Der AC Lichtenfels II blickt optimistisch in die Zukunft
Der Reserve des AC Lichtenfels gelang vergangenen Samstag ein glatter Start in die Saison 2019. Mit dem Ergebnis von 24:12 konnte auf heimischer Matte ein klarer Sieg gefeiert werden und das mit den Ringern, die auch nach Start der Bundesliga für die zweite Mannschaft zur Verfügung stehen werden.
Nach diesem erfolgreichen Start in das neue Ringer-Jahr standen drei zentrale Figuren der Mannschaft Rede und Antwort.
Den Anfang macht Philipp Schütz, seit mehreren Jahren Betreuer der zweiten Mannschaft. Ob als Aktiver im Training, als Verantwortlicher für die Mannschaft und die Planung des Kampftages oder Betreuer während der Kämpfe, steht er im Dienst des AC und seiner Mannschaft.
Philipp, die Ringsport-Interessierten in Lichtenfels kennen Dich, und wissen, dass Du die Mannschaft betreust. Wie kamst Du dazu?
„Ich wurde damals von Roland Hopf, der die Mannschaft jahrelang für uns organisiert hat, gefragt, ob ich sie übernehmen könnte. Ich selbst war schon immer hinter der Mannschaft gestanden und habe Roland schon damals ab und zu unterstützt. Jetzt habe ich das komplette Aufgabengebiet übernommen und es mach mir riesig Spaß mit den Jungs jede Woche eine Mannschaft zu stellen und gute Leistungen zu bringen.“
Gute Leistungen sind ein gutes Stichwort. Letztes Jahr habt ihr den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Einige Mannschaften kennt ihr, andere noch nicht. Wie siehst Du die Saison?
„Mein größter Wunsch ist vorerst, dass sich die Jungen Ringer in der Landesliga etablieren und wachsen. Jetzt werden doch einige stärkere Gegner auftauchen. Ziel ist auch, das Leistungsgefälle zu reduzieren, damit der Abstand zwischen den beiden Mannschaften nicht so exorbitant groß ist.“
Was ist diese Saison Dein sportliches Ziel?
„Ich will auf keinen Fall absteigen – wir haben lang genug gebraucht, aufzusteigen, da möchte ich nicht gleich in der Folgesaison wieder eine Liga tiefer ringen.“
Und das langfristige Ziel?
„Eine vollzählige Mannschaft zu stellen, also für jede Gewichtsklasse zwei Mann, damit die Ringer nicht jeweils zweifach ringen müssen. Und vielleicht schaffen wir irgendwann den Aufstieg in die Bayernliga, das wäre ein riesen Ding.“
Einer der Ringer, auf die Philipp Schütz aktuell zählt ist Alexander Ender, Eigengewächs des AC und nach einigen Jahren Pause zurück als feste Stütze im Kader der zweiten Mannschaft.
Alexander, bevor wir über die aktuelle Saison reden, wie kam es, dass Du nach längerer Pause wieder angefangen hast?
„Ich habe mal wieder ins Training geschaut, weil mich mein Bruder mitgenommen hat. Und da ist die Flamme wieder entfacht. Ich wollte wieder voll dabei sein und mit machen. Jetzt bin ich wieder aktiv dabei und übernehme auch nebenher Aufgaben, wie Bambini Training.“
Du bist jetzt in der Situation, in der einige Jungs, die heute fest im Kader der ersten Mannschaft sind, vor einigen Jahren waren. Was sind Deine sportlichen Ziele?
„Ich möchte auf jeden Fall in der Bundesliga ringen und sehen wie das ist. Mein Bestes geben und ein/zwei Kämpfe in der Bundesliga ringen. Langfristig möchte ich auch als Stammringer in der Bundesliga ringen.“
Wie siehst du die Saison?
„Ich freue mich auf die Kämpfe und darauf zu sehen, was ich nach einem Jahr Training erreichen kann. Ich möchte die meisten meiner Kämpfe gewinnen und dass die Mannschaft aufsteigt.“
Anders als Alexander ist Jan Wagner – ebenfalls fester Bestandteil der zweiten Mannschaft – nicht auf der Matte groß geworden. Den ersten Kontakt mit dem Ringen hatte er von der Tribüne aus, ist mittlerweile jedoch nicht mehr aus dem Verein, dem Training oder der Mannschaft weg zu denken.
Du hast deine Jungs auf der Tribüne und hattest lang selbst Spaß zuzuschauen. Warum tust Du dir das Training und das aktive Ringen an?
„Ein Stück weit, um fit zu bleiben. Aber auch, um der Mannschaft zu helfen – Ringen ist ein Randsport, jeder Mann ist wichtig. Deshalb ist es wichtig, dass Leute auch aktiv zum Ringen gehen und das nach außen zu publizieren.“
Wie ist es, einen Verein Jahre lang zu kennen und jetzt einer derjenigen zu sein, die Du früher angefeuert hast?
„Schwer zu beschreiben. Vor Lichtenfels war ich in Bamberg und stand dort auf der Matte. Zum Heimatverein zurück zu kehren ist dann noch einmal etwas Besonderes.“
Was waren die Größten „Aha“-Momente, einen Sport nicht mehr als Zuschauer, sondern als Aktiver kennen zu lernen?
„Das sind andere Welten. Der Zuschauer stellt sich das leicht vor, aber der Gegner kämpft ja auch, und er wehrt sich auch und er gibt einem Saures. Als Zuschauer denkt man ‚da will immer nur der eine‘ und der andere ist da, um ihn zu unterhalten. Aber das ist nicht so. Es ist nicht so einfach, wie man sich das vorstellt.“
Wie siehst du die Saison?
„Für die Mannschaft hoffe ich auf einen Platz im Mittelfeld. Und ich ähnlich viele Kämpfe oder mehr kämpfe als im letzten Jahr gewinne. Der Rest bleibt abzuwarten.“
Schmunzelnd fügt er hinzu:
„Ein persönliches Ziel für die Saison habe ich noch: Länger als eine Minute gegen Frank Stäbler auf der Matte stehen.“
Bis für Lichtenfels der Kampf gegen die Red Devils Heilbronn, Verein um Rekordweltmeister Frank Stäbler, ansteht, vergehen noch ein paar Wochen. Bereits morgen geht es für Jan und den Rest der Mannschaft allerdings wieder auf die Matte, wenn der TSV Burgebrach zu Gast in Lichtenfels sein wird.
Nachdem sich im Vorjahr die ersten Mannschaften in der Oberliga die Stirn boten, wird sich morgen ab 17:30 Uhr die Reserve der beiden Teams um die Punkte in der Landesliga streiten. Der TSV Burgebrach II ist in der Landesliga etabliert und wird ein Prüfstein für die Aufsteiger aus Lichtenfels. Wenn man die Form der Vorwoche halten kann, stehen die Chancen auf die nächsten Punkte für den ACL gut – da sind sich Philipp, Alexander und Jan einig.
Neben dem aussichtsreichen Saisonstart der „Zweiten“, gibt es auch aus der Jungendabteilung des AC positive Nachrichten zu melden. Mit dem morgigen Auswärtskampf beim TBVfL Neustadt nimmt erstmals seit langer Zeit wieder eine Schülermannschaft an den Mannschaftswettkämpfen teil.