Lichtenfelser Ringer ohne Druck
Für die Ringer des AC Lichtenfels fiel mit dem unerwarteten Sieg am Wochenende eine Menge Druck ab. Rechneten die Eagles ursprünglich damit, bis zuletzt um Parallelergebnisse zittern zu müssen, selbst der Abstieg wäre im Falle zwei Greizer Siege und eines Sieges Markneukirchens noch möglich gewesen, hat sich das Blatt mit dem vergangenen Samstag schlagartig gewendet – vorausgesetzt die laufenden Einsprüche Schorndorfs, die in den letzten Wochen mehrfach Schlagzeilen durch Probleme mit ihren Aufstellungen machten, wirbeln in der Bundesligagruppe Ost nichts mehr durcheinander. Ohne korrekte Startunterlagen war einer der Schorndorfer Ringer nicht startberechtigt, was vier Punkte für Lichtenfels bedeutete und das in einem Kampf, der auf der Matte an die Gäste ging. Heimstark wie gewohnt lieferte auch der Rest der Mannschaft ab, fünf Siege in den verbleibenden Duellen standen vieren der Spartaner gegenüber. Ein nervenaufreibendes 15:12 das Ergebnis, das in Staffelstein die Stimmung zum Brodeln brachte, nachdem drei Siege in den Vorkämpfen bereits einheizten.
Weiter in der Bundesliga geht es am Samstag, „einen Kampf in der Hauptrunde haben wir noch“ umreißt Kevin Tischer, dritter Vorstand des AC, knapp. Ein Duell, in das die Eagles befreit gehen können. In den Abstiegskampf dürften die Eagles nicht mehr rutschen, drei Punkte Abstand zu Greiz und Markneukirchen sichern den fünften Rang ab, dass der Sieg gegen Schorndorf durch die laufenden Verfahren in Gefahr sei, unwahrscheinlich. „Hösbach ist ein dickes Brett“ weiß Tischer, „wir können froh sein, dass wir hier nicht auf Punkte angewiesen sind“. Neun Siege hat das Team um Ex-Lichtenfelser Publikumsliebling Tim Müller bisher verbuchen können und liegt damit, punktgleich mit Kleinostheim, auf dem zweiten Tabellenplatz. Acht Wochen zuvor waren die Unterfranken zu Gast in Staffelstein, 9:19 ging das Duell damals an die Gäste, deren Mix aus punktreichen, ausländischen Sportlern und starken Eigengewächsen funktioniert. Chancenlos sieht sich der AC Lichtenfels allgemein nicht, rechnet gar damit, taktisch in der Rückrunde besser aufgestellt zu sein, als im ersten Duell. Heiko Scherer, verantwortlich für den Kader der Eagles, hat aber das große Ganze im Blick. „Teilweise haben unsere Sportler ohne nennenswerte Unterbrechung 13 Wochen Saison in den Knochen“, berichtet er, „vor dem Hintergrund, dass wir aller Voraussicht noch zwei weitere Kämpfe ringen werden, müssen wir mit den Kräften haushalten“. Eine Teilnahme am Boxing Day scheint den Eagles sicher, als Gruppenfünfter wird es dann zwischen den Feiertagen gegen den viertplatzierten der Parallelgruppe gehen. Nach den entscheidenden Punkten vergangenes Wochenende, wollen sich die Eagles frühzeitig darauf einstellen.
An der Tabellenspitze der Bundesligagruppe West steht aktuell Mainz, dicht gefolgt von Köllerbach, ehe dahinter die Red Devils aus Heilbronn mit etwas Abstand auf einem sicheren, dritten Platz liegen, nachfolgend stehen der TuS Adelhausen und der SV Alemannia Nackenheim auf vier und fünf und damit im Boxing Day. Nackenheim allerdings mit fünf Punkten Differenz hinter Adelhausen, Adelhausen wiederum mit drei Punkten Abstand zu Rang drei, was bereits eine Woche vor Ende der Hauptrunde den TuS Adelhausen zum sicheren Gegner des Fünftplatzeierten der Gruppe Ost macht.
„Adelhausen würde unser Gegner“, ist auch Scherer bewusst, „aber damit befassen wir uns, wenn es so weit ist“. Liga zu Ende bringen und dann ein paar ruhigere Tage so der Plan, ehe es ohne viel Luftholen in die Zwischenrunde um die Playoff-Teilnahme geht. Los geht der letzte, reguläre Saisonkampf Samstag um 19:30 Uhr in Hösbach. Eine Fan-Fahrt wird es nicht geben, dafür aber die Möglichkeit über Sportdeutschland.tv via Stream dabei zu sein.
Text: DaMa
Bild: NinaSchmitt