Keine weiteren Punkte zum Hauptrundenabschluss
Mit dem unvorhergesehenen Sieg vergangene Woche wähnte man sich in Lichtenfels schon in Sicherheit. Zu den Verfolgern und den voranstehenden Vereinen war Abstand genug, dass am letzten, regulären Kampftag nichts mehr passieren würde. Eine taktische Aufstellung, um Ressourcen zu schonen, die Lichtenfelser Konsequenz, die schon früh in der Woche beschlossen war. Dann die nächste Überraschung in einer Saison, die von unerwarteten Wendungen überschattet ist. Donnerstag machten die Neuigkeiten die Runde, Hösbach habe in der Vergangenheit mit ungültigen Aufstellungen gerungen. Das hatte zur Folge, dass den Vikings ein Sieg nachträglich aberkannt wurde. Ausgerechnet der Kampf gegen Greiz, womit die wiederum plötzlich nur noch einen Punkt Abstand zu den Eagles hatten und plötzlich doch wieder in der Lage waren, im letzten Kampf an Lichtenfels vorbei zu ziehen, um den AC aus den Boxing Day Rängen zu drängen. Die Lage für Lichtenfels also aus heiterem Himmel eine veränderte und Hösbach unverhofft mit geschwächtem Kader, konnten sie die Ausländer im Team schließlich nicht mehr so stellen, wie zuletzt geschehen. Reagieren konnten die Eagles so kurz vor dem Kampf aber nicht mehr. Mit einer Aufstellung, die lediglich 12 Punkte zählte und zwei Debütanten – damit dreimal Wagner in den drei schwersten Klassen im Team – fuhren die Eagles zu den Vikings. Punkte von Ömer Recep, sowie Jan Wagner, zu dessen Einstand, brachten den Eagles acht Teamzähler, die übrigen Duelle gingen mehrheitlich klar an die Gastgeber. 23:8 der Endstand für Hösbach, die Eagles mussten also um Parallelergebnisse bangen, wenngleich nur was die übrigen Saisonaussichten betraf, der Abstieg war trotz der jüngsten Korrekturen an der Tabelle vom Tisch. Infolge der Greizer Niederlage blieb schließlich alles, wie erwartet – die Eagles halten nicht nur die Liga, sie verbleiben auch im Playoff-Rennen.
57kg Griechisch-Römisch: Ömer Recep tat sich schwer, gegen Peter Haase in den Kampf zu finden, gab die erste Oberlage und zwei Punkte ab, kämpfte sich aber vor Rundenende wieder heran. Nach der Pause übernahm er und überraschte seinen Gegner mit einer Doppelschleuder zum Schultersieg. (4:0)
130kg Freistil: Ins Freistil-Schwergewicht aufgerückt gab Tobias Wagner seinen Einstand nach zuletzt 15 Einsätzen in der Reserve. Gegner Niklas Schäfer war bestrebt, den Kampf schnell zu beenden, was er nach einer Reihe zweier-Wertungen in Runde eins tat. (4:4)
61kg Freistil: Den ausgeglichensten Kampf lieferten Ahmet Duman und Daulet Temirzhanov. Der Gastgeber sicherte sich eine überraschende Wertung, ehe die erste Runde ereignislos zu Ende ging. Den Vorsprung baute Temirzhanov in Runde zwei aus, ehe Duman der Angriff und zwei Folgewertungen gelangen. Mit 6:4 Führung tickten die Sekunden von der Uhr, als mit dem Gong der letzte Angriff des Hösbachers ins Ziel fand, womit der das Duell drehte. (4:5)
98kg Griechisch-Römisch: Im Halbschwergewicht startete Hannes Wagner gegen Ilja Klasner. Zur Verwunderung der Lichtenfelser Ecke ging die erste Oberlage samt Folgewertungen an Klasner, der später noch zwei drauflegte, ehe der deutlich leichtere Eagle die Schlagzahl erhöhte. Das bescherte ihm die Oberlage, aus der keine weiteren Punkte möglich waren. (4:7)
66kg Griechisch-Römisch: Beka Guruli startete offensiv gegen Niklas Öhlen, musste sich aber trotz eines vielversprechenden Ansatzes aus der Kopfklammer mit der angeordneten Unterlage und zwei Wertungen für rot in Runde eins abfinden. Nach der Unterbrechung musste er erneut in die Bodenlage, abgesehen davon passierte nicht mehr viel. (4:10)
86kg Freistil: Mit Jan Wagner stand an diesem Abend der dritte Wagner auf der Matte. Gegner Nils Buschner, verletzt die gesamte Saison lediglich auf der Waage angetreten, bleib nach einem Armzug auf den Schultern, was für Wagner die vollen Punkte und den Bundesligasieg zum Einstand bedeutete. (8:10)
71kg Freistil: Bastian Hoffmann stand gegen Hösbachs Eigengewächs Niklas Dorn. Nach einem taktischen Start wurde Dorn als passiver Athlet mit Aktivitätszeit bestraft, Hoffmann sicherte den Punkt, wurde aber kurz darauf mit Gegenwertung zurückgesetzt. Eine weitere Wertung mit dem Pausengong stellte auf 1:4. In Runde zwei folgte noch ein Punkt für Dorn, am Ergebnis änderte das nicht viel. (8:12)
80kg Griechisch-Römisch: Bis 80 kg musste Philipp Ender gegen den 3. Weltmeister von 2019, Aik Mnatsakanian, auf die Matte. Der Bulgare startete verhalten in den Kampf, Ender bewegte sich entschlossen mit, bis Mnatsakanian in Runde zwei genug Punkte zum vorzeitigen Sieg gesichert hatte. (8:16)
75kg Griechisch-Römisch: Im klassischen Stil stand Lukas Tomaszek gegen dem letztjährigen, dritten Weltmeister Gevorg Sahakyan. Nach einer Standsequenz erkämpfte sich Sahakyan die Oberlage, einen verkehrten Heber später, fand sich der Eagle in der gefährlichen Lage wieder, aus der es kein Entkommen gab. (8:20)
75kg Freistil: Im Rückkampf zwischen Marcel Berger und Tim Müller, war es der Gastgeber, der sich, kaum auf der Matte, mit einem überraschenden Angriff die vier-Punkte-Führung holte, ehe er vor Rundende eine weitere Wertung drauflegte. Nach der Pause gelang Berger ein aussichtsreicher Angriff, der allerdings nur zwei Punkte brachte. Zwei späte Wertungen Müllers sicherten dem den Kampf mit 10:2. (8:23)
Nach den Wirren der Woche und mehr Zittern, als absehbar gewesen war, steht Lichtenfels nach der eigenen, einkalkulierten Niederlage und dem Sieg Kleinostheims gegen Greiz in der Zwischenrunde. Vorausgesetzt, in den kommenden Tagen bringt nicht noch einmal eine Schlagzeile die Situation in der Tabelle durcheinander. Damit geht es für die Eagles jetzt in die verdiente Weihnachtspause, ehe zwischen den Feiertagen erst der Heimkampf (27.12.) und direkt darauf der Auswärtskampf (29.12.) gegen den TuS Adelhausen anstehen.
Text: DariusMayek
Bilder: NinaSchmitt