*Red Devils zu Gast im Adlerhorst*
„Saisonziel für die Mannschaft“ öffnet Eagles-Freistilspezialist Bastian Hoffmann, für den persönlich das Jahr 2021 mit seiner Verletzung durchwachsen endete, „war der Playoff Einzug“. „Darauf hat jeder gehofft und das haben wir erreicht“ erzählt er weiter, „mit jedem Sieg, den wir weiter einfahren oder den wir eingefahren haben, schießen wir darüber hinaus“. Dem pflichtet Hannes Wagner, mit 12 Einsätzen in 12 Kämpfen Herzstück des Lichtenfelser Teams, bei „wir haben die Saisonerwartungen mit dem Viertelfinale übertroffen, jetzt ist alles Bonus“. „Das Ziel der Mannschaft war, in die Playoffs zu kommen und uns in der Bundesliga zu etablieren“ führt er aus. Als vierter Platz der starken Gruppe Südost gelang dies mit fünf Hauptrundensiegen. Der Klassenerhalt, aber auch der Einzug in die Playoffs waren gesichert. Die Auslosung der Endrundenpaarungen sah dann vor, dass Erst- und Zweitplatzierte, in den Ästen des Playoff-Baumes gesetzt, je eines der übrigen Teams dazu gelost bekamen. Als vierter Platz und gegen einen Gruppenersten bzw. Gruppenzweiten, gingen die Eagles vielleicht nicht als Favorit in die Playoffs, allerdings als „variable, unangenehme Mannschaft“, wie Eagles-Trainer Tobias Schütz seine Mannschaft einschätzt. Dank Taktik, Mannschaftsleistung und etwas Glück, die Mannschaft schlagkräftig stellen zu können, war mit dem Weiterkommen gegen den Zweitplatzierten der Gruppe Ost ein sportlicher Höhepunkt der Vereinsgeschichte möglich. Nun, im Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, steht mit den Red Devils Heilbronn „einer der Favoriten um die Meisterschaft“ gegenüber, stellt Schütz klar.
Hoffmann, Wagner und Schütz standen alle drei bei den letzten Aufeinandertreffen mit Heilbronn 2019 für Lichtenfels auf der Matte. Damals setzte es für den frisch aufgestiegenen ACL Klatschen – mit 7:22 und 5:24 mussten sich die Korbstädter geschlagen geben. Im Gegensatz zum sieglosen Tabellenschlusslicht Lichtenfels führte die Saison für Heilbronn bis in die Endrunde, in der die Red Devils gegen Mainz beim Gesamtergebnis von 28:28 denkbar knapp ausschieden. „Die Red Devils sind klar in der Favoritenrolle“ bestätigt Hannes Wagner, der in beiden Aufeinandertreffen 2019 Siege einfahren konnte, „aber wir können sie vielleicht in dem ein oder anderen Kampf etwas ärgern“. „Seit damals haben wir unsere Mannschaft in allen Bereichen verstärkt“ führt er aus. Ob das gegen „die starke, deutsche Achse“ mit Rekordweltmeister Frank Stäbler, Greco Schwergewicht Eduard Popp oder Stäblers Trainingspartner Abdolmohammad Papi, die Tobias Schütz hervorhebt, sowie die „top Ausländer“ im Heilbronner Team reicht, wird sich zeigen. In der Bundesligagruppe West führen die Baden-Württemberger die Hauptrundentabelle an, ließen nach einer makellosen Hinrunde lediglich gegen Mainz und – als der erste Tabellenplatz schon sicher war – gegen Witten Punkte liegen. 12 der 14 Ligakämpfe entschieden die Red Devils klar für sich, sieben gar mit zweistelliger Punktedifferenz. Im Achtelfinale setzte sich Heilbronn mit 35:21 nach zwei Begegnungen gegen Hösbach durch.
Einschüchtern lassen sich die Eagles davon nicht. „Ich glaube, dass wir als Mannschaft, mit der Saison 2019, in der einige Kämpfe unglücklich gelaufen sind, heuer eher der Underdog waren und vielleicht manchmal unterschätzt wurden“ bewertet Hoffmann die Rolle der Eagles in der Bundesligasaison 2021/22 „aber spätestens seit dem Einzug in die Playoffs, nach der bisherigen Saison und den Kämpfen, die wir da trotz einiger schwerwiegenden Verletzungsausfälle abgeliefert haben, sollte man uns vielleicht nicht mehr unterschätzen.“ Dennoch stellt es für die Verantwortlichen des ACL Woche für Woche eine Herausforderung dar, mit der besten Aufstellung anzutreten. Verletzungen, der grad anlaufende internationale Terminkalender, aber auch die fehlenden Einnahmen, nach einer Saison, die von der Pandemie bestimmt wurde, setzten auch den Eagles zu. So kann es beispielsweise trotz aller Vorfreude und der Brisanz dieses Duells aufgrund von Terminüberschneidungen Samstag nicht zum erhofften Aufeinandertreffen von Eagles Punktegarant Selcuk Can und dem deutschen Ausnahmeathleten Frank Stäbler kommen. Wer wann welche Mannschaft stellen kann, ist in diesem Jahr ein noch heißeres Thema als in der Vergangenheit – für alle Vereine. Hannes Wagner will sich von all diesen Überlegungen nicht ablenken lassen. „Wir kämpfen einfach so weiter, wie wir es bisher gemacht haben und schauen dann am Samstag, was dabei herauskommt.“
Der erste Viertelfinalkampf findet zuhause, in der Adam-Riese-Halle Staffelstein statt. Nach dem Achtelfinale ohne Zuschauer in der Halle konnte man beim AC Lichtenfels erwirken, dass zumindest eine kleine Anzahl an Fans vor Ort mitfiebern kann. Morgen sind unter Einhaltung der 2G Plus Regeln (genesen oder geimpft, zusätzliche Testpflicht, die bei Booster-Impfung entfällt) und mit Maske am Platz 335 Zuschauer zugelassen. Kampfbeginn ist ab 19:00 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr, Tickets können seit gestern zum Preis von 20€ über ringen@ac-lichtenfels.de vorbestellt werden. Des Weiteren findet ein Vorverkauf heute und morgen Abend zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr an der AC Halle in Lichtenfels statt. In diesem Zeitfenster ist der Vorverkauf auch telefonisch unter 09571-94091 erreichbar. Reservierte Tickets müssen bis spätestens Samstag 18:00 Uhr abgeholt werden, sonst gehen sie wieder in den freien Verkauf. Alle Informationen gibt es auch online, über die Kanäle des Vereins. Wer keine Karte mehr ergattern kann oder nicht vor die Tür möchte, kann den Kampf auch bequem von zuhause aus verfolgen. Über sportdeutschland.tv gibt es wie zuvor einen kostenpflichtigen Livestream (15€).
Text: DaMa
Bild: Gunther Czepera