Kracher zum Abschluss der Heimkampfserie
Nach dem Duell in der Vorwoche, in der die Eagles vor tosender Menge in einem, an Spannung kaum zu überbietenden, Kampf wichtige Punkte für die Tabelle sicherten, schienen die Szenarien für den Rest der Saison klar. Würde Markneukirchen noch einmal, oder Greiz noch zweimal gewinnen, würden die Eagles den fünften Platz und damit die Boxing Day Teilnahme vermutlich verpassen. Im schlimmsten Fall gar auf Platz sieben und damit in den Abstieg rutschen, träten beide Szenarien ein. Auf weitere, eigene Punkte zu spekulieren, war da eher ein theoretischer Gedanke, bei Schorndorf und Hösbach als verbleibenden Gegnern. Doch einmal mehr bewies sich, die Punkte werden am Kampftag ausgemacht und da setzten die Adler ein Ausrufezeichen. Als Schorndorf mit ordentlich Durchschlagskraft in Lichtenfels ankam, war nicht abzusehen, welchen Verlauf der Kampf nehmen würde. Punkt für Punkt bewiesen die Eagles dann aber, dass sie vor dem eingeschworenen Heimpublikum keinen halbherzigen Auftritt hinlegen würden. Leichte vier Punkte für Kosciolek, sechs weitere von Recep Duman und Guruli, sowie die „vier“ für Ur-Eagle Hannes Wagner, dessen Gegner wegen Unstimmigkeiten bereits auf der Waage die Punkte abschreiben musste, stellten auf 14:0 zur Pause, ehe Schorndorf aufschloss. Im Endspurt des Abends hätte die Begegnung bereits von Max Schwabe entschieden werden können, der seinen Gegner nach einem Konter brettflach auf den Schultern hatte, dem aber genug Zeit gegeben wurde, sich zu sammeln und wieder herauszuarbeiten. Somit hing es einmal mehr an Marcel Berger. Mit dem Mannschaftsstand von 14:12 war dessen Maßgabe immerhin etwas einfacher als bei den 13:13 und 11:11 Gleichständen zuletzt. Und Berger lieferte ab – 5:4 der Einzelsieg und damit 15:12 der Erfolg der Mannschaft, um nach zwei Siegen der Schüler – die sich zum Meister machten -, sowie dem entscheidenden Sieg der Bundesligareserve im Vorkampf den vierten Sieg an diesem Samstag zu feiern.
57kg Griechisch-Römisch: Ömer Recep wurde gegen Georgios Scarpello in die Unterlage geschickt und musste eine Rolle abgeben, ehe er einen Konter landete, bei dem nicht viel zum Schultersieg fehlte. Wenngleich kein vorzeitiger Sieg waren immerhin eine Reihe Rollen möglich, mit denen der Eagle die Führung auf 10:3 ausbaute. Eine fragwürdige, zweite Oberlage für den Spartaner verkürzte die Führung, dennoch zwei Punkte für das Team. (2:0)
130kg Freistil: Eigengewächs Patrik Beck stand aus taktischen Gründen in der Aufstellung der Gäste und leistete Kamil Kosciolek keinen Widerstand. (6:0)
61kg Freistil: Ahmet Duman sicherte gleich die nächsten Punkte. Gegen Engin Cetin sicherte er einen Punkt zur Pausenführung, vier weitere Wertungen folgten, ehe der Unparteiische die betont defensive Ringweise des ASVlers zweifach mit Verwarnungen bestrafte, um Duman damit in den Bereich für drei Teamzähler zu helfen. Das Ergebnis ein einseitiger 8:0 Sieg. (9:0)
98kg Griechisch-Römisch: Angesetzt war ein Duell zwischen Hannes Wagner und Felix Baldauf. Unstimmigkeiten mit dem Pass Felix Baldaufs führten zu dessen Ausschluss auf der Waage, der Kampf wurde als Freundschaftskampf dennoch ausgetragen und ging mit 8:3 an den deutlich schwereren Gast. (13:0)
66kg Griechisch-Römisch: Beka Guruli knüpfte gegen Ruslan Kudrynets an seine zuletzt starken Leistungen an. Die frühe Lichtenfelser Führung dank Aktivität drehte der Gast mit einem Takedown, ehe Guruli mit einem Wurf für vier kurz vor Rundenpause erneut übernahm. Zwei einzelne Punkte verkürzten auf 5:4, was im Ergebnis einen weiteren Punk für die Eagles bedeutete. (14:0)
86kg Freistil: Daniel Sartakov fand gegen Akhmed Aibuev nicht das richtige Rezept und konzentrierte sich darauf, den Kampf eng zu gestalten. Spät verkürzte der Eagle, einen Teamzähler zurückzuerobern gelang leider nicht mehr. (14:3)
71kg Freistil: Bastian Hoffmann hatte mit dem physischen Ringstil des deutlich schwereren Dawid Wolny schwer zu kämpfen. Ein technischer Punkt auf Seiten des Eagle half, einen Teampunkt über die Zeit zu bringen. (14:6)
80kg Griechisch-Römisch: Max Schwabe stand gegen den amtierenden U23 Weltmeister Exauce Mukubu. Der Gast bekam die erste Oberlage zugesprochen und brachte einen Heber durch, wurde kurz darauf aber vom Eagle mit einem Konter aus dem Stand auf die Schultern erwischt. Der Kampfabbruch folgte nicht, 5:4 ging es in die Pause. Nach einem ausgeglichenen Standkampf war es erneut Schwabe, der in die Bodenlage geschickt wurde, nur um kurz darauf ein drittes Mal mit Unterlage bestraft zu werden, um so den Kampf aus der Hand genommen zu bekommen. In einem Kampf „Gegen mehr, als nur den Gegner“, wie ein resignierter Mannschaftskamerad resümierte, gingen zwei Zähler auf das Gästekonto. (14:9)
75kg Griechisch-Römisch: Philipp Ender, erneut in den Dienst der Mannschaft berufen, hielt im Stand mit Ibrahim Ghanem mit, ehe dieser aus der erkämpften Bodenlage zum vorzeitigen Sieg drehte. (14:12)
75kg Freistil: Mit zwei Punkten Vorsprung würde ein knapper Kampf so oder so zum Lichtenfelser Sieg reichen. Marcel Berger machte jedoch schnell klar, den Kampf gegen Shamil Ustaev nicht lediglich verwalten zu wollen. Nach zwanzig Sekunden erkämpfte Berger den ersten Punkt ein zweiter folgte nach abgelaufener Aktivitätszeit, ehe Ustaev mit einer „Zwei“ ausglich. Mit zwei weiteren Angriffen stellte Berger auf fünf – dass der Gegner kurz vor Kampfende noch einmal verkürzte, änderte am Sieg des Eagle zum Mannschaftssieg nichts. (15:12)
Mit zwei weiteren Punkten aus eigener Kraft befreit sich die Mannschaft um Coaches Tobias Schütz, Ali Hadidi und Venelin Venkov aus der Situation, bis zuletzt um die Parallelergebnisse bangen zu müssen. Zehn Punkte einen Kampftag vor Saisonende reichen, um gelassen nach Hösbach zu fahren. Greiz und Markneukirchen können jeweils auf lediglich neun Punkte herankommen. Gleichzeitig stehen mit Schorndorf, Kleinostheim und Hösbach drei Teams mit jeweils 18 Punkten voran.
Text: Darius Mayek
Bilder: Gunther Czepera