ACL geht im wichtigen Duell mit Aue leer aus
Am vergangenen Wochenende ging die Hinrunde der Ringer-Bundesliga mit einem Doppelkampftag zu Ende. Um in der Tabelle noch zu punkten, bevor es in die zweite Saisonhälfte ging, musste am Samstag ein Sieg gegen die Ringer des FC Erzgebirge Aue gelingen, ehe es Sonntag nach Heilbronn und damit zum Zweiten in der Tabelle gehen sollte. Vor heimischer Kulisse wurden die Gäste aus Aue, die hinsichtlich der Position in der Tabelle auf eine ebenso ernüchternde Saison zurückblickten, empfangen. In den ersten Kämpfen des Abends erarbeiteten sich die Gäste eine 2:7 Pausenführung, die nach der Unterbrechung innerhalb kürzester Zeit gedreht und ausgebaut wurde. Der Vorsprung war allerdings nicht ausreichend, um ihn gegen die zwei Hochkarätler der Gäste in der Klasse bis 75kg über die Zeit zu bringen. Eine starke Aufstellung und gute Einzelleistungen bescherten letztlich einige hochklassige Kämpfe und Spannung bis zum Schluss, die ersehnten Mannschaftspunkte blieben allerdings ein weiteres Mal verwehrt.
Die Kampfpaarungen im Einzelnen:
57 kg, Freistil: Karen Zurabyan geriet gegen Said Gazimagomedov schnell ins Hintertreffen. Ein weiterer Angriff des Gastes erhöhte dessen Führung auf vier Punkte, ehe der Lichtenfelser seinerseits die Oberlage sicherte und vor der Pause verkürzte. In einem offensiven Start in die zweite Runde gelang es Zurabyan erneut zu punkten, ehe er, überrascht von einem Angriff des Gegners, eine dritte Wertung abgeben musste. Die Offensive des AClers in der Folge lief ins Leere, wodurch der Kampf letztlich mit 3:6 an den Gast ging. (0:2)
130 kg, Griechisch-römisch: Durch eine taktische Umstellung trat Halbschwergewicht Alex Gergö Szöke Christian John gegenüber. Die Physis des Gegners ermöglichte diesem, Szöke aus der Kampffläche zu drängen und mit einem weiteren Punkt als aktiverer Ringer nachzusetzten. In einer nicht ganz eindeutigen Situation am Mattenrand, war es der Gast, der sich vor Ende der Runde einen dritten Punkt sichern konnte. Im zweiten Durchgang ging es weiter wie im ersten, die Physis des Gastes bescherte ihm erneut die angeordnete Oberlage und einen Punkt, eine weitere Wertung nach außen erhöhte den Punktestand auf 0:5 und setzte die Mannschaftswertung auf 0:4.
61 kg, Griechisch-römisch: In einem Schlüsselkampf standen sich Jozsef Andrasi und Mariusz Los gegenüber. Andrasi ging dominant zu Werke und zwang seinen Gegner in die Rückwärtsbewegung, was vom Unparteiischen mit einem Punkt belohnt wurde. Den Punkt konnte der Gegner in kurzer Folge ausgleichen, da er den Lichtenfelser aus der Kampffläche schieben konnte. Weiterhin der aktivere Ringer konnte sich Andrasi vor Ablauf der vollen Kampfzeit eine angeordnete Oberlage und den kampfentscheidenden Wertungspunkt sichern. (1:4)
98 kg, Freistil: Christoph Meixner startete gut in seinen Kampf gegen Ilja Matuhin. In einer taktischen ersten Runde gelang es Meixner die Beinangriffe seines Gegners ins Leere laufen zu lassen. Eine Unachtsamkeit des Lichtenfelsers ermöglichte es dem Gast schließlich dennoch, zwei Punkte in Front zu gehen. Nach der Rundenpause gelang es dem Ringer aus Aue die angeordnete Aktivitätszeit erfolgreich abzuwehren und zunehmend offensiv zwei weitere Male zu punkten. Trotz aller Anstrengungen gelang es nicht, diesen Stand zu verteidigen. Wenige Sekunden vor Ende erhöhte Matuhin auf 0:9 und sicherte sich damit drei Teampunkte. (1:7)
66 kg, Freistil: In der letzten Paarung, die vor der Pause ausgerungen wurde, standen der starke Neuzugang Bastian Hoffmann und Philipp Herzog auf der Matte. Während des ersten Abtastens ordnete der Kampfrichter eine Aktivitätszeit gegen den Lichtenfelser an. Diesem gelang es in der Zeit zwei Punkte zu erzielen und mit einer Führung in die zweite Runde zu gehen. Ein gekonterter Angriff bedeutete zwei Punkte für den Gast, der damit ausgleichen konnte. Ein Punkt nach einer Verwarnung brachte wieder Hofmann die Führung, die dieser unter Getöse des Publikums über die Zeit bringen konnte. (2:7)
86 kg, Griechisch-römisch: Nach der Pause zeigte Hannes Wagner gegen Nik Müller pure Dominanz. Ein schneller Armzug brachte die ersten vier Zähler, wenig später konterte Wagner einen Kopfzug und drehte Müller nach außen. Zurück im Stand zwang Wagner seinen Gegner erneut in die Unterlage und drehte diesen bis zum technisch überlegenen Sieg. (6:7)
71 kg, Griechisch-römisch: Rumen Savchev machte weiter, wo Wagner aufgehört hatte. In unter zwei Minuten gelang es dem Lichtenfelser Moritz Singer zwei Mal in die Bodenlage zu bringen, wo er jeweils Punkte in Serie folgen ließ, bis er den Kampf beim Stand von 15:0 vorzeitig sicherte. (10:7)
80 kg, Freistil: Einen weiteren Schlüsselkampf bestritten Andrzej Sokalski und Franco Büttner. Die defensive Einstellung des Gastes sorgte bald für die erste Aktivitätszeit, nach der sich Sokalski den ersten Punkt sicherte, verhinderte allerdings, dass der Lichtenfelser seine Konterstärke ausspielen konnte. Auch nach der Rundenpause war der Gast durchweg passiv, was zwei weitere Ermahnungen und Punkte für Lichtenfels bedeutete, das Gesamtergebnis mit 3:0 allerdings niedrig hielt. (12:7)
75 kg, Freistil: Johannes Lurz hatte mit Zsombor Gulyas einen starken Gegner. Die Bestrebungen, die Offensive des Gegners zu verhindern, sorgten für die Ermahnung wegen Passivität und eine halbe Minute später für den ersten Punkt des Gastes. Die Führung konnte dieser durch seinen Vorwärtsdrang vor der Pause auf 0:5 ausbauen. Nach der Pause setzte sich der Trend fort, bis sich Gulyas eine halbe Minute vor Ende die entscheidenden Punkte zum vorzeitigen Sieg sichern konnte. (12:11)
75 kg, Griechisch-römisch: Achim Thumshirn arbeitete von Beginn an verbissen gegen den ebenso aktiven Krisztian Jäger. Nachdem sich Jäger eine Viererwertung sichern konnte, bekam er einen weiteren Punkt und die Oberlage zugesprochen. Dem Gast, der immer das entscheidende Bisschen dominanter war, gelang es weitere einzelne Punkte zu sammeln und letztlich mit 0:9 als Sieger von der Matte zu gehen. (12:14)
Text: Darius Mayek / Bilder: Gunther Czepera