Saisonauftakt 2024 – diese Woche ohne Lichtenfels
Fast 300 Tage ist es her, dass im Lichtenfelser Hexenkessel zuletzt eingeheizt wurde. Der letzte Heimkampf der abgelaufenen Saison fand Anfang Dezember statt, mit einer knappen 12:15 Niederlage gegen Tabellennachbarn Hösbach fiel damit die Vorentscheidung für das Hauptrunden-Aus nach einer durchwachsenen Saison. Zwar war in der Folgewoche noch ein Sieg gegen den Absteiger Greiz möglich, parallel punktete aber auch Hösbachs gegen den zweiten Absteiger Markneukirchen und sicherte den Vorsprung ab. Das Ergebnis beider Teams in der letzten Woche der Hauptrunde konnte daran rechnerisch nichts mehr ändern, die Adler verabschiedeten sich in die Winterpause.
Rund neun Monate sind seither vergangen, in denen sich die Eagles neuformierten, um erneut die Bundesliga-Endrunde in Angriff zu nehmen. Genauso wie sechs andere Vereine. Anders als im Vorjahr stehen sich in zwei Bundesligagruppen jedoch nicht mehr Ost und West, sondern Nord und Süd gegenüber, was den Eagles (Teil der Staffel Süd) neue Hauptrundengegner beschert. Frischen Wind für die Adler bringen die Red Devils Heilbronn und der ASV Urloffen, im Vorjahr dritt- bzw. fünftplatzierter der Parallelgruppe, sowie Aufsteiger SVG 04 Weingarten, „einer der Traditionsvereine in der Bundesliga“, freut sich Christian Fuchs, seit diesem Jahr zweiter Vorstand des Traditionsvereins, auf die anstehenden Aufeinandertreffen. Altbekannte Gruppen-Gegner sind Mannschaftsmeister Burghausen, erneut einer der heißen Titelanwärter, „mit den Verstärkungen in diesem Jahr ist Burghausen wieder brutal stark“, die KG Baienfurt/Ravensburg, die den Eagles im Vorjahr eine empfindliche Niederlage bescherte, „bei dem Heimkampf gegen die KG kassierten wir eine bittere Niederlage, heuer wollen wir unseren Fans mehr zeigen“ und der ASV Schorndorf, gegen den es im Saisonauftakt Samstag in einer Woche geht.
Bis dahin haben die Eagles den ersten Kampftag Zeit, sich die neu eingestellten Gegner anzusehen. „Da wir sieben Mannschaften in der Gruppe sind, sind nicht alle diesen Samstag aktiv“, erklärt der Lichtenfelser. Spannend wird es am Samstag dennoch – tiefgreifende Änderungen in der Bundesliga betreffen die Kader aller Vereine, „eine Herausforderung“ für die Eagles, aber genauso andere Vereine. „Für Zuschauer deutlich sichtbar ist die Änderung der Gewichtsklassen“, führt er aus. Zwar werden weiterhin zehn Kämpfe pro Kampfabend stattfinden, allerdings ohne 57kg-Klasse und dafür mit einer zweiten Klasse bis 80kg. Das bedeutete für die Oberfranken umso mehr Handlungsbedarf in den mittleren Klassen, „die am deutlichsten verstärkt wurden“, so Fuchs. Weniger offensichtlich, aber ebenso relevant, ist die geänderte Bewertung der Einzelsportler. „Ausländische Athleten“, von denen maximal vier pro Kampftag aufgestellt werden dürfen, „wurden in der Vergangenheit nach Herkunft, EU oder Nicht-EU, unterschieden“, was den Einsatz von nicht-EU Ringern auf einen limitierte. „Diese Unterscheidung fällt jetzt weg“, was die Liga und den Transfermarkt für Sportler anderer Kontinente weiter öffnet. Auch ergab sich eine Änderung der Punktebewertung, mit der Aktive in die Aufstellung zählen. Ringer, die im eigenen Verein ausgebildet wurden, werden nicht länger mit „-2“-bewertet, punktreiche, international erfolgreiche Sportler können also nicht mehr durch Eigengewächse ausgeglichen werden. „Wir werden sehen, wie die einzelnen Vereine sich präsentieren“, schließt Fuchs und fiebert darauf hin, dass auch die Eagles ins Geschehen eingreifen und „es endlich wieder los geht“.
Text: DaMa