Ungeschlagene Spartaner warten auf die Eagles
Als die Verantwortlichen des AC Lichtenfels für das Saisonheft vor Saisonbeginn Prognosen abgaben, wo welcher Verein landen würde, schätzten sie den ASV Schorndorf hoch ein. Neben Vorständin Britta Beier waren auch für Kevin Tischer und Heiko Scherer, beide als Teil der Vorstandschaft und Mannschaftsführer seit Jahren nah am Geschehen in der Ringer Bundesliga, die Spartaner gar der Meister-Tipp. „Das hat sich auch mit den ersten fünf Kämpfen nicht geändert“ bestätigt Heiko Scherer. Sowohl Burghausen – der Meister-Tipp der meisten, übrigen Befragten aus den Lichtenfelser Reihen – als auch Schorndorf wurden ihren Favoritenrollen bisher gerecht. Während Burghausen Lichtenfels, Nürnberg, Kleinostheim und Greiz mit insgesamt 82:23 hinter sich ließ, lief es für Schorndorf in den ersten vier Kämpfen ähnlich gut. Kleinostheim und Markneukirchen stellten bei Siegen von 19:3 und 23:6 keine Gegner dar, die Kämpfe gegen Hösbach und Greiz enger, doch auch hier konnten sich die Spartaner mit 16:12 und 14:13 durchsetzen. Ungeschlagen ging es dann für Burghausen und Schorndorf in das Aufeinandertreffen um die Gruppenspitze, welches – ohne Duelle in der 61kg, bzw. 86kg Klasse, die nach der U23-WM nachgeholt werden sollen – am Wochenende mit 9:9 zu Ende ging.
Lichtenfels ging zeitgleich gut 350km entfernt einsatzgeschwächt in das Duell mit Greiz, wo, abgesehen von einigen schönen Kämpfen in gut gefüllter Adam Riese Halle, nicht viel möglich war. 6:20 unterlagen die Eagles dem Aufgebot des RSV Rotation Greiz, wie viel mehr mit Wunschaufstellung möglich gewesen wäre, bleibt Spekulation. Nach wie vor hofft man in Lichtenfels, am Wochenende wieder einen Schritt mehr zurück zu dieser Wunschaufstellung zu finden. Doch selbst wenn das gelingt, Schorndorf gefährlich zu werden, bleibt ein hohes Ziel.
Seit Schorndorf 2019 – gleichzeitig mit Lichtenfels – in die Bundesliga aufstieg, waren die Ambitionen der Baden-Württemberger klar. Vorne mitmischen, statt nur dabei zu sein. Während Lichtenfels versuchte, mit heimischen Sportlern Fuß im Oberhaus des Ringens zu fassen, hatten die Spartaner schon damals beachtlich investiert. Beim Saisonauftakt jenes Jahres, den Schorndorf und Lichtenfels bestritten, war, ebenso wie beim Rückrundenauftakt, ein klarer Sieg der Spartaner die Konsequenz. Die Eagles mussten sich mit 5:19 und 5:23 abfinden, während die Spartaner später hinter Burghausen und Heilbronn in einer starken Bundesligagruppe Südost knapp die Playoffs verpassten. Die nächsten Aufeinandertreffen nach der pandemiebedingten Pause folgten im Jahr 2021. Wieder eröffneten Schorndorf und Lichtenfels die Runde, die Eagles waren bei Niederlagen von 10:17 und 10:19 wettbewerbsfähiger, aber weit entfernt, dem späteren Halbfinalisten und viertplatzierten der gruppenübergreifenden Bundesliga gefährlich zu werden.
Wer am Wochenende mitfiebern will, kann das über Sportdeutschland.tv tun, die Kämpfe aus Schorndorf werden via Livestream übertragen. Parallel startet die erstarkte Reserve der Eagles in und gegen Bayreuth, um den Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen. „Auch in der Zweiten ist die Personaldecke dünn“ erzählt Mannschaftsbetreuer Philipp Schütz, „wir hatten zu kämpfen, überhaupt eine Mannschaft zu stellen“. Jetzt seien aber wieder einige ausgefallene Sportler einsatzfähig, zudem finden zum ersten Mal seit Jahren wieder einzelne Nachwuchssportler in die Mannschaft. „Da müssen am Wochenende Punkte her“, schließt Schütz.
Text: DaMa
Bild: NinaSchmitt