sieg, 6:1 nach Punkten, womit Clarke Gold für den AC Lichtenfels sicherte. Auch wenn die bestrittenen Kämpfe mit zwei, vier und fünf Punkten Vorsprung allesamt über die Zeit gingen, „hat er bewiesen, dass er kaum gegen andere Deutsche verlieren wird“, sinniert Tischer.
Weniger erfolgreich lief es für die Starter in der breitesten Klasse des Turniers, bis 79kg. Marcel Berger (einzeln für den SC Unterföhring aktiv) loste im ersten Kampf des Abends Marcel Käppeler, gegen den er sich 3:11 geschlagen geben musste. Sein Turnier damit leider vorzeitig beendet. Etwas besser aber auch nicht zufriedenstellend lief es für Daniel Sartakov, der außerhalb der Saison für den SV Luftfahrt Ringen startet. Nach einem Auftaktsieg gegen Friedrich Schröder, den Sartakov 11:0 abfertigte, folgte ein zweiter, ungefährdeter Überlegenheitssieg gegen Igor Makuch, den Sartakov 13:3 schlug. Gegen Lucas Kahnt, erster Mann in der Bundesligariege des RSV Rotation Greiz, musste sich der Berliner 0:7 geschlagen geben, was Sartakov in die Hoffnungsrunde führte. Nach einem 5:2 Sieg gegen Beat Konstantin Schaible dann das kleine Finale, wo Marcel Käppeler, nach seinem Auftaktsieg gegen Berger, mit einem 10:3 auch das Turnier Sartakovs beendete. Dieser belegt nach drei Siegen und zwei Niederlagen letztlich Rang fünf, der 22-Mann starken Klasse.
Neuzugang Ahmed Dudarov startete gegen Peter Eckstein mit einem technisch überlegenen 10:0 Sieg in sein Turnier. Im zweiten Duell und gegen Thomas Gebhardt ein ähnliches Bild. 12:2 fertigte Dudarov auch seinen zweiten Gegner ab, was ihm das Halbfinalticket löste. Auch gegen den Wittener Bundesligamann Kiril Kildau der Sieg, wenngleich beim 8:4 über die Zeit. Gegen Nationalkaderringer Lars Schäfle ging es Samstag dann um Gold, hart umkämpft ging der Sieg beim 4:1 Endstand an den Gegner, was Silber für den SV Weingarten und Ahmed Dudarov bedeutete.
Im klassischen Stil alle Augen auf Lichtenfelser Eigengewächs Hannes Wagner, der Samstag bis 87kg in das Geschehen eingriff. In der neun Mann starken Klasse startete Wagner im Viertelfinale. Den Auftaktkampf gegen Louis Sigmund sicherte der Klosterlangheimer vorzeitig und technisch überlegen mit 8:0 Punkten. Im Halbfinale und gegen Kevin Gremm ein zweiter Überlegenheitssieg, 10:0 stürmte Wagner ins Finale, wo er am Abschlusstag des Turnieres auf Nico Brunner traf. Eine Wiederholung des Vorjahresfinale. Am Anfang sah es dann zunächst kritisch aus. 1:4 in den Rückstand geraten, wurden Wagners Unterstützer, neben dem AC Lichtenfels war auch eine zehnköpfige Riege aus Nürnberg angereist, schon nervös, als sich Wagner zurückkämpfte und den Kampf 5:4 drehte. „Das hat seine Klasse unterstrichen“, kommentiert Tischer.
Max Schwabe, für den KSV Pausa und in der Klasse bis 77kg angetreten, stand im ersten Kampf gegen Lorenzo Voppichler, dem er bei seinem 10:0 Sieg keine Chance ließ. Auch Jason Partenheimer hatte Schwabe nicht viel mehr entgegenzusetzen, 12:4 siegte Schwabe im Viertelfinale vorzeitig. Dritter Kampf, dritter, vorzeitiger Sieg. Auch Halbfinalgegner Noah Englich musste sich 0:8 geschlagen geben, Schwabe indessen zog ins Finale, wo es gegen Burghauser Michael Widmayer ging. Mit diesem lieferte er sich am Sonntag einen verbissenen Kampf auf Augenhöhe, der nach Ablauf der Zeit leider beim Endstand von 1:2 knapp an den Gegner ging. Erneut Silber für Schwabe nach einem starken Turnier.
Siebter Starter der Eagles war der Berliner Neuzugang Serdar Durmus, einzeln Aktiv für den TRV Berlin, in der Klasse bis 72kg. Im ersten Kampf gelang es ihm, sich gegen Andre Ehrmann mit 3:2 durchzusetzen, ehe es im Viertelfinale gegen Niklas Ohff, im Vorjahr für die Eagles in der Klasse bis 71kg aktiv gewesen, ging. Beim 10:1 war zwar ein Punkt möglich, die Niederlage dennoch deutlich und das Turnier damit vorbei.
Text: DaMa
Bilder: privat