Achtelfinale gegen AV Germania Markneukirchen leider wieder ohne Zuschauer
Nach einer kurzen Winterpause geht es ab Samstag in die heiße Phase der Ringer-Saison 2021/22. Mit dem Hinkampf des Achtelfinales startet die Endrunde der Bundesliga. Lichtenfels gegen Markneukirchen heißt es für die Eagles, eine Losung, die für beide Mannschaften den Wunschgegner bedeutet. Das Verhältnis der beiden Vereine ist ein gutes, „wir waren schon unter der Saison in regelmäßigem Kontakt“ erzählt Heiko Scherer, der mit Jörg Guttmann, mannschaftsverantwortlich auf Seiten Markneukirchens, regelmäßig im Austausch steht. Wenn es am Samstag in eigener Halle ins erste Aufeinandertreffen gehen wird, wird dennoch mit harten Bandagen gekämpft. Erste Hochrechnungen, vorausgesetzt die geplante Aufstellung findet Samstag den Weg auf die Matte, lassen auf zwei spannende Mannschaftskämpfe hoffen – gerade vor dem Hintergrund, dass für beide Teams auch Herkulesaufgaben wie Burghauen, Heilbronn oder Mainz gleich in der ersten KO-Runde möglich gewesen wären, positive Nachrichten.
Die Sachsen haben, wie die Eagles, zehn Hauptrundenkämpfe in den Knochen. In der sechs Teams starken Bundesligagruppe Ost gelang der Mannschaft um Eigengewächs Franz Richter acht Siege. Als Herbstmeister in die Rückrunde gestartet, war schlussendlich ein zweiter Tabellenplatz drin – und damit ein überraschend gutes Gesamtergebnis, gab es doch Mitte des vergangenen Jahres noch Diskussionen ob nach einem Brand in der eigenen Halle überhaupt eine Saisonteilnahme möglich wäre. Einzig gegen ersten Kleinostheim blieben zweifach Punkte liegen.
„Ich freue mich, dass wir es in so einer starken Vorrundengruppe in die Endrunde geschafft haben“ fasst Maximilian Schwabe die bisherige Saison der Eagles zusammen. Playoffs zum 100. Geburtstag des ACL, ein Gegner auf Augenhöhe und dank der regionalen Nähe beinahe Derby-Atmosphäre sorgen für gute Stimmung am Obermain. „Ich freue mich und ich denke die ganze Mannschaft freut sich, nach so langer Zeit wieder in den Playoffs um den deutschen Mannschaftsmeistertitel zu kämpfen“ freut sich der amtierende EM-Bronzegewinner und Eigengewächs Hannes Wagner „das ist für Lichtenfels etwas ganz besonderes“. „Gerade in dieser schweren Zeit ist es super, dass uns die Sponsoren weiter unterstützen“ dankt er allen, die dies ermöglichten. Die starke Leipziger Achse im Lichtenfelser Team schließt sich Wagners Kommentar an. „Ich freue mich riesig, dass wir es als Mannschaft geschafft haben, uns in die Playoffs zu kämpfen“ öffnet Greco-Spezialist Niklas Ohff und ergänzt „noch mehr freue mich, dass die Sponsoren und alle Verantwortlichen des Vereins uns trotz dieser ungewohnten Situation die Möglichkeit geben, nochmal zu zeigen, was wir als Mannschaft draufhaben.“ Für das erste Aufeinandertreffen prophezeit er einen „sau spannenden Kampf gegen die starken Markneukirchener“ und begründet, dass sie „einerseits, eine sie so eine junge, starke und dynamische Gruppe sind und sich andererseits, viele der Kämpfer sehr gut untereinander kennen, da sie zusammen trainieren“. Dem pflichtet sein enger Freund und Trainingspartner, Schwergewichtler Karl Marbach bei: „Ich persönlich freue mich riesig auf meine ersten Playoffs“. „Gegen Markneukirchen ist es natürlich eine Herzensangelegenheit“ führt er zum Gegner aus „auf beiden Seiten kämpfen viele meiner Freunde, mit denen ich seit Jahren täglich am Bundesstützpunkt in Leipzig trainiere.“
Da die Playoffs leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden müssen, werden die Kämpfe Samstagabend wieder live über Sportdeutschland übertragen. Kostenpflichtig, um die Ausrichtung der KO-Runde stemmen zu können. „Wir können unseren Sponsoren und Unterstützern nicht genug Danken“ erklärt Vereins Vorständin Britta Beier, „ohne deren Unterstützung wäre der gesamte Wettkampfbetrieb undenkbar.“ Dennoch bleibt jeder Kampf ohne Zuschauer in der Halle ein Minusgeschäft. Dass die pandemiebedingten Beschränkungen dem Playoff-Flair abträglich sind, ist offensichtlich. Neben den finanziellen Engpässen, die das Verbot von Zuschauern in der Halle mit sich bringen kann, „nimmt das auch die Spannung“ räumt Eagles-Trainer Tobias Schütz ein, der auf die Zeit, „wenn wieder vor voller Hütte gerungen werden kann und Ringkampfabende ordentlich gefeiert werden können“ hin fiebert. Mit der sportlichen Leistung seiner Jungs ist er hingegen zufrieden und die bleiben trotz widriger Bedingungen motiviert. „Ungewohnte Situation, trotzdem machen wir alle das Beste daraus!“ fasst Niklas Ohff zusammen. Auch wenn es nicht leicht ist, zwischen internationalem Terminkalender, den Ausfällen während der harten Saison und allerlei anderer Hürden die Mannschaft entsprechend aufzustellen, freuen sich die Eagles auf die Playoffs. Bleibt nur zu hoffen, dass die Planung aufgeht und sich auf den letzten Metern nicht doch noch ein Stolperstrick spannt.
Text: DaMa
Bild: Gunther Czepera