Eagles starten in die zweite Bundesliga
Nach einem Dreivierteljahr Pause werden in der Lichtenfelser AC-Halle endlich wieder die Ringerschuhe geschnürt. Am Samstag eröffneten Jugend und Reserve die Heimkampfsaison. Während der Jugend ein überzeugender 42:12-Sieg gelang war für die neuformierte Männermannschaft gegen eine ambitionierte Burgebracher Staffel nichts in Aussicht. Mehr Grund zum Jubeln soll es diese Woche geben. Donnerstagabend startet die „Erste“ in ihre Saison, die „Zweite“ eröffnet den Kampfabend. Zwei Tage später, am Samstag, steht direkt der nächste Kampf für die Zweitligastaffel des AC Lichtenfels auswärts an. Dass es für die Bundesliga-Riege einige Wochen später als für die übrigen, bayerischen Vereine und dann so plötzlich in die Mannschaftsrunde geht, lag an der Senioren-Weltmeisterschaft. Bis 21. September rangen die weltbesten Athleten in Zagreb um die Medaillen, darunter acht Eagles. Allein dieses Starterfeld, fünf Athleten waren bereits in den Vorjahren im Trikot der Eagles unterwegs, drei WM-Starter sind Neuzugänge des aktuellen Jahres, unterstreicht die diesjährigen Ambitionen der Korbstädter. „Unser Ziel ist es, um den Gruppensieg mitzuringen“, bestätigt Mannschaftsführer Heiko Scherer vor dem ersten Liga-Kampf. Das laufende Zweitliga-Jahr, bis es in der kommenden Saison wieder eine gemeinsame, eingleisige Bundesliga mit den aktuellen, Erst- und Zweiligavereinen geben soll, wollen die Adler nicht zum Ausruhen nutzen, sondern „angreifen und den Fans ein erfolgreiches Jahr mit hochklassigem Ringen bieten“.
Einen einfachen Auftaktgegner haben die Oberfranken dabei nicht. Mit dem FC Erzgebirge Aue gibt es nach den Duellen 2019 ein Wiedersehen. Der AC Lichtenfels, in der Saison des Wiederaufstiegs in die Bundesliga damals ohne Punkte, bescherte Aue die einzigen Punkte in deren Wettkampfjahr, 12:14 und 22:7 gingen Hin- und Rückrundenbegegnung an den FC. Nach der Pandemiesaison 2020 traten beide Vereine 2021 erstklassig, aber in Parallelgruppen an, für Aue folgte aus internen Gründen der Rückzug aus dem Oberhaus des deutschen Ringens. Zurück in der Regionalliga Mitteldeutschland kämpften sich die Veilchen zum ungeschlagenen Meister 2022, zogen aber den Verbleib in dieser Liga vor. 2023 und nach einem weiteren Meistertitel schließlich der Wiederaufstieg in die zweite Liga, in der im Vorjahr Rang sechs möglich war. Mit verstärktem Kader, einer Reihe deutscher Spitzensportler und international etablierten Athleten sehen die Lichtenfelser Verantwortlichen die Sachsen heuer ebenfalls im Rennen um den Gruppensieg.
Diesbezüglich kann das Duell am Donnerstag ein richtungsweisendes werden. Die Eagles werfen alles in die Waagschale, damit der Zweitliga-Einstand und die Revanche nach 2019 gelingt und bauen dafür auf „lautstarke und zahlreiche Unterstützung der Lichtenfelser Fans“, für deren Rückhalt die Eagles bekannt sind.
Anheizen soll die Reserve. Für „die Zweite“ geht es gegen die Oberliga-Reserve des TV Erlangen. In ihrem dritten Saisonduell will die Gruppenligastaffel die Heimklatsche gegen Burgebrach vergessen machen und an den Auftaktsieg gegen den SC 04 Nürnberg anknüpfen. Der Vorkampf startet um 18:30 Uhr, der Hauptkampf um 20:30 Uhr.
Schon zwei Tage später geht es für die Eagles nach Lübtheen, mit rund 500km die mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt in der zweiten Bundesliga Nord. Der RV Lübtheen startete bereits vergangenes Wochenende in die aktuelle Saison und zog mit 12:17 den kürzeren gegen Greiz. „Ein erster Sieg vor heimischem Publikum am Donnerstag“, dann einen Tag Pause, ehe in Lübtheen die Tabellenpunkte drei und vier aufs Lichtenfelser Konto kommen, „wäre ein idealer Saisonstart“, kommentiert Mannschaftsverantwortlicher Scherer.
Text: DaMa
Bild: Gunther Czepera