Durststrecke hält für den ACL an
Vergangenen Samstag trafen die Bundesligaringer des AC Lichtenfels zum zweiten Mal auf die Mitaufsteiger des Vorjahres, den ASV Schorndorf. Im ersten Kampf der Rückrunde 2019 gelang es nicht, sich für die Heimniederlage vor einigen Wochen zu revanchieren und mit zwei Punkten für die Tabelle von der Matte zu gehen. Mit einer deutlich veränderten Aufstellung fuhr die Mannschaft mit Trainer Venelin Venkov nach Baden-Württemberg, nach zehn Kampfpaarungen konnten lediglich drei der Sportler vom Obermain siegreich von der Matte gehen, nach je zwei Punkten von Karen Zurabyan und Hannes Wagner, sowie einem weiteren Zähler des Lichtenfelsers Krum Chuchurov musste man letztendlich einen Endstand von 23:5 hinnehmen.
Die Kampfpaarungen im Einzelnen:
57 kg, Griechisch-römisch: In der ersten Begegnung des Abends stand Mario Petrov Engin Cetin gegenüber. Mit Übergewicht angetreten, waren den Gastgebern schon auf der Waage vier Punkte sicher, auf der Matte war allerdings noch nichts entschieden. Nach einem dynamischen Start des Lichtenfelsers gelang es Petrov beinahe mit einem Armzug erste Punkte einzufahren. Auf den zweiten Versuch, mit derselben Technik zu punkten war der Schorndorfer allerdings vorbereitet. Dem Gastgeber gelang es, die Oberlage zu sichern und dort zu punkten, bis die Differenz groß genug für den vorzeitigen Sieg war. (0:4)
130 kg, Freistil: Aus dem Halbschwergewicht ins Schwergewicht aufgerückt, standen sich mit Christoph Meixner und Ertugrul Agca zwei gegenüber, die sich schon in der Vorrunde begegnet waren. Meixner gelang es, den Kampf enger zu halten als in der vorangegangenen Begegnung. Einem Punkt nach außen und einer ungenutzten Aktivitätszeit folgte vor Ende der erste Runde ein Beinangriff. In der zweiten Runde gelangen dem Ringer in Rot eine weitere Wertung am Boden ehe eine erneute Aktivitätszeit den Zwischenstand auf 0:7 erhöhte. Kurz vor Ende gelang dem Gastgeber dessen letzte Wertung, die ausreichte, drei Mannschaftspunkte auf das Konto Schorndorfs zu bringen. (0:7)
61 kg, Freistil: Karen Zurabyan lieferte gegen Marin Filip eine starke Leistung. Als aktiverer Ringer sorgte er für die erste Aktivitätszeit, während derer er selbst Angriff. Im Kampf um die Oberlage punkteten beide Ringer zum 2:2. Nach der Pause gelang es dem Korbstädter einen weiteren Angriff ins Ziel zu bringen und mit 4:2 in Führung zu gehen. Die konstante Aktivität Zurabyans zahlte sich aus, ein weiterer erfolgreicher Angriff erhöhte das Ergebnis auf den Endstand von 2:6. (2:7)
98 kg, Griechisch-römisch: Hannes Wagner stand stark gegen den deutlich schwereren Ilja Klasner. Aus dem Stand gelang es Wagner sich die Oberlage zu erarbeiten und den zwei Punkten zwei weitere durch Drehen des Gegners hinzuzufügen. Die physische Präsenz des Gegners ließ Wagner in der Folge passiv aussehen, wodurch ein Punkt und die angeordnete Oberlage an den Schorndorfer ging. Im zweiten Durchgang konnte sich Wagner eben diesen Punkt zurückholen, da sein Drang nach vorne nicht nachließ. (4:7)
66 kg, Griechisch-römisch: Rumen Savchev war gegen Abdolmohammad Papi von Beginn an im Vorwärtsgang, ein Hüftangriff und die angeordnete Oberlage brachten allerdings den Gastgeber in Führung. Nach Verwarnungen für das Fassen der Finger auf beiden Seiten versuchte Papi auch in Runde zwei einen Hüftangriff, den Savchev zum 4:5 konterte. Erneut als passiver Ringer in der Unterlage gelang es dem Lichtenfelser diesmal nicht, die Drehung am Boden zu verhindern. Eine weitere Verwarnung und ein erfolgreicher Hüftangriff des Gegners brachten weitere Punkte, wodurch der Endstand von 4:15 zustande kam. (4:10)
