Sieg im Frankenderby nach 12 Jahren
Am Wochenende standen für die Eagles gleich zwei Kämpfe auf dem Programm. Der Auswärtssieg in Markneukirchen am Samstag, nach 10 spannenden Kämpfen war ein 17:7 möglich, bedeutete viel Rückenwind für die Adler. Sonntag ging es dann zuhause gegen Lokalrivalen Nürnberg. Die Grizzlys ihrerseits mussten Tags zuvor eine Niederlage gegen Favoriten Wacker Burhausen hinnehmen, die Aufstellung dabei nicht so schlagkräftig, wie man die Gäste am Folgetag erwartete. Die Mannschaft, die sich Sonntag einwog, war dann aber fast identisch, mit der des Vortags. Anlass für „vorsichtigen Optimismus“, wie Mannschaftsführer Daniel Luptowicz zwischen Waage und Kampf verlauten ließ. Auch in der beinahe vollen Adam Riese Halle ein leichtes Hochgefühl, nie war es bisher möglich, dieses Frankenderby auf höchster, nationaler Bühne zu gewinnen. Seit der ersten Erstliga-Begegnung im Oktober 2010 waren es Mal um Mal die Norisstädter, die – wie knapp manche Kämpfe auch waren – mit dem Sieg nach Hause gingen. Nach einem großartigen Duell im Schwergewicht, das die ohnehin gute Stimmung in der Halle zum Überkochen brachte, waren die Weichen für ein 9:1 in der ersten Halbzeit gestellt, mit der Aufholjagd der Grizzlys zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es noch einmal spannend, ehe der Kampf letztlich mit wieder 17:7 klar an die Eagles ging.
57kg Freistil: Ahmet Peker sah gegen Alexei Alvarez gut aus, sammelte je Runde einen Punkt und war durchweg knapp, aber sicher vorn. 10 Sekunden vor Kampfende dann jedoch der überraschende Gegenangriff, mit dem Alvarez den sicher geglaubten Kampf dank höherer Wertung drehte. (0:1)
130kg Griechisch-Römisch: Einen Kracher lieferten Karl Marbach und Christian John. Den ersten Punkt sicherte John dank angeordneter Oberlage. Zurück im Stand brachte Marbach seinen Gegner zu Boden, was kurz nach der sicheren Führung aussah, doch war es John, der den Eagle von der Matte zu drängte, um die Führung zum Unmut der Fans auszubauen. In Runde zwei und aus der angeordneten Oberlage drehte Marbach den Gegner und damit auch den Kampf, nur um bei einer dritten, angeordneten Oberlage die Führung wieder abzugeben. Zurück im Stand und unter Getoste der Zuschauer gelang der Punkt nach außen, um mit einem 4:4 den Kampf zu holen. (1:1)
61kg Griechisch-Römisch: Nihat Mammadli überzeugte einmal mehr. Gegen den Ex-Lichtenfelser Justas Petravicius geriet er in Rückstand, den er schnell aufholte. In Runde zwei landete er einen blitzschnellen Konter zur erkämpften Oberlage, aus der zweifach nachsetzen konnte. Eine nächste, erkämpfte Oberlage aus dem Kampfgeschehen samt Rolle stellte auf 11:2 für Lichtenfels. (4:1)
98kg Freistil: Erhan Yaylaci und Johannes Mayer kämpften erbittert um die Punkte. Eine erste Aktivitätszeit brachte den Eagle in Führung, diese gab er in Runde zwei und nach Aktivitätszeit ab, sicherte sich nach einer dritten Aktivitätszeit jedoch den Kampf mit 2:1. (5:1)
66kg Freistil: Bastian Hoffmann setzte einen deutlichen Akzent. Einen ersten Angriff Hamed Kianis wehrte er ab und rollte zur schnellen 8:0 Führung. Der Gast verkürzte kurz vor Rundenpause. Während sich das Geschehen etwas aufschaukelte, behielt Hoffmann einen kühlen Kopf, griff weiter an und zauberte einen Schultersieg für vier Teamzähler aus dem Hut. (9:1)
86kg Griechisch-Römisch: Hannes Wagner stand gegen einen leichteren Zoltan Levai, der mit WM-Silber jedoch sein Kaliber untermauerte. Als aktiverer Mann in die Oberlage gekommen, fand sich Wagner nach einem Konter unten, wo Levai punktete. Weiterhin aktiv bekam Wagner erneut die bessere Bodenposition, die Anschlusswertung, um den Kampf zu drehen, war nicht möglich. (9:3)
71kg Griechisch-Römisch: Der Kampf zwischen Niklas Ohff und Deniz Menekse wurde schnell hitzig. In die Oberlage geschickt, wurde Ohffs Heber gekontert, eine ähnliche Situation in der zweiten Runde vergrößerte den Vorsprung des Grizzly, der später mit einem erfolgreichen Angriff, sowie Kopfrolle auf 2:9 davonzog. (9:5)
80kg Freistil: Nach dem Hochgefühl vor der Pause und der Aufholjagd der Grizzlys hatte Daniel Sartakov einen Schlüsselkampf. Sein Gegner Andreas Walter startete den ersten Angriff, Sartakovs Konter führte brachte die Führung und eine Unterbrechung, da der Grizzly Verletzungszeit nahm. Zurück auf der Matte verteidigte Walter, eine Aktivitätszeit brachte Sartakov den zweiten Punkt. Die wiederholten Unterbrechungen summierten sich spät in der zweiten Runde so weit auf, dass der Kampf abgebrochen werden musste, und Sartakov vier, anstatt einem Zähler sicherte. (13:5)
75kg Freistil: Lukas Tomaszek stand gegen Nürnberger Eigengewächs Tim Stadelmann. Ein Angriff Tomaszeks reichte nicht zum Punkt, aber dazu, Stadelmann passiv zu stellen, die ungenutzte Aktivitäszeit brachte den Eagle in Führung. Diese drehte der Grizzly in Runde zwei mit einer Wertung nach außen zum Sieg in einem ausgeglichenen Kampf. Beim Teamvorsprung reichte dieses Ergebnis, den Kampfabend im neunten Duell für die Eagles zu entscheiden. (13:7)
75kg Griechisch-Römisch: Entsprechend gut die Stimmung also, als Max Schwabe gegen Jonas Edel auf die Matte ging. Mit zwei großen Wertungen gleich zu Beginn des Kampfes heizte er den jubelnden Fans noch einmal ein und machte kurz später mit einem technisch überlegenen Punktsieg den Gesamtsieg perfekt. (17:7)
Eine starke Teamleitung, getragen von der großartigen Atmosphäre in einer vollen Adam-Riese Halle, war Werbung für den Ringsport am Obermain, vom langersehnten Sieg im Frankenderby ganz zu schweigen. Für die fränkische Vorherrschaft reicht das allerdings noch nicht, da haben Kleinostheim und Hösbach noch ein entscheidendes Wort mitzureden. Gegen erstgenannte geht es gleich am kommenden Sonntag auswärts.
Text: DaMa
Bilder: Nina Schmitt, Gunther Czepera