AC Lichtenfels unterliegt dem Deutschen Meister klar
Nachdem sich der AC vergangenen Freitag bereits gegen den SV Johannis beweisen musste, rang die Reserve im letzten Landesliga-Kampf der Saison Samstagnachmittag gegen den SC 04 Nürnberg um den Klassenerhalt, ehe die Bundesligastaffel am Abend in Burghausen ein Ringkampf-intensives Wochenende ausklingen ließ. Ohnehin ohne große Aussicht auf Punkte beim Deutschen Mannschaftsmeister des Vorjahres und nach dem nervenaufreibenden Kampf gegen Nürnberg am Vortag, galt es für die Verantwortlichen bei der Aufstellung verschiedene Aspekte im Blick zu halten. Um den Kampf der Reserve sicher zu gewinnen und damit den dritten Tabellenplatz, sowie Klassenerhalt zu erreichen, wurden einige Stammringer der “Ersten“ in Nürnberg eingesetzt. In Burghausen fehlte dem Team in der Folge der Mann für die 57 kg Klasse, was bei einem Endstand von 3:25 wenig ins Gewicht fiel. Außer Griechisch-Ass Alex Szöke, der zwei Mannschaftspunkte sichern konnte, war Lukas Tomaszek der einzige Lichtenfelser, der in Burghausen mit einer entschlossenen Leistung punkten konnte. Im Vorjahr vom damaligen Landesligisten Bamberg in die Oberliga gewechselt, gelang Tomaszek als fester Teil der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Bundesliga, in der er am Wochenende den ersten Sieg verbuchen konnte.
Die Kämpfe im Einzelnen:
57 kg, Griechisch-römisch: Jugendringer Sascha Michel konnte sich schon nach der Waage freuen, aufgrund der strategischen Umstellung Lichtenfels‘ kam er kampflos an vier Punkte. (0:4)
130 kg, Freistil: Den ersten Kampf des Abends bestritten Darius Mayek, aus der 86kg-Klasse ins Schwergewicht aufgerückt und Zbigniew Baranowski. In einem kurzweiligen Kampf gelang es Mayek zweimal, vielversprechende Angriffe zu landen und sich ans Bein des Gegners zu arbeiten, die Wertung blieb allerdings aus. Der diesjährige EM-zweite hingegen brachte seine Angriffe ein ums andere Mal an und siegte in Runde Zwei vorzeitig nach einer Reihe Zweierwertungen. (0:8)
61 kg, Freistil: Die Landsmänner Ahmet Duman und Ahmet Peker lieferten sich ein strategisches Duell auf Augenhöhe. Nachdem es der heimische Ringer war, der in der ersten Runde eine Zweierwertung erkämpfen konnte, gewann Peker auch den zweiten Durchgang mit einem Punkt, nachdem es dem passiver eingestellten Duman nicht gelang die 30-sekündige Aktivitätszeit zu nutzen, um zu punkten. Letztlich ging beim Endstand von 0:3 ein weiterer Zähler an die Gastgeber. (0:9)
98 kg, Griechisch-römisch: Den ersten Grund zur Freude auf Seiten AC lieferte Alex Szöke. Gegen Mijail Kajala ging er physisch ans Werk und versuchte mit Rumreißern zu punkten. Dabei war er durchgehend im Vorwärtsgang, was vom Unparteiischen mit der angeordneten Oberlage belohnt wurde. Diese nutzte der Lichtenfelser um den ehemaligen WM-platzierten zu drehen. Nach der Rundenpause setzte der ACler seinen Stil weiter durch, was ihm auch die zweite Oberlage und den 4:0 Punktsieg einbrachte. (2:9)
66 kg, Griechisch-römisch: Mario Petrov stand Andreas Maier gegenüber. Schnell in die Defensive gezwungen musste der Lichtenfelser die Oberlage zulassen, aus der ein Durchdreher, sowie ein Überwurf folgten. Zurück im Stand gelang Maier eine Standbeinbelastung und später ein Armzug, wodurch der Kampf durch technische Überlegenheit ein vorzeitiges Ende fand. (2:13)
86 kg, Freistil: Alles andere als nach Plan lief der Abend für Andrzej Sokalski. Kaum im Kampf verletzte er sich gegen Benjamin Sezgin beim Ausringen einer Aktion. Infolgedessen musste er die Matte vorzeitig verlassen. (2:17)
71 kg, Freistil: Für das nächste Highlight sorgte Lukas Tomaszek. Gegen den international erfolgreichen Matthias Maasch konnte der Lichtenfelser früh zwei Punkte erringen und in der Folge mit angesetzten Beinangriffen Zeit von der Uhr nehmen. In der zweiten Runde kam der Gastgeber nach einer verteidigten Aktivitätszeit auf 2:1 heran, ehe er den Druck immer weiter steigerte. Infolge einer riskanten letzten Aktion Maaschs erhöhten sich die Punktestände beider Ringer um je zwei Punkte, was Tomaszek beim Stand von 4:3 zu dessen ersten Sieg in der Bundesliga führte. (3:17)
80 kg, Griechisch-römisch: Tobias Schütz und Roland Schwarz stritten in der Klasse bis 80 kg um die Punkte. Nach einem Kampf um die erste Passivität wurde der Burghausener Ringer mit der angeordneten Oberlage belohnt. Hier gelang es ihm den Lichtenfelser zweimal heraus zu heben, was dieser jedoch gut verteidigte und die Punkte geringhielt. Die einzige Wertung der zweiten Runde – erneut ein Punkt als aktiverer Ringer – setzte den Endstand auf 0:6. (3:19)
75 kg, Griechisch-römisch: Achim Thumshirn war gegen Johann Steinforth von Beginn an aktiv, sicherte sich dadurch die angeordnete Oberlage und die Führung. Nach der Rundenpause gelang dem Gastgeber der wiederholt angesetzte Hüftangriff, mit dem er den Kampf 1:2 drehte. Vom Rückstand angespornt erhöhte der ACler die Schlagzahl, was nach einer strittigen Entscheidung und einer gekonterten Aktion dem Gastgeber zugutekam. Eine letzte Wertung kurz vor Ende sorgte für den 1:7 Endstand. (3:21)
75 kg, Freistil: Im letzten Aufeinandertreffen begegneten sich Johannes Lurz und der dreifache Europameister Soner Demirtas. Ab der ersten Sekunde spielte der Burghausener seine Qualität aus und kam mit verschiedenen Beinangriffen auf die Punktetafel. Lurz, der ab Ende der ersten Runde besser in den Kampf fand, versuchte die eigene Offensive in der zweiten Kampfhälfte hoch zu fahren, was allerdings den vorzeitigen Punktsieg für Wacker Burghausen nicht verhinderte. (3:25)
Text: Darius Mayek / Bilder: Fam. Tomaszek