Schlagkräftige Verstärkung der Lichtenfelser Kernmannschaft
Für den AC Lichtenfels war das vergangene Jahr ein erfolgreiches. Das hundertjährige Bestehen des Vereins feierten die Eagles mit dem Erreichen der zweiten Playoffrunde, was den sportlichen Höhepunkt der Vereinsgeschichte darstellte. Im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft fand das Lichtenfelser Ringerjahr 2021 nach gut 5 Monaten kräftezehrender Wettkampfsaison und gegen die übermächtigen Red Devils aus Heilbronn ein Ende.
Einen Teil dazu trug im Januar Daniel Sartakov bei. Der Berliner, 2021 ins gut 600 km entfernte Heilbronn gewechselt, war die Konstante im Team des Deutschen Vize-Meisters. Mit seinen elf Siegen leistete der gebürtige Russe einen maßgeblichen Anteil zum Erfolg der Red Devils und war meist eingesetzter Athlet. Die gesamte Hauptrunde über stand er in der Aufstellung, mit vier Playoffduellen schraubte Sartakov auf 16 Kämpfe im abgelaufenen Wettkampfjahr.
In Lichtenfels findet der 27-jährige jetzt eine neue Heimat – die Eagles freuen sich über den sympathischen Freistilspezialisten in ihren Reihen.
„Aufgrund der neuen Staffeleinteilung“ erklärt Sartakov seinen Weggang aus Heilbronn „wäre ein weiteres Verbleiben bei den Red Devils mit einem unverhältnismäßig großen Reiseaufwand verbunden.“ Ziel war daher die Bundesligagruppe Ost. Dass Lichtenfels das Rennen machte, hatte verschiedene Gründe. „Letztendlich hat mich das Gesamtpaket aus Vermarktung und Präsentation des Teams, das Potential der Mannschaft und die gute Stimmung bei den Kämpfen von Lichtenfels überzeugt!“ räumt der Berliner ein. Gerade der Playoff Kampf, den er vor einigen Wochen gegen Lichtenfels bestritt, blieb in besonderer Erinnerung. Obwohl sich die klare Niederlage früh abzeichnete „haben die Zuschauer die Kämpfer bis zum letzten Kampf angefeuert und gefeiert, als wäre man soeben Deutscher Mannschaftsmeister geworden“ erinnert sich Sartakov an den ausschlaggebenden Abend.
Auch wenn das bedeutet, seiner angestammten Gewichtsklasse den Rücken zu kehren und in kürzester Zeit aufzubauen, will Sartakov als Eagle da weitermachen, wo er aufhörte. Als Säule in der Mannschaft will er seinen Platz behaupten. „Bis 80 kg ist es mein Ziel, der beste deutsche Ligaringer zu sein und der Mannschaft, sowie den Fans, mit meinen Siegen jede Menge Grund zum Feiern zu geben.“ Mit zwei Siegen in zwei Kämpfen (2019 für Greiz und 2021 für Heilbronn) ist der Freistiler in der Korbstadt ungeschlagen. Damit das auch unter dem Lichtenfelser Adler so bleibt, scheut sich Sartakov nicht, Extrameile um Extrameile zu gehen – zur Freude der Oberfranken lieber im Training, als auf der Autobahn.
Seit er über die Grundschule in Luckenwalde zum Ringen kam, arbeitete Sartakov sich Stück um Stück in die deutsche Spitze, was „insbesondere in den letzten Jahren“ gelang. Die hart erkämpfte Nominierung für die Europameisterschaft der Männer im letzten Jahr stellte dabei bislang den Höhepunkt seiner Einzelkarriere dar, die überzeugenden Saisonbilanzen der letzten Jahre untermauern die Qualität des studierten Immobilienwirts. Für die kommende Runde fasst er den erneuten Playoff-Einzug als Ziel. Unter der Maßgabe, aus dem Vollen schöpfen zu können, schätzt Sartakov, dass „jeder Titelaspirant in Deutschland die beste Aufstellung bringen muss, um gegen uns gewinnen zu können.“
In Lichtenfels freuen sich Fans, Verantwortliche und Mannschaft auf den ehrgeizigen Neuzugang und darauf, mit einem kühlen Bier, das der frischgebackene Eagle voll Vorfreude erwartet, auf hart umkämpfte Siege anzustoßen!
Text: DaMa | Bilder: u.a. Gunther Czepera, Instagram