Eagles heiß auf nächsten Heimkampf
Vor einer Woche und im Vorfeld des Kampfes gegen Nürnberg war Lichtenfels auf den fünften Tabellenplatz gerückt und damit knapp in der Zwischenrunde, sollte sich dieser Platz behaupten lassen. Der offensichtliche Weg dorthin sah einen Sieg gegen Tabellenschlusslicht Nürnberg vor, die bis dato punktlos auf Platz acht rangierten. Die Motivation, den Hinrunden Erfolg gegen die Langzeitrivalen zu bestätigen entsprechend groß, wenngleich Nürnberg von vornherein als unangenehmer Gegner gehandelt wurde. Gerade der Lichtenfelser Aufstellung könnte der Kader der Grizzlys Probleme bereiten, waren sich die Verantwortlichen schon vor Saisonbeginn bewusst. Am Wochenende kam es dann, wie es kommen musste. Am späten Freitagnachmittag wurde klar, dass die Mannschaft nicht voll stehen würde, Vergleichskämpfe im eigenen Land hielten Ömer Recep in der Türkei. Auf der Waage dann der nächste Dämpfer, zum Duell im Schwergewicht zwischen Polens Nummer eins und Nummer zwei kam es nicht, da der Eagle nicht antreten konnte. Schließlich änderte auch die Tatsache, dass die Eagles bei den acht ausgefochtenen Kämpfen die Nase vorn hatten nichts daran, dass das Aufeinandertreffen mit Nürnberg einmal mehr frustrierte. Ohne Punkte ging es zurück an den Obermain.
Tags drauf dann das aufgeschobene Duell zwischen Markneukirchen und Greiz, die mit jeweils vier Punkten, zwei weniger als Lichtenfels, die direkten Verfolger waren. Nach der Niederlage Lichtenfels‘ also eine ambivalente Situation, gerade vor dem Hintergrund, dass beide in den kommenden Wochen noch auf Siege gegen Nürnberg hoffen können. Im Falle eines Greizer Sieges wären die bei Punktgleichheit aber mit besserer Differenz an den Eagles vorbeigezogen, der fünfte Platz also voraussichtlich dahin, gleichzeitig lägen die Eagles weiterhin sicher vor Markneukirchen, selbst wenn die Punkte gegen Nürnberg holen würden, was zumindest den Abstieg aus der Gleichung genommen hätte. Ein Sieg Markneukirchens auf der anderen Seite hätte die für den Moment gleich ziehen lassen, für Lichtenfels wäre ein weiterer Sieg entscheidend, um auch im Falle eines Sieges Markneukirchens gegen die Grizzlys Punktgleichheit zu halten und den direkten Vergleich zu gewinnen. Nach lediglich einer guten, halben Stunde reiner Kampfzeit und zehn vorzeitigen Entscheidungen ging das Duell schließlich 20:20 – und damit unentschieden – aus, was den Abstand zu Lichtenfels für beide Teams verkleinert, aber dem AC dessen Platz vorerst bewahrt. Damit lebt die Hoffnung auf die Zwischenrunde, die Sicherheit, die Liga zu halten und nicht noch auf den zweiten Abstiegsplatz zur rutschen, ist allerdings dahin.
Die nächsten Punkte sollen also her, um nicht auf weitere Siege Nürnbergs hoffen zu müssen. Die besten Chancen dafür rechnen sich die Ringer des AC Lichtenfels in den kommenden beiden Wochen aus. Da geht es erst gegen Kleinostheim, später Greiz, ehe Schorndorf und Hösbach zum Ende der Hauptrunde folgen. In der Tabelle steht Kleinostheim ebenfalls im Mittelfeld und lediglich einen Platz vor Lichtenfels. Der Blick auf die Punkte und den Kalender verrät allerdings, dass sich die Gäste deutlich nach oben, statt nach unten orientieren. Sechs der zehn bestrittenen Kämpfe gewannen die Unterfranken, die Kämpfe gegen die Vereine der ersten Tabellenhälfte sind dabei schon absolviert und die Weichen gestellt, um mit Siegen gegen Lichtenfels, Nürnberg, Markneukirchen und Greiz auf Platz drei der Tabelle vorzurücken. Zu sehr beeindrucken lassen will man sich in Lichtenfels nicht. „Ungeachtet der Platzierung war der Nürnberger Kader eine gute Antwort auf unseren, dieses Wochenende sind wir es, die gut gegen Kleinostheim stehen“, fachsimpelt Mannschaftsführer Heiko Scherer, stellt aber klar: „Außenseiter bleiben wir dennoch“. Der Hinkampf gegen Lichtenfels ging mit 7:22 deutlich an die Warriors, die Eagles waren ohne Bastian Hoffmann, Hannes Wagner und Nihat Mammadli, also ohne gleich drei ihrer Leistungsträger in der Hinrunde, denkbar geschwächt gewesen. Mit der Aussicht, am Wochenende nicht mit Ausfällen wie in der Vorwoche umgehen zu müssen, hoffen die Eagles auf einen guten Kampf vor eigenem Publikum. „Das kann ein richtig enger Kampf werden“ freut sich Scherer, eine Einschätzung, die auch die Gäste teilen. Sie selbst hatten unlängst verlauten lassen, dass sie lediglich in Lichtenfels einen möglichen Stolperstein auf dem Weg zum direkten Playoff-Einzug sehen. „Die liegen uns überhaupt nicht“ räumte der Vorsitzende des SC Kleinostheim ein. Darauf, wie auch die eigene Heimstärke und die lautstarke Unterstützung der Fans, bauen die Eagles am Wochenende.
Los geht es wie gewohnt um 19:30 Uhr in der Staffelsteiner Adam Riese Halle, Karten gibt es bereits jetzt online und am Kampftag an der Abendkasse. Wer von zuhause oder unterwegs mitfiebern will, kann dies wieder über den Livestream tun, sportdeutschland.tv überträgt das Duell. In der Halle heizt die Landesligareserve vorab ein, gegen den derzeitigen Tabellenzweiten, die WKG Zirndorf/Röthenbach will sich die Landesligastaffel beweisen. Den Abend eröffnen wird die Jugend des Vereins. Aktuell Tabellenführer der Schüler-Bezirksliga Oberfranken empfangen die jungen Eagles den Nachwuchs des ASV Hof, der dem ACL punktgleich aber mit schlechterer Differenz auf den Fersen ist. Angesichts der verbleibenden Kämpfe wird das Aufeinandertreffen am Wochenende voraussichtlich die Vorentscheidung um die Meisterschaft bringen.
Text: DaMa
Bild: Nina Schmitt