Gemischte Gefühle nach dem Kampf ACL – Johannis
Nach der deutlichen Niederlage für die Bundesligaringer des AC Lichtenfels gegen den amtierenden deutschen Meister Wacker Burghausen vergangenen Samstag, stand keine 24 Stunden später der Auswärtskampf gegen den SV Johannis Nürnberg an. Mit zahlreicher Unterstützung angereist, sorgten die Lichtenfelser schon vor Kampfbeginn für gute Stimmung. Auch nach der Waage schien der Kampf offen, sofern die Schlüsselkämpfe gut verliefen. Einige überraschende Wertungen und beklagte Kampfrichterentscheidungen später stand mit 9:16 ein Ergebnis zu Buche, das auf dem Papier klarer aussah, als auf der Matte. Zumindest konnte der AC auch in diesem Kampf unter Beweis stellen, dass der Wettkampf auf Augenhöhe, auch mit etablierten Teams der ersten Liga, möglich ist.
Die Kampfpaarungen im Einzelnen:
57 kg, Freistil: Karen Zurabyan lies gegen Daniel Walter von Anfang an keine Zweifel. Nach einem schnellen Angriff in der Oberlage, drehte er dort ein ums andere Mal und sammelte in dieser Situation genug Punkte um als technischer Überlegenheitssieger von der Matte zu gehen. Der erste Schritt, mit Punkten für die Tabelle zurück nach Lichtenfels zu fahren, schien gemacht. (4:0)
130 kg, Griechisch-römisch: Der Bulgare Serienmeister Miloslav Metodiev stand dem ca. 40! Kilogramm leichteren Emil Sandahl gegenüber. Die überlegene Physis Metodievs zwang den Gegner in die Passivität und sicherte den ersten Punkt und die Oberlage. Dort drehte der Lichtenfelser seinen Kontrahenten für weitere Punkte. In der zweiten Runde zahlte sich die konstante Bewegung des Nürnbergers aus, der ein Tempo vorlegte, mit dem Metodiev, trotz aller Kraftvorteile, Probleme hatte. Eine Verwarnung wegen Fassens der Finger später, war die Führung auf 3:2 geschrumpft, die anschließende angeordnete Bodenlage kostete einen weiteren Punkt und brachte dem Nürnberger den Sieg – ein Ergebnis, das so nicht zu erwarten und auch nicht eingeplant war und die Aussichten auf einen siegreichen Kampfausgang schlagartig verschlechterte. (4:1)
61 kg, Griechisch-römisch: Jozsef Andrasi tat sich gegen Jacopo Sandron schwer. Im Laufe der sechs Minuten Kampfzeit gelang Ihm lediglich ein Punkt, während der Nürnberger neun verbuchen konnte – diese er allerdings mit freundlicher Unterstützung der Kampfrichterin bekam. So bekam der verdiente Sieger drei anstatt zwei Mannschaftspunkte aufs Mannschaftskonto gutgeschrieben (4:4)
98 kg, Freistil: Christoph Meixner gelang es gleich zu Beginn des Kampfes das Bein seines Gegners Abraham Conyedo Ruano zu sichern, eine Wertung blieb allerdings aus. Von da an übernahm sein Gegner zunehmend das Geschehen und schickte den Lichtenfelser zum Pausengong mit 16:0 von der Matte. (4:8)
66 kg, Freistil: In einem erstklassigen Kampf besiegte Bastian Hoffmann Stoyan Iliev. Schnell sicherte sich der Neuzugang die Oberlage, da die Kampfrichterin die Situation allerdings als Mattenflucht des Nürnbergers bewertete, musste Hoffmann sich mit einem, statt zwei Punkten zufriedengeben. Eine erfolgreiche Aktivitätszeit und eine Aktion nach außen erhöhten die Führung, ehe die Offizielle abermals eine Verwarnung wegen Fassens der Finger – diesmal bestraft mit einem Punkt – gegen den Lichtenfelser aussprach. Kurz aus dem Konzept gebracht, gelang es Iliev weitere Punkte zu machen, die das Ergebnis auf 3:4 setzten. Schließlich ging ein Zähler auf das Konto Lichtenfels. (5:8)
86 kg, Griechisch-römisch: Nach der Pause lieferten sich Hannes Wagner und Zoltan Levai einen kräftezehrenden Kampf, in dem alle drei technischen Punkte durch Ermahnungen wegen Passivität zustande kamen. Letztlich gewann der Nürnberger beim Stand von 1:2. (5:9)
71 kg, Griechisch-römisch: Rumen Savchev ging mit enormem Vorwärtsdrang gegen Deniz Menekse auf die Matte und sicherte sich wenig später die Oberlage und damit die Führung. In der zweiten Runde machte er ebenda weiter, wurde aber von einer überraschenden Schleuder kalt erwischt und lief plötzlich seinerseits einem drei Punkte Rückstand hinterher. Trotz des Schreckmoments, als er in der Folge des Wurfes seine Verletzungszeit beanspruchen musste, brachte er den Kampf zu Ende, dennoch gingen zwei Zähler an die Gegner. (5:11)
80 kg, Freistil: Andrzej Sokalski zeigte sich ausgesprochen aktiv gegen Eduard Tatarinov. Einem Beinangriff lies er weitere Punkte im Boden folgen. Einen weiteren tiefen Angriff und weitere Umdrehungen am Boden später war die Punktedifferenz groß genug, den Kampf nach vier Minuten vorzeitig zu sichern. (9:11)
75 kg, Freistil: Johannes Lurz versuchte gegen Tim Stadelmann was ging. Dieser war jedoch in jeder Situation das entscheidende Bisschen voraus, was nach der vollen Kampfzeit einen Punktestand von 0:8 bedeutete. (9:14)
75 kg, Griechisch-römisch: Auch wenn der Mannschaftskampf zu diesem Zeitpunkt schon entschieden war, schenkte Achim Tumshirn Sven Dürmeier nichts. Dennoch war es der Nürnberger, der durch die erste Oberlage in Führung ging. Zum großen Unmut der mitgereisten Fans wurde auch die zweite Oberlage dem Gastgeber zugesprochen. Der fortwährende Vorwärtsgang des Lichtenfelsers brachte schließlich ebenfalls einem Punkt, den Kampf zu drehen gelang jedoch trotz der zunehmenden Probleme des Nürnbergers nicht mehr. (9:16)