Durststrecke eindrucksvoll beendet
Dass das Wochenende für den AC Lichtenfels ein wichtiges werden würde, war bereits im Vorhinein klar. In einem Jahr, in dem die Platzierung über den Verbleib in der ersten Bundesliga oder einen Platz in der wiedereingeführten zweiten Liga entscheidet, machte der AC Lichtenfels bereits vor Saisonbeginn seine Ambitionen auf einen vierten Tabellenplatz und den damit verbundenen Einzug in die Playoffs und den Klassenerhalt klar. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Eagles allerdings zwei Vereine hinter sich lassen. Mit den Titelfavoriten Wacker Burghausen und ASV Schorndorf, sowie den starken Nürnberger Grizzlys in der Gruppe, werden die Kämpfe gegen Bundesliganeulinge Viernheim und die RKG Reilingen/Hockenheim zur Pflichtaufgabe. Letztere waren am Wochenende zu Gast. Dass der Oberfränkische Traditionsverein den heimischen Fans im Jubiläumsjahr gute Leistungen zeigen will und es nach 1008 Tagen ohne Mannschaftserfolg endlich wieder Grund zum Feiern geben musste, erhöhte den Druck zusätzlich. Nach einer hohen 12:4 Pausenführung war schließlich ein unerwartet klares 24:7 möglich, das zahlreiche Fans mit den Eagles feierten.
57kg, Freistil: Routinier Ahmet Peker startete stark gegen Halil Gökdeniz. Der Neuzugang sammelte Punkt für Punkt, eine kurze Schrecksekunde in Runde zwei bescherte dem Gast zwei Zähler, die vorzeitige, technisch unterlegene Niederlage konnte der Gast aber nicht verhindern. (4:0)
130kg, Griechisch-Römisch: Karl Marbach – der erste von drei Leipzigern in der AC-Aufstellung – lieferte sich einen engen Kampf mit Süleyman Demirci. Nach wechselseitigen Passivitäten lag der Lichtenfelser in Runde zwei hinten, während die Kampfzeit ablief. Sekunden vor Kampfende gelang der Angriff, wodurch Marbach den Kampf drehte und mit 3:1 einen weiteren Zähler sicherte. „In meinem ersten Bundesliga-Jahr sind die Gegner alle unbekannt. Deshalb bin ich abwartetnd in den Kampf gestartet. Hinten raus habe ich gemerkt, dass er etwas nachlässt und den Druck erhöht“, sagte das ACL-Schwergewicht und freute sich über das „geile Gefühl“ von den Fans gefeiert zu werden. (5:0)
60kg, Griechisch-Römisch: Justas Petravicius stand bereit, um in der 61-kg-Klasse um die Punkte zu kämpfen, bekam diese allerdings kampflos, nachdem die Gegner keinen Kontrahenten stellten. (9:0)
98kg, Freistil: Früher als geplant stand Darius Mayek wieder auf der Matte. Seinem Gegner Joshua Morodion konnte er nicht viel entgegensetzen und gab den Kampf vorzeitig an den amtierenden Vizeeuropameister der Junioren. (9:4)
66kg Freistil: Den spektakulärsten Kampf des Abends lieferte im letzten Duell vor der Pause stand Bastian Hoffmann gegen Tamirlan Bicekuev. Trotz einiger guter Verteidigungen konnte der RKGler nicht mithalten. Nach dem Zwischenstand von 5:2 zündete Hoffmann ein Punktefeuerwerk und sicherte letztlich den Sieg mit 16:4. „Im Nachhinein wäre etwas mehr drin gewesen. Für die Mannschaft wäre es vielleicht wichtig gewesen, wenn der Kampf knapp wäre“, sagte der ACLer leicht ärgerlich, doch letztlich ist es Bundesliga und man muss schauen, so viel wie möglich zu holen. Die Fans motivieren einen dann vor allem am Kampfende noch einmal, um alles zu geben. (12:4)
86kg, Griechisch-Römisch: Nach der Halbzeit ging es mit Hannes Wagner weiter. Gegen Routinier Jan Fischer fand der Lichtenfelser nicht in den Kampf und musste nach wechselseitigen Oberlagen und einer gegnerischen Rolle einen Mannschaftspunkt abgeben. (12:5)
71kg, Griechisch-Römisch: Niklas Ohff ließ gegen Robin Laier nichts anbrennen. Mal um Mal hob der Leipziger seinen Gegner aus, warf ihn nach Belieben und beendete den Kampf vor Ende der ersten Runde vorzeitig. „Das hat Spaß gemacht, vor diesen Fans einen solchen Kampf abzuliefern“, sagte der Leipziger Neuzugang und lobte die Mannschaft, in der jeder Bock habe, zu gewinnen (16:5)
80kg, Freistil: Mit dem früheren Junioren Europameister Ender Coskun hatte Marcel Berger erneut ein schweres Los. Beherzt kämpfte der AC Neuzugang, war zwischenzeitlich der aktivere Mann, musste sich nach sechs Minuten jedoch 1:8 geschlagen geben. (16:7)
75kg, Freistil: Zsombor Gulyas – der dritte Leipziger – zeigte gegen Alan Golmohammadi seine Klasse. Er startete verhalten, errang schließlich die Oberlage und setzte zur Beinschraube an, aus der er mehrfach punktete. Ähnlich lief Runde zwei, wodurch Gulyas schließlich vorzeitig siegte. (20:7).
75kg, Griechisch-Römisch: Einen krönenden Abschluss für den ohnehin erfolgreichen Kampfabend setzte Selcuk Can gegen Alexander Zentgraf. Ohne einen Schritt rückwärts zu machen punktete der Türke seinen Gegner aus und stellte für das Lichtenfelser Team auf den 24:7 Entstand.
Text: DaMa / Udo Schilling
Bilder: Gunther Czepera