AC Lichtenfels bleibt gefährlich – aber sieglos
Freitagabend fand das Nachbarschaftsderby AC Lichtenfels – SV Johannis Nürnberg statt. Der Kampf gegen Nürnberg war in der Hinrunde einer der knapperen Begegnungen. Auch wenn einiges nicht nach Plan lief, waren die Ringer aus Lichtenfels mit dem Endergebnis von 9:16 in Schlagdistanz. Obwohl an jenem Tag, mit etwas mehr Glück ein besseres Ergebnis durchaus möglich gewesen wäre, ging Lichtenfels als Außenseiter in die Begegnung am Freitag. Umso mehr, da Rumen Savchev in der in der Vorwoche verletzt von der Matte ging und nicht eingesetzt werden konnte und auch im Schwergewicht ohne den ursprünglich dafür verpflichteten Kamil Kosciolek geplant werden musste. Abschreiben durfte man den ACL dennoch nicht, in einem ausgeglichenen Mannschaftskampf, in dem unter den größten Emotionen des Publikums letztlich die allerletzte Wertung auf der Matte kampfentscheidend war, trennten beide Vereine sich mit einem 12:14, mit dem besseren Ende für Nürnberg. Und auch wenn der Blick in die Tabelle ernüchternd ist, konnte der AC am Freitag einmal mehr beweisen: Die Mannschaft um Griechisch-Trainer Venelin Venkov und Freistil-Coach Ali Hadidi kann sich auch in der Bundesliga auf Augenhöhe präsentieren.
Die Paarungen im Einzelnen:
57 kg, Griechisch-römisch: Den Kampfabend eröffneten Karen Zurabyan und Daniel Walter. Obwohl es nicht die gewohnte Stilart war, sicherte sich der Lichtenfelser nach gerade einmal 17 Sekunden die ersten Punkte, setzte mit drei Drehungen am Boden nach und gab damit einen Vorgeschmack auf den restlichen Verlauf des Kampfes. Nach einer weiteren erkämpften Oberlage, sowie einem weiteren Durchdreher, stand der Gast, kaum auf der Matte, vor einem 12:0 Rückstand. Eine angeordnete Bodenlage und zwei weitere Punkte später, war es der Lichtenfelser, der den Kampf als technisch überlegener Ringer in der ersten Runde beendete. (4:0)
130 kg, Freistil: Halbschwergewicht Christoph Meixner stellte sich im Schwergewicht zur Verfügung und traf dort auf Daniel Ligeti. Ein Ansatz zum Armzug brachte den Lichtenfelser gegen den zweifachen Opympiateilnehmer in Führung, ehe der Gast seinerseits nachlegen konnte und nach und nach Punkte sammelte. Schließlich war es der Gast, der den Mannschaftspunktestand für Nürnberg ausgleichen konnte. (4:4)
61 kg, Freistil: Ahmet Duman stand im nächsten Kampf gegen Stoyan Iliev. Der Vorwärtsdrang des Lichtenfelsers führte zur Aktivitätszeit gegen den Gast, während der jedoch Duman zwei Punkte erringen und in Führung gehen konnte. Nachdem der Gast zu Beginn der zweiten Runde mit einem angesetzten Armzug zwischenzeitlich auf 2:2 ausglich, erhöhte der ACler nach verbissen ausgrungenen Beinangriffen, ehe der Nürnberger den Abstand wieder verringerte. Nach der Kampfzeit fuhr Duman einen 8:6 Punktsieg ein, was einen Punkt fürs Team bedeutete. (5:4)
98 kg, Griechisch-römisch: Hannes Wagner rückte für den Kampf gegen Emil Sandahl ins Halbschwergewicht auf. Nachdem die erste Runde an den Gast ging, der Nürnberger konnte als aktiverer Ringer einen Punkt verbuchen, war es Wagner, der den zweiten Durchgang beherrschte. Selbst in der Oberlage gelangen zwei Wertungen, ehe der Gast noch einmal einen Punkt für Aktivität zugesprochen bekam. 5:2 setzte sich schließlich der Lichtenfelser durch. (7:4)
66 kg, Griechisch-römisch: Bis 66 kg rückte Mario Petrov nach. Seinem Gegner Deniz Menekse gelang nach einer knappen Minute die erste Wertung des Kampfes, in der Bodenlage folgte eine Serie an Durchdrehern, ehe der Kampf ein vorzeitiges Ende fand. (7:8)
86 kg, Freistil: Die zweite Halbzeit eröffneten Andrzej Sokalski und Eduard Tatarinov. Nach einem Abtasten in der ersten Runde ging der Lichtenfelser mit knapper Führung in die Halbzeit, da er die Aktivitätszeit Tatarinovs erfolgreich verteidigt hatte. In der zweiten Runde war es erneut Sokalski, der den Punkt nach der Aktivitätszeit bekam, ehe er in der letzten Minute vierfach mit Zweierwertungen punkten konnte. Mit 10:0 Wertungspunkten sicherte er weitere drei Mannschaftszähler und brachte Lichtenfels die Führung zurück. (10:8)
71 kg, Freistil: Diese Führung konnte Bastian Hoffmann im nächsten Kampf weiter ausbauen. Gegen Adrian Barnowski gab er den ersten Punkt nach außen ab, ehe er noch vor Ende der ersten Runde zwei Angriffe zur 4:1 Führung ins Ziel brachte. Nach einem Gegenpunkt kam er drei weitere Male mit seiner Offensive zu Punkten, nach der vollen Kampfzeit siegte Hoffmann mit 9:3. (12:8)
80 kg, Griechisch-römisch: Tobias Schütz stand Zoltan Levai gegenüber. Nach einem offenen Schlagabtausch in der ersten Runde, war es der Gast, der vom Schiedsrichter den Punkt und die Oberlage für Aktivität bekam. Im restlichen Kampfverlauf gelang es Levai die Offensive des Lichtenfelsers zu unterbinden und selbst wiederholt zu punkten. Nach der gesamten Kampfzeit konnte der Nürnberger einen Punktsieg für drei Mannschaftspunkte verbuchen. (12:11)
75 kg, Griechisch-römisch: Achim Thumshirn zeigte gegen Anthony Sanders insgesamt einen starken Kampf, konnte aber die vier Wertungspunkte, die sich der Gast mit der ersten Aktion holte, nicht mehr ausgleichen. Unmittelbar nach dem Armzug des Nürnbergers erkämpfte sich Thumshirn die Oberlage, was den Stand der ersten Runde auf 1:4 setzte. In einem ausgeglichenen zweiten Durchgang erhöhte sich der Punktestand auf beiden Seiten um je einen Punkt, aufgrund zwei angeordneter Bodenlagen. (12:13)
75 kg, Freistil: Krum Chuchurov traf im letzten Kampf des Abends auf den Nürnberger Alexander Michael. In einem nervenaufreibenden Duell sicherte sich der Lichtenfelser die frühe Führung, nachdem es Michael nicht gelang, während der angeordneten Aktivitätszeit eine Wertung zu erzielen. In Runde zwei drehte der Gast den Kampf mit einer Zweierwertung, ehe Chuchurov seinerseits zwei Aktionen zur 5:2 Führung gelangen. Diese Führung zu halten und den Kampf für Lichtenfels zu sichern, gelang nicht, zwei Aktionen des Gastes reichten aus, um den Punktestand zum 5:5 auszugleichen und durch die Regelung der letzten Wertung den Kampf auf der Matte für sich, sowie den Mannschaftskampf für Nürnberg zu entscheiden. (12:14)
Text: Darius Mayek / Bilder: Gunther Czepera