Christian Lurz bleibt seinem Verein treu
Als Trainersohn lernte Christian Lurz quasi auf der Matte das Laufen. Über die Schülermannschaft in Bamberg und mit regelmäßigen Einzelerfolgen im Jugendbereich in Gepäck fand er früh seinen Weg nach Lichtenfels. Gerade alt genug, in der Männermannschaft anzutreten, folgten bald die ersten Bundesligaeinsätze. Schließlich sogar ein Einsatz bei einem Heimkampf in den Playoffs. Den Kampf gegen Burghausen hat er mit damals 15, 16 Jahren als eines der Highlights seiner Ringer-Karriere in bester Erinnerung. Eine Erfahrung, die ihn Blut lecken ließ, obwohl er „damals verprügelt wurde“, lacht der 28-Jährige. Dass sich seither viel getan hat, konnte Lurz bereits 2019, als der AC erneut in der Bundesliga startete, unter Beweis stellen. Hier soll in diesem Jahr noch mehr folgen, denn der Griechisch-Ringer, der im Training und auf der Matte seine Gegner im unermüdlichen Vorwärtsgang schleift, hat auch für die anstehende Saison für die Eagles unterschrieben.
Als Lurz die ersten Male Erstligaluft schnupperte war er als Jugendlicher grundsätzlich Teil der Reserve in der er damals mit Hannes Wagner, Christoph Meixner, oder seinem Bruder Johannes eingesetzt wurde. „Das war eine super Mannschaft“ erinnert sich der 71-er ein Jahrzehnt später. Teile dieses Teams wurden regelmäßig in der ersten Mannschaft eingesetzt, bis diese schließlich zurückgezogen wurde. Aus „der Zweiten“ wurde die erste Mannschaft und der Kern des Teams bildete den Grundstock für den Wiederaufbau. In den folgenden Jahren kämpfte sich Lurz Liga um Liga hoch, um mit dem ACL zur Saison 2019 schließlich wieder in die Bundesliga aufzusteigen.
2021 ist er fester Teil der ersten Mannschaft und ein Anker im Training und dem Verein. Eine Rolle, die er als künftiger Mannschaftsführer auch offiziell einnehmen wird. In diesem Jahr will er sich in der Bundesliga beweisen, nachdem ihm eine Verletzung die Saisonpläne im Aufsteigerjahr 2019 früh durchkreuzte und er nicht zu den geplanten Einsätzen in der Rückrunde kam. Kaum war die Verletzung ausgeheilt, war der Lichtenfelser wieder im Training, machte sich Anfang des vergangenen Jahres erneut für die Mannschaftskämpfe bereit, ehe im Sommer abermals etwas dazwischenkommen sollte. „Das für uns keine reguläre Saison stattfinden würde, zeichnete sich spätestens im Sommer ab“. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Lichtenfelser mitten in der Vorbereitung, arbeitete an Ausdauer und Maximalkraft. Seitdem hielt er sich fit, so gut es eben ging. „Man muss flexibel sein – Ich habe mir daheim einen Trainingsraum eingerichtet“, erzähl er, doch auch das ist kein Ersatz für Mattentraining, oder das Mannschaftsgefühl, das im letzten halben Jahr kurz kam. Insgesamt hieß es in dieser Zeit viel laufen, Zirkeltraining und eine Menge Willenskraft, sich an den eigenen Trainingsplan zu halten.
Auf eine Rückkehr in ein geregeltes Vereinstraining freut sich der Lichtenfelser sehr, wenngleich dieses noch fern scheint. „Es wird schmerzhaft werden, wenn es wieder los geht“ weiß Lurz, vor allem wenn man mit dem Niveau der Konkurrenz mithalten will, die teilweise als Berufssportler und Kaderathleten weitgehend durchtrainiert hat.
Auf die Saison im Jubiläumsjahr freut sich Lurz dennoch. „Wir haben die wohl stärkste Mannschaft des AC, dementsprechend ist es auch Ziel in die Playoffs zu kommen.“ Natürlich vorausgesetzt, alles kann so stattfinden, wie es aktuell geplant ist. Um seinen Teil zu einem derartig hoch gesteckten Ziel beizutragen, sieht Lichtenfelser die Notwendigkeit, „mehr zu arbeiten und fitter zu sein als alle anderen um mitringen zu können und mitzuhalten“. Daraus zieht er die Motivation Training für Training Vollgas zu geben.
Darius Mayek freut sich auf weitere Bundesliga-Einsätze bei den Eagles
„Die ersten Gespräche über einen Wechsel nach Lichtenfels gab es, als noch nicht unbedingt absehbar war, dass der Weg zurück in die erste Liga führt“ öffnet Darius Mayek. Kurze Zeit später war klar, dass der AC die Saison 2018 nicht nur als Meister, sondern als Aufsteiger in die Bundesliga beenden würde. Und Mayek war froh, den Traditionsverein auch dort unterstützen zu können.
Ein Jahr später hatte der Bamberger eine harte Vorbereitung hinter sich – bis zu sechs Matten-Einheiten die Woche, ergänzt durch Fitness oder Laufeinheiten – und neben vier Bundesligaeinsätzen insgesamt 16 Kämpfe unter dem Adler mit Hantel bestritten. Vom Mittel- bis ins Schwergewicht.
Diesen Kämpfen sollen in der anstehenden Saison noch weitere folgen. Der AC Lichtenfels freut sich, dass der Betriebswirt dem Verein erhalten bleibt und auch in Zukunft im Bundesligakader des ACL stehen wird.
Mit seinem Engagement im Training und im Verein, sowie seiner Flexibilität in der Aufstellung kennt der 28-jährige seinen Wert für die Eagles. Dass er in einer Liga, die von Berufssportlern und internationalen Größen dominiert wird „kein Punktegarant mehr werde“, ist ihm bewusst. Gleichzeitig hat er aber das Gefühl, in seiner letzten aktiven Saison „hinter den Möglichkeiten geblieben“ zu sein und freut sich, „fit und gesund zu sein“ und nach wie vor von Training zu Training dazuzulernen. 2021 will er sich erneut beweisen und sein Bestes geben. Was das Jahr noch bringen wird und was am Ende dabei herauskommt, werde sich zeigen.
Mit der Position hinter Spitzenringer Stefan Kehrer ist er glücklich, schließlich steht für ihn das Team, das er künftig mit Mannschaftskollegen Christian Lurz auch offiziell vertreten wird, im Vordergrund. Dieses schätzt er 2021 stark ein und hofft auf eine denkwürdige Saison des Traditionsvereins im Jubiläumsjahr.
Text: DaMa
Bilder: Gunther Czepera