Eagles verkaufen sich teuer
In das Aufeinandertreffen mit dem ASV Schorndorf, derzeit punktgleich mit Tabellenführer Wacker Burghausen an der Spitze der Tabelle, gingen die Eagles am Samstag als Außenseiter, erreichten aber das Ziel, sich beim Titelanwärter auf Augenhöhe zu präsentieren. Leider kosteten die stellenweisen Personalengpässe zu viele Punkte, als dass ein Sieg in Reichweite gewesen wäre. Mit Bastian Hoffmann, Marcel Berger und Hannes Wagner zurück an Bord war der Mannschaftskampf über weite Strecken ausgeglichen. Von neun ausgerungenen Duellen, der aussichtsreiche Kampf in der 57kg Klasse sollte aufgrund der U23 Weltmeisterschaft vertagt werden, siegten die Eagles in fünf, die Gastgeber in lediglich vier Duellen, dort allerdings klar. Während die erste Kampfhälfte ganz den Spartanern gehörte – 9:1 zogen sie davon – hielten die Eagles die zweite Kampfhälfte eng und dominierten diesen Abschnitt knapp mit 5:4. Somit stand am Ende ein 13:6 für die Gastgeber zu Buche. Da das vertagte, verbleibende Duell, unabhängig vom Ausgang, das Kampfergebnis nicht hätte drehen können, verzichteten die Eagles nachträglich auf den Nachholkampf. Das Ergebnis damit 17:6, was, nicht zuletzt wegen des abgeschenkten Kampfes in der 57kg Klasse, weit klarer aussieht, als sich der Kampfabend gestaltete.
57kg Freistil: Ursprünglich angesetzt war ein Nachholkampf zwischen dem frischgebackene U23 Vizeweltmeister Ahmet Duman und Horst Lehr – nachdem die restlichen Duelle allerdings Tatsachen geschaffen hatten, verzichteten die Eagles im Nachgang darauf. (0:4)
130kg Griechisch-Römisch: Im Schwergewicht musste Karl Marbach die Qualität des Schorndorfer Aushängeschilds Jello Krahmer anerkennen. In beiden Runden war der Spartaner der aktivere Mann, aus der Bodenlage gelangen ihm jeweils Folgepunkte. Zusammen mit kleinen Wertungen im Stand ergab das eine 11:0 Führung für Krahmer und damit drei Zähler für den ASV. (0:7)
61kg Griechisch-Römisch: Nicht nur einige Kilogramm über seinem üblichen Gewicht, sondern vor allem in der falschen Stilart stellte sich Ahmet Peker in den Dienst der Mannschaft. Greco-Spezialist Georgios Scarpello war dagegen in seinem Element und siegte früh vorzeitig nach Punkten. (0:11)
98kg Freistil: Neuzugang Nicolae Ceban stand gegen das aufgerückte Schorndorfer Mittelgewicht Akhmed Aibuev. Nach wechselseitigen Punkten durch abgelaufene Aktivitätszeiten sicherte sich der Eagle den Kampf durch einen unbeantworteten Takedown. Das 3:1 sorgte für den ersten Teamzähler. (1:11)
66kg Freistil: Bastian Hoffmann lieferte sich mit Ramzan Awtaew einen Kampf auf Augenhöhe. Eine abgelaufene Aktivitätszeit brachte den Spartaner in Front, die Führung baute er um einen weiteren Punkt aus, ehe sich der Eagle die Anschlusswertung sicherte. Eine späte „Zwei“ führte zum 1:4-Punktsieg des ASVlers und damit knapp zwei Teampunkte. (1:13)
86kg Griechisch-Römisch: Nach der Pause leitete Hannes Wagner eine Aufholjagt ein. Gegen Nico Brunner wurde ihm die erste Oberlage zugesprochen, aus der der Klosterlangheimer punkten konnte. Die drei-Punkte-Führung Wagners verkürzte Brunner in Runde zwei als aktiverer Athlet, konnte jedoch nicht nachsetzen. Ein weiterer Punkt für den ACL. (2:13)
71kg Griechisch-Römisch: Erneut startete hier 66er Beka Guruli. Mit Ruslan Kudrynets lieferte er sich einen offenen Schlagabtausch. Beide Oberlagen sicherte sich Kudrynet, Guruli setzte schon in Runde eins aus dem Stand nach, ehe er in Runde zwei die Bodenlage konterte. Kleine Wertungen auf beiden Seiten stellten auf 7:5, was den Sieg, aber wieder lediglich einen Teamzähler bedeutete. (3:13)
80kg Freistil: Daniel Sartakov lieferte in einem Krimi ab. Benjamin Sezgin ging früh mit zwei Aktionen in Führung, die er nach Aktivitätszeit und weiterem Angriff auf 7:0 ausbaute. In einer unverhofften Aufholjagd setzte Sartakov nach, sicherte sich zwei Minuten vor Ende Oberlage samt Folgewertung, und wenige Sekunden vor Ende zwei weitere Wertungen um bei 5:55 min die Führung zum Sieg zu übernehmen. (4:13)
75kg Freistil: Marcel Berger stand im vorletzten Kampf gegen Dawid Wolny. Kaum auf der Matte sicherte Berger den ersten Punkt und legte mit einem Angriff für zwei nach. In Runde zwei kam Wolny kurz heran, abwechselnde Angriffe trieben den Punktestand auf 4:7. Die durchgehende Führung Bergers resultierte in zwei Teamzählern, der größten Ausbeute an diesem Abend. (6:13)
75kg Griechisch-Römisch: Wie in der Vorwoche stellte sich Benedikt Panzer in den Dienst der Eagles. Gegen die Offensive des Vizeeuropameisters von 2020, Iuri Lomadze, hielt er nach Kräften mit, konnte die vorzeitige Punkniederlage vor der Rundenpause jedoch nicht verhindern. (6:17)
Einmal mehr hätte, wäre, wenn bei den Eagles. Während Eagles Neuzugang Nihat Mammadli seine Pause von der Ringer Bundesliga bei den U23 Weltmeisterschaften zur Freude seiner Teamkameraden und der Fans versilberte, fehlte er dennoch einmal mehr in der Aufstellung. Auch Star der Vorsaison Selcuk Can konnte nach wie vor nicht eingesetzt werden, zum Duell in der 57 Klasse kam es erst gar nicht. Wäre also an einem anderen Tag mehr drin gewesen? Möglicherweise. Dennoch ist man in Lichtenfels stolz, sich gegen eine dominante Schorndorfer Staffel teuer verkauft zu haben. Weiter geht es für die Mannschaft um Lichtenfelser Aushängeschild Hannes Wagner kommenden Sonntag. Zuhause empfangen die Eagles Bundesligagegner Hösbach, zuvor läuten erst Jugend, dann die zweite Mannschaft einen ringkampfintensiven Sonntag ein.
Text: DaMa
Bilder: gssportfoto