86 kg, Freistil: Nach der Pause stand der erste Kampf für den Lichtenfelser Neuzugang Darius Mayek an. Nach einer dominanten Vorrunde in der Reserve, stand in seinem ersten Bundesligaeinsatz Zalik Sultanov gegenüber. Bereits in der ersten Runde gelang es dem Schorndorfer mit seinen Beinangriffen Punkt um Punkt zu sammeln und den Lichtenfelser mit dem Rücken zur Wand zu stellen. In der zweiten Runde gelang es Mayek einen Angriff abzuwehren und mit einem eigenen Angriff nachzusetzen, dessen Konter entschied den Kampf jedoch vorzeitig für den Gastgeber. (4:14)
71 kg, Freistil: Lukas Tomaszek zeigte gegen Dawid Wolny eine entschlossene Leistung. Dem Schorndorfer gelang die erste Wertung, der er im Boden eine weitere folgen ließ. Tomaszek gelang es kurz darauf seinerseits zu punkten und vor Ende der Runde auf 2:4 zu verkürzen. In der zweiten Runde griff Wolny weiter erfolgreich an, wollte dann jedoch zu viel, drängte Tomaszek zum Mattenrand, was dieser nutzte um mit einer Viererwertung auf 6:12 zu verkürzen. Wenige Sekunden vor Ende des Kampfes ging noch eine entscheidende letzte Wertung auf das Konto des Schorndorfers, wodurch es dem Gastgeber gelang drei anstatt zwei Mannschaftspunkte zu erringen. (4:17)
80 kg, Griechisch-römisch: Tobias Schütz, der mit diesem ersten Kampf der Rückrunde sein Comeback in der Mannschaft des AC feierte, hatte mit Maximilian Schwabe kein leichtes Los. In einem verbissenen Standkampf war es der Schorndorfer, dem die ersten Punkte gelangen, indem er sich die Oberlage sicherte. Ein weiterer Punkt folgte dank angeordneter Bodenlage, in der Schütz jeden Versuch einer Folgewertung erfolgreich unterbinden konnte. In der zweiten Runde sicherte sich nach einem physisch harten Standkampf Schwabe die zweite angeordnete Oberlage, ehe ein Punkt für Passivität und eine erkämpfte Oberlage den Kampf für den Gastgeber entschieden. (4:19)
75 kg, Griechisch-römisch: Den schwersten Start in die diesjährige Bundesligasaison hatte Alexander Ender. In seinem ersten Einsatz startete er nicht nur eine Gewichtsklasse zu hoch, sondern auch in der falschen Stilart. Sein Gegner Idris Ibaev erkämpfte sich die Oberlage und auch wenn es Ender gelang, den letzten Durchdreher für eine eigene Wertung zu übersteigen, konnte der Schorndorfer mit Armeinschluss oft genug drehen, den Kampf beim Stand von 1:16 vorzeitig zu beenden. (4:23)
75 kg, Freistil: Krum Chuchurov stand Andre Winkler im letzten Aufeinandertreffen des Abends gegenüber. Wegen Fassens der Finger bestraft und nach einer Wertung nach außen, lag der Lichtenfelser bald zwei Punkte hinten, ehe er seinen Gegner nach außen drängen konnte. Bis zum Ende der ersten Runde gelang es, nach einer Zweierwertung in Führung zu gehen, die der Lichtenfelser nach der Pause auf 5:2 erhöhte. Nach wie vor der aktivere Ringer wurde der Chuvhurov mit der Aktivitätszeit belohnt. Winkler gelang es allerdings, während dieser Zeit zu punkten und auf einen Punkt anzuschließen. In einem spannenden Finale gelang Winkler der 5:5 Ausgleich, ein Punktstand den Chuchurov hielt und der ihm durch die höhere Wertung den Sieg brachte. (5:23)
Text: Darius Mayek / Bilder: Gunther Czepera