Mit den ersten Lebkuchen hält im September auch das Mannschaftsringen wieder Einzug in Deutschland.
Seit vergangenem Samstag gibt es wieder Ringen zu sehen – die vereinsstarke Oberliga startete als erste – ab kommendem Samstag wird dann auch der AC Lichtenfels wieder ins Geschehen eingreifen, vorerst in der Landesliga. Bis es dann auch mit den Bundesligakämpfen los geht, vergehen noch drei Wochen, die anstehende Weltmeisterschaft schiebt hier den Zeitplan.
In der Landesliga starten die Eagles am Samstag direkt mit einem Auswärtsderby. Zu Gast bei der KG Südthüringen wollen die Eagles in die neue Runde finden, damit wiederholt sich die Auftaktpaarung des Vorjahres. Anders als gewohnt, findet der Kampf dieses Mal in einem Festzelt (Stadtfest in Zella-Mehlis) und bereits um 13.00 Uhr statt.
2021 verpassten einsatzgeschwächte Eagles den erfolgreichen Saisonstart. Lediglich sechs Lichtenfelser standen der vollbesetzten KG gegenüber, 16 kampflose Punkte für die Gastgeber ließen einen Kampf, in dem die meisten auf der Matte ausgekämpften Paarungen überzeugten, aussichtslos aussehen. Besser lief es dann zuhause und zum Start der Rückrunde. Mit den eigenen Fans im Rücken und vollen Reihen im Team, stand nach vierzehn Paarungen ein 24:28 zu Buche. Leider aus Sicht der Eagles erneut mit dem besseren Ende für Südthüringen.
Das personelle Auf und Ab der Eagles, das sich die Saison fortsetzte, führte am Ende der Runde zu einem unrühmlichen siebten Tabellenrang. Südthüringen, mit neun Siegen und fünf Niederlagen, beendete das Wettkampfjahr auf dem vierten Rang der acht Teams starken Landesliga Nord.
2023 werden die Karten neu gemischt. „Wir standen schon letztes Jahr einige Male gut, nur zu unbeständig“, erinnert sich Mannschaftsbetreuer Philipp Schütz. Zwei Siege über Bayreuth, ein 22:22 Unentschieden gegen Amberg oder der knappe Kampf gegen Südthüringen, denen vier Kampfabsagen wegen Personalmangel gegenüberstanden, unterstreichen das. Ziel für die anstehende Saison muss es also sein, am Wochenende das auf die Matte zu bekommen, was der Kader zu bieten hat. „Wir haben ein paar Zugänge – Aktive, die aus dem Jugendbereich in die Männermannschaft wachsen“, freut sich Schütz. Imer Salifoski und André Wander waren zwei der Rookies des Vorjahres. „Die ersten Kämpfe gegen Männer sind nicht leicht“, nicht nur körperlich, sondern auch „vom Kopf her“ kann der Einstieg in den Erwachsenenbereich eine große Herausforderung sein. „Diese beiden sind jetzt ein Jahr älter und weiter in ihre Klassen gewachsen“, weiß der Lichtenfelser, der auch bei Philipp Ender, der zunehmend Fuß im Männerbereich fasst, eine starke Entwicklung sieht. Auf die anderen, langjährigen Eagles und Mannschaftskonstanten ist überdies bei jedem Einsatz Verlass, vorausgesetzt es kommt zu diesen Einsätzen.
Trotz des neuen Jahres, die größte Schwierigkeit bleibt, eine schlagfertige Mannschaft zusammenzustellen. Allein für den Saisonauftakt musste im AC mehrfach umgestellt werden. „Vor eineinhalb Wochen dachten wir, wir wären mit der Planung durch“, seither mussten die Verantwortlichen jedoch reagieren und das noch bevor eventuelle Bundesligaeinsätze als offensichtlichstes Risiko für den Kader der Zweiten drohen. Nichts, was den Routinier aus dem Konzept bringt, „das ist das Los als Reserve“, spricht er aus Erfahrung, „spätestens, wenn wir in die Saison gefunden haben, stehen wir vollzählig“, ist er zuversichtlich.
Text: DaMa
Bilder: Gunther Czepera