Serienmeister bleibt eine Nummer zu groß
Gegen den SV Wacker Burghausen, seit Jahren kaum geschlagen und Mannschaftsmeister in Serie war vorab nicht mit einem Sieg zu rechen. Den Fans in eigener Halle eine gute Show zu bieten und sich auf Augenhöhe zu präsentieren war dagegen ein Ziel in Reichweite, das die Eagles am Wochenende auch erreichten. Dabei sah es für die Eagles zu Beginn gar nicht schlecht aus. Auf der Waage rechnete man mit dem ein- oder anderen Sieg, auf der Matte sah es dann, vor allem in Halbzeit eins, ebenfalls gut aus, wenngleich sich das nicht hundertprozentig auf den Punktzetteln niederschlug. Die anwesenden Zuschauer machten ihrem Unmut dem Unparteiischen, der als Notfallbesetzung nach der Landesligastaffel auch die Bundesligabegegnung pfiff, Luft, nachdem einzelne, strittige Entscheidungen zwei enge Duelle für Burghausen entschieden. Vier der ersten fünf Paarungen hätten gut und gerne Lichtenfelser Siege sein können, als im zweiten Durchgang dann aber Burghausen einen Sieg nach dem anderen verbuchte, kamen die strittigen Entscheidungen zumindest für das Teamergebnis nicht zum Tragen. 5:17 gingen die Punkte an Burghausen, in einem Kampf, der trotz des klaren Ergebnisses hielt, was Lichtenfels sich vorab versprach. Eine Reihe starker Kämpfe, die auf eine hoffentlich erfolgreiche Rückrunde einstimmten.
57kg Griechisch-Römisch: Ömer Recep, in der Vorsaison ungeschlagen, hielt gegen Fabian Schmitt seine weiße Weste. Mit wechselseitigen, angeordneten Oberlagen wurden erst Recep, dann Schmitt mit je einem Punkt belohnt, da Recep in der Lage war, im Boden mit einer Rolle nachzusetzten, sicherte er sich den 3:1 Punktsieg. (1:0)
130kg Freistil: Mit Beginn der Rückrunde fand sich Lichtenfelser Freistil Ass Kamil Kosciolek zurück in der Aufstellung. Mit einem überraschend schnellen Beinangriff nahm er seinen gut 30kg leichteren Gegner Akhmed Magamaev runter und setzte dort mit einer Reihe Rollen zum technischen Überlegenheitssieg in unter eineinhalb Minuten nach. (5:0)
61kg Freistil: Ahmet Duman ging gegen Vladimir Egorov nach einer abgegebenen Aktivitätszeit, dank Beinangriff und drei kleinen Wertungen 5:1 in Führung, was lange wie der sichere Sieg aussah. Spät landete Egorov einen Takedown, dem eine, von außen nicht nachvollziehbare, Verwarnung Dumans folgte, die den Kampf zum Unmut der Zuschauer beim 5:5 Gleichstand für Burghausen drehte. (5:1)
98kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner und Ramsin Azizsir lieferten sich ein Arbeitsduell. Wechselseitige Oberlagen brachten auf beiden Seiten den ersten Punkt, im Anschluss war jeweils die Folgewertung möglich. Leider war es der rund zehn Kilogramm schwerere Azizsir, der mit einem Heber mehr Punkte und später den Sieg verbuchte. (5:2)
66kg Griechisch-Römisch: Eagle Beka Guruli startete gegen Christopher Krämer. Nach angeordneter Oberlage und Rolle sah es für Guruli zur Pause gut aus, ehe Krämer sich zurückkämpfte. Seine Oberlage und ein Heber, der trotz Konter mit vier Punkten belohnt wurde, brachten ihn in Front. Aus dem Konter setzte Guruli für zwei nach, drehen ließ sich der Kampf aber nicht mehr. (5:3)
86kg Freistil: Nach der Pause traf Daniel Sartakov auf Eduard Tatarinov. Nach einem ersten Abtasten war es der Burghauser, der während Sartakovs Aktivitätszeit und nach einem Beinangriff in Front ging, ehe zwei kleine Wertungen auf 0:4 zur Pause stellten. Nach der Unterbrechung folgten weitere, diskutierbare, aber unbeantwortete Wertungen, die für drei Punkte für die Gäste reichten. (5:6)
71kg Freistil: Bastian Hoffmann kämpfte gegen Magomed Kartojew, gab einen frühen Angriff ab, erarbeitete sich kurz später jedoch seinerseits die Punkte zum Ausgleich. Kurz vor der Pause übernahm wieder Kartojew und baute nach der Unterbrechung zum 3-Punke-Sieg aus. (5:9)
80kg Griechisch-Römisch: Max Schwabe, vor einigen Wochen kurzfristig bis 75kg am Start, traf auf Idris Ibaev. In beiden Runden war es der Burghauser, der die Oberlage zugesprochen bekam und seine Chance jeweils nutze. Je eine zwei zu Rundenbeginn erhöhte den Punktestand insgesamt, änderte aber nichts am Sieg des Gastes. (5:12)
75kg Griechisch-Römisch: Freistiler Lukas Tomaszek stellte sich erneut in den Dienst der Mannschaft und die ungewohnte Stilart. Gegner Witalis Lazovski nutze seine angeordnete Oberlage und punktete sich zum Sieg. (5:16)
75kg Freistil: Marcel Berger zeigte gegen Ali-Pasha Umarpashaev eine Spitzenleistung. Ein blitzschneller Angriff brachte dem Gast die Führung, ehe im Ausringen des nächsten Angriffs wechselseitig Punkte fielen. Nach der Rundenpause kam Berger mit einem Angriff ans Bein, der Gegner, nach außen ausweichend, wurde mit einer Verwarnung bestraft, was unterm Strich zwei weitere Punkte für Berger bedeutete. Ein letzter Angriff Umarpashaevs nach außen, bei dem Berger auf den Knien nach außen rutschte, wurde mit Punkten belohnt, was dem Gast das 6:4 sicherte. (5:17)
Trotz des mehrfach aufbrandenden Unmuts in den Zuschauerrängen feierte die Adam Riese Halle die Leistung ihrer Mannschaft, die Eagles selbst gehen selbstbewusst in die anstehenden Aufeinandertreffen. Auch mit „wenn“ und „aber“ war an diesem Abend kein Sieg möglich, was den Frust über die ein oder andere strittige Entscheidung minderte. Die geschlossene Mannschaftsleistung machte hingegen Lust auf die zweite Saisonhälfte.
Text: DaMa
Bilder: NinaSchmitt